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Der erotische Fremde

Der erotische Fremde

Titel: Der erotische Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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machen. Es gibt keine Fluchtmöglichkeit, und außerhalb des Bahnhofs steht praktisch alles still."
    Der Mann wischte sich in regelmäßigen Abständen den Schweiß von der Stirn und blickte über die Schulter zu seinem Partner, der am Anfang des Bahnsteiges stand und mit dem Rucksacktouristen verhandelte.
    „Zounab versucht, anderen Passagieren ihr Ticket abzukaufen. Es ist die einzige Möglichkeit, in diesen Zug zu kommen, Exzellenz. Das Paar wird ganz bestimmt einsteigen. Sie warten wohl noch auf einen Komplizen." Er senkte den Kopf und lauschte in den Hörer.
    „Exzellenz, wenn er derjenige ist, haben wir nichts zu befürchten. Ein Mann mit gelb gefärbtem Haar und Ohrringen - würde ein solcher Mann vom Volk akzeptiert werden? Erlauben Sie, dass wir ihm erst einmal folgen. Hier ist zu viel Öffentlichkeit. Wenn wir verhaftet werden, Exzellenz, dann würde unsere Verbindung zu Ihnen nicht lange unentdeckt bleiben. Ihrer Sache würde dadurch ein schlechter Dienst erwiesen ..."
    Er brach ab und hob den Kopf, als er einen lauten Schrei hörte.
    Ein Mann war mit einem Gepäckwagen zusammengestoßen. Er überschlug sich und rollte auf dem Boden weiter, so dass alle Umstehenden entsetzt aufblickten. Es sah so aus, als habe er sich ernsthaft verletzt, aber dann rollte er sich einfach ab und sprang wieder auf die Füße.
    „Emma!" schrie er. „Verlass mich nicht!"
    Da erkannte der Agent mit dem Handy in ihm den Mann, den er verfolgte. Was hatte das zu bedeuten? Suchend blickte er sich nach seinem Partner um. Verflixt!
    Zounab stand mit offenem Mund da und starrte auf seine leere Hand. Und das Mädchen mit den grünen Haaren hatte das Ticket fest umklammert und rannte schnurstracks den Bahnsteig hinab.
    „ Lass mich in Ruhe!" schrie sie mit sich überschlagender Stimme. „Ich hasse dich! Ich will dich nie wieder sehen!"
    Sie wedelte dem verblüfften Schaffner mit dem Ticket vor der Nase herum. Er war so beeindruckt von diesem dramatischen Streit zweier Liebender, dass er nur einen flüchtigen Blic k darauf warf. Das Mädchen rannte weiter. Inzwischen hatte der junge Mann mit den gelben Haaren die Verfolgung aufgenommen.
    Verzweifelt rief er ihren Namen. Als er bei dem Schaffner ankam, rannte er einfach weiter. „Emma!
    Non!" schrie er, fast weinend.
    Der Agent verlor die beiden schließlich aus den Augen. Zounab begann, ihnen nachzulaufen, doch es war zu spät, und da er kein Ticket besaß, wurde er vom Schaffner aufgehalten. Im nächsten Moment lösten sich die Bremsen des Zuges, und er setzte sich in Bewegung.
    Der Zug war bis unters Dach voller Leute. Viele Passagiere standen in den Gängen und vor den Türen, und überall lag Gepäck im Weg.
    Mariel sprang durch die Tür, prallte an der gegenüberliegenden Wand ab und drehte sich zu Fred herum. Sie lachte und prus tete wie ein ausgelassener Teenager. Er streckte die Arme aus, um den Aufprall zu mildern, und kam schließlich neben ihr zum Ste hen. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.
    Sie ließen sich an der Wand herabgleiten und blieben einen Moment lang keuchend sitzen, während der Zug sich in Bewegung setzte.
    „Erster Aufenthalt Lyon", erklärte Fred triumphierend.
    Eines ihrer Haargummis hatte sich gelöst, und ihr weiches Haar fiel auf seine Hand. Der pinkfarbene Stein in ihrem Nasenflügel glitzerte. Ihre Augen funkelten.
    „Das war ja eine geradezu artistische Darbietung", sagte sie. „Ich glaube, du bist wirklich ein Fassadenkletterer."
    Fred beugte sich über sie, legte einen Arm um ihre Taille und berührte ihre Lippen mit seinen.
    Die letzte halbe Stunde war so aufregend gewesen, dass Mariel ohnehin ganz aufgekratzt war.
    Nachdem sie an diesem Morgen praktisch nichts anderes getan hatte, als Regeln zu brechen, kam nun auch noch dieser Kuss. Ein wahrer Strom von Wärme schien sich in ihre Adern zu ergießen und brachte ihren Körper bis in die Zehenspitzen zum Glühen. Sie schlang die Arme um Freds Nacken und schmiegte sich an ihn. Sein Arm schloss sich fester um ihre Taille. Wie stark er war! Bereitwillig ließ sie zu, dass er sie noch dichter zu sich heranzog, so dass sie praktisch auf ihm lag, während er sich mit dem Rücken an die Wand lehnte und die Beine anwinkelte.
    Er strich mit den Händen über ihren Rücken, drückte sie an sich und hörte nicht auf, sie zu küssen.
    Schließlich löste sie die Lippen von seinem Mund und hob den Kopf. Sie lachte leise. Sie spürte seinen Körper unter sich, spürte, wie

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