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Der Erdsse Zyklus 05 - Rueckkehr nach Erdsee

Titel: Der Erdsse Zyklus 05 - Rueckkehr nach Erdsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula K LeGuin
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nichts dagegen tun, obgleich es ihm peinlich war, dass Onyx und Seppel womöglich dachten, er fühle sich als einer der ihren, und darüber hinaus beunruhigte es ihn, weil er nicht einmal mehr ein kleiner Schwarzkünstler war. Sein Talent war ihm abhanden gekommen. Er hatte überhaupt keine Macht. Er wusste das mit einer solch tiefen Gewissheit, wie er es gewusst hätte, wenn er seines Augenlichtes verlustig gegangen wäre oder wenn seine Hand erlahmt wäre. Er hätte keinen zerbrochenen Krug wieder ganz machen können, es sei denn mit Leim; und er hätte es mangelhaft gemacht, da er es noch nie hatte tun müssen.
    Und hinter seiner Kunst, die er verloren hatte, war noch etwas anderes, etwas Größeres als die Kunst, das von ihm gegangen war. Der Verlust dieses anderen, Größeren ließ ihn, wie seinerzeit der Tod seines Weibes, in einer Ödnis zurück, in der keine Freude und nichts Neues war oder je sein würde. Nichts konnte geschehen, nichts sich verändern.
    Da er von diesem größeren Aspekt seiner Gabe bis zu dem Augenblick nichts gewusst hatte, da er ihn verloren hatte, grübelte er über ihn nach und fragte sich, welcher Natur er gewesen sein mochte. Es war wie die Kenntnis des Weges, den man gehen musste, dachte er, wie das Wissen um die Richtung, die man einschlagen musste, um nach Hause zu gelangen. Nichts, das man identifizieren oder über das man viel hätte sagen können, sondern eine Verbindung, von der alles andere abhing. Ohne dieses war er verlassen und verloren. Nutzlos.
    Aber wenigstens richtete er kein Unheil an. Seine Träume waren flüchtig und vergänglich, bedeutungslos. Sie führten ihn nie in jenes trostlose Moorland, auf den Hang mit totem Gras, zu der Steinmauer. Keine Stimmen lockten ihn ins Dunkel.
    Er dachte oft an Sperber. Er wünschte, er könnte jetzt mit ihm reden: der Erzmagier, der all seine Macht, all seine Kraft verausgabt hatte und der, nachdem er groß unter den Großen gewesen war, sein Dasein jetzt unbeachtet und in ärmlichen Verhältnissen fristete. Aber der König sehnte sich danach, ihm Ehre zu erweisen; also war Sperbers Armut eine selbst gewählte. Vielleicht, dachte Erle, wären Reichtum oder hoher Stand nur schmachvoll für einen Mann gewesen, der seinen wahren Reichtum, seinen Weg verloren hatte.
    Es war deutlich zu erkennen, dass Onyx es bedauerte, Erle dazu überredet zu haben, sich auf diesen Handel einzulassen. Er war immer schon ausgesucht höflich zu Erle gewesen, aber jetzt behandelte er ihn mit höchster Zuvorkommenheit und sichtlicher Reue, während sein Auftreten gegenüber dem Hexer von Paln ein wenig distanzierter geworden war. Erle selbst empfand keinen Groll gegenüber Seppel, und er stellte seine redlichen Ansichten nicht in Abrede. Die Alten Mächte waren die Alten Mächte. Man nutzte sie auf eigene Gefahr. Seppel hatte ihm den Preis genannt, und er hatte bezahlt. Er hatte nicht zur Gänze erfasst, wie viel er letztlich hatte bezahlen müssen, aber das war nicht Seppels Schuld. Es war seine eigene, als Strafe dafür, dass er niemals den wahren Wert seines Talents erkannt hatte.
    So saß er denn nun bei den beiden Zauberern, sich selbst gewissermaßen als Blender, als Hochstapler empfindend, gemessen an ihrem Rang, aber ihnen mit all seinen Sinnen lauschend. Denn sie vertrauten ihm und redeten frei von der Leber weg, und ihre Gespräche waren wie eine Ausbildung, von der er als Zauberer nicht einmal geträumt hatte.
    Während sie dasaßen im Schatten des Sonnensegels, sprachen sie von einem Tauschgeschäft, einem größeren Tauschgeschäft als dem, das er eingegangen war, um seine Träume zu verscheuchen. Onyx sagte mehr als einmal die Worte aus der Alten Sprache, die Seppel auf dem Dach gesprochen hatte: Verw nadan. Während sie sprachen, begriff Erle nach und nach, dass die Bedeutung jener Worte so etwas wie eine Wahl war, eine Teilung, etwas, bei dem aus einem Ding zwei gemacht wurden. Weit, weit zurück in der Vergangenheit, noch vor den Königen von Enlad, noch vor der Entstehung der hardischen Schriftsprache, vielleicht sogar noch vor der Entstehung des Hardischen überhaupt, zu einer Zeit, als es nur die Sprache des Erschaffens gegeben hatte, schienen die Menschen eine Art Wahl getroffen zu haben, indem sie eine große Gabe oder einen großen Besitz aufgegeben hatten, um einen anderen dafür zu bekommen.
    Der Unterhaltung der Zauberer über dieses Thema vermochte er nur schwer zu folgen, nicht so sehr, weil sie irgendetwas verbargen, sondern

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