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Der Eroberer

Der Eroberer

Titel: Der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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bot ihm Frieden an den Nordostgrenzen an. Hereward stimmte zu. Und dann kam die Schwierigkeit, Hereward zu überreden, ihm Ceidres Aufenthaltsort preiszugeben.
    »Willst du sie als deine Gefangene zurück, Normanne, oder als deine Buhle?« fragte Hereward ihn auf den Kopf zu.
    »Sie gehört mir«, entgegnete Rolfe. »Sei unbesorgt, ich behandle sie gut. Sie ist König Wilhelms Gefangene, doch ich sorge dafür, dass es ihr an nichts fehlt.« Seine blauen Augen blitzten. »Nichts wird mich daran hindern, sie zu finden.«
    Die Männer trafen ein Abkommen. Rolfe gab einem von Herewards besten Kriegern die Freiheit, den er im Kampf um Aelfgar gefangen gesetzt hatte, und Hereward sagte ihm, wo Ceidre sich aufhielt.
    Rolfe wies seine Männer an, seine Rückkehr auf dem Hügel abzuwarten, gab dem Grauen die Sporen und sprengte den zerfurchten Weg hinunter. Er erkannte sie sofort, als sie in einiger Entfernung den Weg überquerte und vor ihm her ging; ihr dicker Zopf im Rücken glänzte wie kupferfarbenes Feuer. Es kostete ihn Mühe, die Beherrschung nicht zu verlieren. Er wollte sie in die Arme reißen, sie halten und küssen. Doch er ritt im Schritt hinter ihr her, bis er sie erreicht hatte.
    Ceidre warf einen Blick über die Schulter nach dem fremden Reiter und erstarrte.
    »Mylady«, grüßte Rolfe höflich. »Kann ich kurz mit dir sprechen?« Es war eine Frage, kein Befehl.
    Ceidre sah ihn mit großen Augen an, die Hand an ihr rasendes Herz gelegt, fürchtete, in Ohnmacht zu sinken. Er war es wirklich, majestätisch im Sattel seines mächtigen Hengstes, atemberaubend schön, goldfarben und kraftstrotzend wie eine heidnische Gottheit. Sie blinzelte heftig gegen ihre aufsteigenden Tränen an.
    »Mylady?« fragte er unsicher. Sein Blick wanderte zu ihren prallen Brüsten, zu ihrem gewölbten Leib und zurück zu ihren veilchenblauen Augen.
    »Seid … « Sie schluckte. »Seid Ihr gekommen, um mich gefangen zu nehmen, Mylord?« Tränen erstickten ihre Stimme.
    Rolfe schwang sich aus dem Sattel und hielt die Zügel fest. »Ich bin der Gefangene«, sagte er rau. Sein Blick heftete sich in ihre Augen. »Du hast mein Herz gefangengenommen, Ceidre.«
    Sie starrte ihn ungläubig an, die Hände krampfhaft ineinander verschlungen. »Was sagt ihr da?«
    »Ich will, dass du zu mir zurückkommst«, antwortete er heiser. Sein Blick ruhte wieder auf ihrem Leib. »Ceidre, trägst du mein Kind unter dem Herzen?«
    »Wessen Kind sonst?« Ihre Lippen bebten. Sie wusste nicht, ob sie lächeln oder weinen sollte.
    »Mein Kind.« Rolfe schluckte schwer und holte tief und stockend Luft. Ein jauchzendes Glücksgefühl kämpfte mit Unsicherheit, Angst und Verlangen. »Ich zwinge dich nicht, zu mir zurückzukehren, Ceidre … Kannst du mir verzeihen? Kannst du mir verzeihen und mit mir nach Aelfgar zurückkehren?«
    »Ihr bittet mich um Verzeihung?« fragte sie fassungslos.
    Rolfe ließ sich auf ein Knie nieder. »Ja.«
    Ceidre glaubte zu träumen. Er war gekommen, kniete vor ihr, bat sie um Verzeihung. »Es gibt nichts zu verzeihen, Mylord«, sagte sie zärtlich, und Tränen der Freude liefen ihr über die Wangen.
    Rolfe erhob sich. »Deine Großmut hat mich immer schon in Erstaunen versetzt«, sagte er heiser.
    Sie berührte sein Gesicht. »Ich liebe dich.«
    Er schloss die Augen, ein zerrissener Laut entrang sich seiner Brust, dann zog er sie bedächtig in die Arme und hielt sie lange, sehr lange umschlungen. »Ich kann nicht ohne dich leben«, raunte er schließlich an ihrem Ohr. »Ich kann nicht. Wenn das Liebe ist, so bin ich ihr verfallen.«
    Ceidre lehnte sich in seinen Armen zurück und blickte zu ihm auf. Seine Augen waren feucht. Sie hütete sich, eine Bemerkung darüber zu verlieren, und lächelte unter Tränen. »Wenn du nicht mit der Liebe umzugehen weißt, werde ich dich gerne darin unterweisen«, flüsterte sie.
    Er lächelte unsicher. »Du bist eine gute Lehrmeisterin, kannst mich alles lehren. Ceidre … «, seine Stimme war dunkel und weich wie Samt. »Lehre mich zu lieben. Lehre es mich … jetzt.«
    Sie nahm sein schönes Gesicht zwischen beide Hände und küsste ihn mit all der zärtlichen Liebe, die ihr Herz zum Überfließen brachte. Und bald wurde ihr Kuss leidenschaftlich, wild und fiebernd. Als er sie an sich zog, spürte sie seine steife Männlichkeit, und sie lachte und weinte zur gleichen Zeit.
    »Ein Zeichen meiner Liebe«, raunte er und küsste sie wieder.
    Sie lösten sich voneinander und gingen Hand in Hand auf die

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