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Der Eroberer

Der Eroberer

Titel: Der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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sie mit Dankbarkeit.
    »Ist sie tatsächlich deine Gattin?« scherzte Beltain vom anderen Ende des Tisches. »Vielleicht hast du etwas nachzuholen!«
    Der Verweis auf den Umstand, dass Rolfe die Hochzeitsnacht mit der Braut verbracht hatte erntete wieherndes Gelächter. Ceidre brach der Schweiß aus. Guy straffte die Schultern. Ceidre wäre am liebsten im Erdboden versunken, da alle sich über sie lustig machten. Doch der Unhold, der für ihre Schmach verantwortlich war, schwieg zu dem Hohn, der sich über sie ergoss. Ceidre warf einen hasserfüllten Blick in seine Richtung, doch er aß seelenruhig weiter.
    »Ich verlange Genugtuung für diese geschmacklose und grobe Bemerkung, Beltain« entgegnete Guy schneidend, während er Ceidre ans obere Ende der Tafel führte. Athelstan machte ihr Platz, und sie setzte sich hastig auf die Bank. Rolfe schenkte ihr keine Beachtung, tat so, als sei sie gar nicht vorhanden, und Ceidre wünschte sich ans andere Ende der Welt.
    »Unser tapferer Ritter scheint schlechter Laune zu sein«, lachte Beltain. »Ich wüsste, womit seine Stimmung sich aufhellen ließe … « Er lachte hämisch, und ein paar Männer stimmten mit ein.
    Bevor Guy zu einer scharfen Entgegnung ansetzen konnte, mischte Rolfe sich ein: »Schluss damit!«
    Wenigstens hat der Schuft so viel Anstand, Beltains boshaften Witzeleien ein Ende zu setzen, dachte Ceidre bitter.
    Sie hielt den Blick auf ihre im Schoß gefalteten Hände gesenkt. Rolfe erhob sich jäh. »Ich dulde keinen Streit unter meinen Männer«, donnerte er. »Wenn Guys Gattin sich gekränkt fühlt« – er würdigte sie immer noch keines Blickes –, »so wird Beltain sich entschuldigen.« Er machte auf dem Absatz kehrt und verließ die Halle.
    Guys Gattin, dachte Ceidre bitter. Er hatte sie Guys Gattin genannt.
    »Sie fühlt sich gekränkt«, sagte Guy in das betretene Schweigen. »Entschuldige dich, Beltain. Oder ich sehe mich gezwungen, das Gebot unseres Lords zu missachten.«
    »Es tut mir aufrichtig leid«, sagte Beltain an Ceidre gewandt, die endlich die Augen hob. »Es war nur ein Scherz.
    Ich wollte Euch nicht kränken.«
    Ceidre nahm seine Entschuldigung murmelnd an. Sie bedauerte, zum Mittagsmahl gekommen zu sein, bedauerte noch viel mehr, dem Normannen je begegnet zu sein, diesem kalten, gefühllosen Ungeheuer. Die gemeinsam verbrachte Liebesnacht bedeutete ihm nichts. Er war eiskalt. Er hatte sich genommen, was er haben wollte, und gleich darauf alles vergessen, was zwischen ihnen gewesen war.
    Wenn sie nur auch vergessen könnte.

Kapitel 41
    Er hatte es geschafft, den ganzen Nachmittag nicht an sie zu denken.
    Doch der Erfolg war nur von kurzer Dauer. Nach dem Nachtmahl hatten seine Männer sich zur Ruhe begeben, und nur Rolfe wanderte noch rastlos in seinem Schlafgemach hin und her wie ein wildes Tier im Käfig. Seine Gedanken ließen sich nicht mehr verdrängen, waren stärker als sein Wille. Seit die dunkle Nacht den Abend verdrängt hatte, wirbelte Ceidre durch seine Gedanken. Sie war mit Guy zusammen. Wand sie sich in diesem Augenblick stöhnend unter ihm?
    Rolfe schlug fluchend mit der Faust gegen die Steinumfassung des Kamins. Der Schmerz, der ihn durchbohrte, war ihm willkommen, ohne ihn allerdings von seinen quälenden Gedanken ablenken zu können.
    Ich werde wahnsinnig, dachte er. Er hatte kein Recht, eifersüchtig zu sein. Er hatte kein Recht, Gedanken an Strafe, ja sogar an Mord zu haben.
    Er versuchte sich mit logischen Überlegungen zu beruhigen. Ceidre war nur eine Frau. Und auf dieser Welt gab es mehr als genug Frauen. Sein unerklärliches, rauschhaftes Verlangen nach ihr würde vergehen. Es gab weitaus wichtigere Dinge, über die er sich den Kopf zerbrechen sollte, statt seine Gedanken an eine Frau zu verschwenden.
    Er hatte sie mit Guy vermählt, um sie vor dem Todesurteil zu bewahren, das Verrätern der Krone beschieden war.
    Gütiger Himmel, ob Guy sie wohl jetzt in diesem Augenblick nahm? Schlimmer noch, empfing Ceidre ihn freudig?
    Diese Frau machte jeden Mann süchtig! Er hatte es am eigenen Leib verspürt. Er konnte seine Wut nicht bezähmen, erstickte beinahe daran. Es kribbelte ihn in den Fingern, seinen treuesten Gefolgsmann, seinen besten Freund zu würgen.
    Rolfe kostete es schier übermenschliche Kraft, nicht aus der Burg zu stürmen, zum alten Haus zu hetzen, Guy eigenhändig von Ceidre zu zerren und ihn gegen die Wand zu schleudern.
    Ich bin bereits wahnsinnig, dachte er düster. Sie ist seine Gattin!
    Es

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