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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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besser, sich bis zum nächsten Morgen im Bett zu verkriechen.“
    „Dagegen hätte ich n ichts einzuwenden.“
    Sie wäre fast gestolpert, hätte Manuel sie nicht blitzschnell am Arm gefasst.
    „Spielen wir heute mit vertauschten Rollen?“
    Vor Verlegenheit legte sich eine zarte Röte auf ihre Wangen, was ihm ausnehmend gut gefiel.
    „Du … ich meine, du weißt doch hoffentlich, was ich meine?“
    „J a, leider Gottes, ich weiß es.“
    Und auch, was er ihr und sich selber während eines Anfalls übergroßen Leichtsinns versprochen hatte.
     
    Der Mond stand hoch am Himmel, als sie das Haus verließen. Manuel dankte insgeheim den früheren Grafen von Sean Garraí , die den Garten für ein trautes Schäferstündchen hatten anlegen lassen. Über die Terrasse führte eine Steintreppe in den Garten, wo hoch aufragende Ziersträucher den hinteren Teil des Haus abschirmten. Wenn er sich recht erinnerte – und Matthias sich nicht daran vergriffen hatte –, mussten dort, von Sträuchern verdeckt, mehrere Bänke stehen.
    Durchtrieben lächelte Manuel in sich hinein. „Unheimlich, was? Ich bin wirklich froh, eine so unerschrockene Frau wie dich an meiner Seite zu wissen.“
    „ Na ja, eigentlich bin ich ein richtiger Hasenfuß. Aber ich liebe es zu beobachten, wie der Wind die Wolken vor sich her treibt. Sieh nur, wie der Mond über seine Bemühungen schmunzelt, ihn hinter dem Wolkenvorhang zu verstecken. Man hat den Eindruck, als würden Wind und Mond einen Wettstreit um den Titel des Stärkeren ausfechten. Der Dicke da oben ist dermaßen erhaben, dass man regelrecht neidisch werden könnte.“
    Einigermaßen enttäuscht, dass Alicia s elysische Gedanken nicht in die gleiche Richtung gingen wie seine, folgte er ihr auf dem Kiesweg, der durch den Blumengarten führte und sich an den Obstbäumen vorbei bis hinauf zum Zauberhügel schlängelte. Es schien ihr keinerlei Schwierigkeiten zu bereiten, dem dunklen Pfad zu folgen. Mit geradezu schlafwandlerischer Sicherheit setzte sie ihre Schritte, ohne auf den Weg achten zu müssen. Sie genoss sichtlich das Erlebnis der im silbernen Mondlicht wie verzaubert wirkenden Landschaft. Offenbar war sie nicht das erste Mal bei Nacht unterwegs. Hatte sie sich ebenfalls mit Doktor Ray hier draußen und bei Dunkelheit getroffen? Oder war sie lediglich hoffnungslos romantisch?
    „Vollmond und die Nacht vor Beltane .“
    „ Beltane ?“
    „ Oh nein!“, stieß Alicia in gespielter Entrüstung hervor. „Sag jetzt bloß nicht, du hättest vergessen, dass am Vorabend des ersten Mai das Frühlingsfest der Kelten gefeiert wird.“
    „Nun, ich glaube“, sinnierte er, „ich war damals noch ein kleines bisschen zu jung , um mich für dieses Spektakel zu interessieren. Aber ja, ich kann mich erinnern, wie die Mädchen an diesem Tag mit roten Köpfen hinter vorgehaltener Hand tuschelten und kicherten und die Burschen mit einem blödsinnigen Grinsen auf den vom ersten Rasieren zerschnittenen Gesichtern um sie herum stolzierten und sich aufplusterten wie die Pfauen. Grundgütiger, wie peinlich! Damals habe ich mir geschworen, niemals auf diese Stufe zu sinken – auf der sich ein Kerl nämlich so richtig lächerlich macht.“
    „So siehst du das ? Interessant. Und was willst du tun, wenn dich morgen Nacht eine feurige Rothaarige mit blitzenden, grünen Augen auserwählt? Du weißt doch, an Beltane darf sich jede Frau den Mann ihrer Träume nehmen. Und wehe dem, der ihr Ansinnen ablehnt!“
    „ Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass du mich vor lüsternen Frauen errettest.“
    „ Möchtest du das im Ernst?“
    „Nun, mit dir weiß ich wenigstens, w oran ich bin.“
    Denn wer würde schon leichtfertig die Katze im Sack kaufen? Sie schluckte ernüchtert.
    Ach Manuel, deine mam hatte Recht, als sie behauptete, es gäbe keinen unromantischeren Iren als dich.
    Sie konnte sich beim besten Willen nicht erklären, wie es Susanne all die Jahre an der Seite von Manuels Vater Adrian ausgehalten hatte. Der hatte sich wahrlich alle Mühe gegeben, dieses Gen an seinen Ältesten weiterzugeben!
    Wenig später waren sie auf dem kleinen Hügel angelangt, dessen Kuppe von einem Kreis uralter Bäume gekrönt war . Eichen, Weißdorn und Ebereschen, die von den Kelten als heilige Bäume verehrt wurden, bildeten einen Hain um die verwitterten Keltenkreuze und die uralten Steine mit den geheimnisvollen Inschriften, auf die das Mondlicht fiel.
    „Wusstest du, dass es hier oben eine

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