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Der Erdrutsch (German Edition)

Der Erdrutsch (German Edition)

Titel: Der Erdrutsch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer
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die
Ecke blickte, hatte er Johan gesehen. Und den Unbekannten. Ohne
nachzudenken, hatte er sich auf den Mann gestürzt. Als er sich nun
zu Johan hinunter beugte, rappelte sich der Mann wieder auf, griff
nach dem MP3-Player und floh aus der Wohnung. Paul ließ ihn laufen.
Es war ihm wichtiger, sich erst einmal um Johan zu kümmern.
    Es klopfte an der weiterhin offen stehenden Wohnungstür, als er
Johan, der wieder zu sich gekommen war, auf das Bett verfrachtet
hatte. Er schaute in den Flur, über den mit unsicheren Schritten
Luise auf ihn zu kam.

39. Kapitel
    „ Was machst du denn
hier?“, wollte Paul von seiner Cousine wissen.
    „ Das
gleiche könnte ich dich fragen“, erwiderte Luise. „Und vor
allem: Was macht Oskar hier?“ Sie stand auf dem Flur, blickte in
Johans Zimmer, sah aber nur Paul.
    „ Wer
ist denn Oskar?“
    „ Na,
der kam mir hier gerade im Hausflur entgegen. Er hatte es
offensichtlich sehr eilig und hätte mich fast umgerannt.“ Sie
dachte kurz nach. „Und er schien irgendwie sehr durcheinander. Er
hat mich gar nicht erkannt …“
    „ Ach,
der heißt Oskar? Woher kennst du den denn?“ Paul sah sie skeptisch
an. Gerade wollte sie antworten, als sie Johan auf seinem Bett sah.
Entsetzt ging sie zu ihm.
    „ Was
ist denn mit dir passiert?“, fragte sie ihn.
    Sie stand betroffen neben Johan, der sie blass ansah. Bevor er selbst
antworten konnte, übernahm Paul das für ihn.
    „ Tja,
das war dein Oskar. Er hat ihn zusammengeschlagen. Frag mich aber
bitte nicht warum.“ Luise drehte den Kopf beleidigt zu ihrem Cousin
herum.
    „ Was
soll das denn jetzt heißen: ´Dein Oskar´? Du spinnst ja wohl
völlig.“ Sie wandte sich wieder Johan zu, der den Kopf hob, und
setzte sich auf die Bettkante.
    „ Na,
du machst doch dieses Geheimnis aus ihm“, gab Paul zurück. „Wer
ist das überhaupt? Und woher kennst du den?“
    Luise winkte ab: „Das erzähle ich euch später.“
    Dann setzte Paul sich ebenfalls ans Bett. „Johan, wie geht es dir?“
    „ Geht
schon. Mir ist ein bisschen übel. Der Magen tut weh.“ Er versuchte
dennoch, sich aufzusetzen. „Was ist denn eigentlich los gewesen?“,
fragte er Paul.
    „ Das
würde ich auch gerne mal erfahren“, fügte Luise hinzu. „Ich war
auf dem Weg zu euch, um euch Neuigkeiten mitzuteilen, aber ich habe
den Eindruck, die wichtigsten Dinge sind mal wieder an mir vorbei
gegangen …“
    „ Dieser
Typ hat dich zusammengeschlagen“, berichtete Paul. „Zufällig bin
ich genau in dem Moment hier rein gekommen. Ich habe ihm eins in die
Fresse gegeben, da hat er das Weite gesucht.“
    „ Das
glaube ich nicht“, wunderte sich Luise.
    „ Ich
hab´s doch gesehen“, meinte Paul. „Was hat der denn von dir
gewollt?“, fragte er Johan weiter aus.
    „ Er
wollte die Daten haben“, antwortete der. „Die Daten von Elsbeth.“
Johan bemühte sich, die genauen Vorgänge zu erinnern. „Ich habe
ihn heute schon einmal getroffen, in der Bibliothek, da hat er sich
meinen Computer genommen und alle Daten gelöscht. Er tauchte dann
vorhin hier auf, weil er auch deinen MP3-Player haben wollte. Er hat
wohl geahnt, dass ich die Daten nicht nur auf dem Rechner habe.“
    Johan blickte sich im Zimmer um, das in den letzten Minuten deutlich
chaotischer geworden war, als es von seinem Bewohner zu erwarten
gewesen wäre.
    „ Wo
ist der denn überhaupt?“ Als Paul ihn verständnislos ansah, sagte
er: „Der MP3-Player!“
    „ Scheiße,
den hat er vorhin mitgehen lassen.“ Jetzt war auch Paul
aufgesprungen. „Dann haben wir jetzt keine Daten mehr, oder?“
    „ Doch.“
Johan versuchte es mit einem Grinsen. „Ich hatte gerade die Daten
wieder auf den Laptop kopiert, als er kam.“ Er wollte aufstehen, um
seinen Rucksack zu holen, aber er sank auf das Bett zurück.
    „ Das
hat ja noch Zeit“, meinte Luise. „Was machst du denn hier?“,
wollte sie von Paul wissen.
    Paul erzählte in aller Kürze von dem Besuch seiner Eltern bei
seinem Opa. Währenddessen erholte sich Johan immer mehr. Als Paul
fertig war, saßen sie ratlos auf Johans Bett.
    „ Und
was soll das Ganze nun?“, fragte sich Luise. „Ich verstehe das
nicht.“ Sie stand wieder auf, stöberte gedankenverloren in Johans
Bücherregal. Auch Paul nutzte die Gelegenheit, sich im Zimmer ein
bisschen umzusehen. Dann drehte er sich plötzlich abrupt um:
    „ Jetzt
hätte ich doch fast zu erzählen vergessen, dass ich Walter Hochheim
getroffen habe.“ Johan richtete sich mit einem Ruck kerzengerade
auf.
    „

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