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Der Erdrutsch (German Edition)

Der Erdrutsch (German Edition)

Titel: Der Erdrutsch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer
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Datei vorerst wieder, er
wollte sie am nächsten Tag genauer lesen.
    Sie aßen zu Abend, tranken dazu einen Schluck Wein, den ihnen Johans
Eltern gönnten. Selbst Johan probierte ein winziges Glas, weil er
sich vor Paul nicht die Blöße geben wollte, gar nichts zu trinken.
Sie erzählten lieber nicht von der unheimlichen Begegnung mit Oskar,
der in der Wohnung gewesen war. Dann zogen sie sich in Johans Zimmer
zurück. Eine zweite Matratze gab es nicht, nur einen Schlafsack.
Zuerst wollte Paul auf dem Fußboden schlafen, dann entschied er sich
aber, doch auf Johans Angebot, mit ihm im Bett zu schlafen,
einzugehen.
    Kurz bevor der Schlaf Paul ganz erreichte, hörte er Johan noch leise
fragen: „Und wenn nun dieser Oskar die Lawine ausgelöst hat, um
Elsbeth zu töten? Aber wieso benutzte Elsbeth dann seinen Namen als
Passwort. Sie muss ihn gekannt haben. Das kann kein Zufall sein.“
    Darüber schliefen beide ein.

40. Kapitel
    Kaum hatte Paul die Wohnung verlassen, um sich mit seiner
Fußballmannschaft zu treffen, da setzte sich Johan an seinen
Computer, um die Dateien von Elsbeth noch einmal genau zu
durchforsten. Zur Sicherheit zog er als erstes eine Kopie auf eine
CD, die er im Schlafzimmer seiner Eltern im Schrank versteckte. Ganz
tief unter den Socken. Auf die Idee sollte mal jemand anders kommen.
Dann entdeckte er in dem Ordner eine Datei mit Notizen. Elsbeth hatte
eine Art Tagebuch geführt, in das sie auch Termine und Adressen
eintrug. Daraus ging hervor, dass sie erst vor Kurzem in ein neues
Büro gezogen war. In diesem Zusammenhang hatte sie einen neuen
Kollegen erwähnt, der Oskar hieß. Seine Handynummer stand in
Klammern hinter seinem Namen.
    Johan stockte der Atem. Konnte das sein? Hatten die beiden so engen
Kontakt gehabt? Den Notizen nach sah es so aus, als hatte er ihr
sogar das Büro in einer Bürogemeinschaft organisiert. Hatte er das
etwa alles im Vorfeld geplant? Die Telefonnummer blinkte Johan
verführerisch an. Er griff nach seinem Handy. Er versuchte es
einfach, ohne zu wissen, was er eigentlich sagen sollte, wenn es
wirklich jener Oskar war, der ihn gestern bedroht und geschlagen
hatte. Er wählte. Johan erkannte die Stimme sofort. Er meldete sich
nur mit seinem Vornamen, schien gehetzt und genervt. Für einen
Moment hatte es Johan die Sprache verschlagen. Bevor Oskar auflegen
konnte, meldete sich Johan. Oskar war kurz still. Dann begann er zu
sprechen.
    „ Hallo
Johan, es tut mir leid wegen gestern. Ich habe einfach ein bisschen
überreagiert.“ Johan schwieg. „Wollen wir uns nicht irgendwo
treffen? Dann kann ich dir das alles erklären.“
    „ Ok.“
    Mehr bekam Johan nicht raus. Seine Kehle war wie ausgetrocknet. Sie
verabredeten sich in einem Park in der Nähe. Einen Moment lang
überlegte Johan, ob er Paul anrufen sollte um ihm zu sagen, was
passiert war, entschied sich dann aber, die Aktion allein
durchzuziehen. So schickte er ihm nur eine SMS, in der er ihm
mitteilte, wo und wann er sich mit Oskar treffen wollte. Dann ging er
los.

41. Kapitel
    Paul kam aus der Umkleidekabine, als sein Handy klingelte. Walter
meinte, er habe viel nachgedacht. Er habe ihm ein paar Dinge noch
nicht erzählt, das wolle er jetzt gerne nachholen. Außerdem habe er
in alten Kartons gewühlt. Dabei sei einiges zutage gekommen, das
ihn, Paul, interessieren könne. Ob er bei ihm vorbeikommen wolle.
Paul nahm das Angebot sofort an. Eine halbe Stunde später stand er
bei Walter in der Küche. Sein Handy stellte er aus, weil er nicht
schon wieder gestört werden wollte.
    „ Elsbeth
hat mir kurz vor ihrem Urlaub noch eine Mail geschrieben“, begann
Walter. Er hatte nicht viel Aufhebens um eine Begrüßung gemacht,
denn er schien sich ein paar Dinge von der Seele reden zu wollen.
    „ Neulich
war ich mir nicht sicher, ob dir das erzählen sollte. Aber ich
denke, es kann nur dazu beitragen, die Umstände von Elsbeths Tod ans
Licht zu bringen.“
    Sie setzten sich an den Küchentisch.
    „ Sie
hat mir in der Mail berichtet, dass sie ein neues Büro bezogen hat.
Wo das war, das weiß ich nicht genau. Es muss irgendwo in Frankfurt
gewesen sein. Sie hat in diesem Zusammenhang von ein paar netten
Kollegen berichtet, vor allem von einem jungen Journalisten, den sie
sehr charmant fand.“
    Walter räusperte sich. „Naja, auf jeden Fall hat sie auch noch
geschrieben, dass sie eine ehemalige Kommilitonin kontaktiert habe,
die jetzt bei einer großen Zeitschrift arbeite. Die habe eventuell
Interesse an ihrer

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