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Der erste Marsianer

Der erste Marsianer

Titel: Der erste Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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zugeschlagen hatte, war die Erkenntnis, daß es irgendwo auf der Erdoberfläche schlaue und gewissenlose Menschen gab, die bereit sein mußten, die ganze Erdbevölkerung auszulöschen, sollte ihre Identität aufgedeckt werden.
    Ihre Anführer würden alle Beschuldigungen ableugnen und als kommunistische Verschwörung zurückweisen. Und da sie den enormen Vorteil hatten, den Mond zu kontrollieren, waren sie in der Lage, jedes Ziel nach Belieben zu vernichten.
    Wenn sein Plan, die Bande zu zerschlagen, gelingen sollte, dann mußte er gleichzeitig versuchen, ein widerstrebendes Volk zu zwingen, aus den Höhlen der Angst herauszukriechen, in die es sich zurückgezogen hatte.
    Als der dritte Morgen über dem trockenen Bachbett graute, flog Morlake die S29A in einem weiten Bogen um die Radarstation der Armee in Capistrano und weiter nach Crestolanto. Den Rest des Tages verbrachte er mit der Beobachtung des Hauses Hartford Street 476. Es war ein einfacher, zweigeschossiger Bau, und bis zum Nachmittag zeigte sich kein Zeichen von Leben hinter den Fenstern oder an der Tür. Kurz nach vier Uhr kam eine Frau aus der Haustür und ging zum nahen Markt. Es war nicht die Frau, die er bei Professor Glidden gesehen hatte, sondern eine schlanke, vornehm wirkende Dame mit leicht ergrautem Haar.
    Als sie ins Haus zurückgekehrt war, schrieb er einen Brief an General Clark, in dem er auseinandersetzte, was er zu tun beabsichtigte. Er brachte den Brief kurz nach Dunkelwerden zur Post, dann kehrte er zu seinem Beobachtungsposten zurück und wartete, bis es völlig dunkel war. Seine Uhr zeigte halb zehn, als er durch ein rückwärtiges Fenster im Obergeschoß kroch und sich langsam auf Zehenspitzen durch das stille Haus zum Wohnzimmer im Erdgeschoß tastete, wo Lichtschein durch die Ritzen der angelehnten Tür drang.
     
    Senator Tormey fragte: „Und was geschah dann?“
    General Clark schüttelte seinen Kopf. „Wir haben keine direkten Informationen.“
    Er trat an die Wandkarte und zeigte auf eine rote Stecknadel in einer kleinen Stadt an der Westküste.
    „Dort machte Morlake einen seiner vier Versuche, die Öffentlichkeit zu interessieren. Nach unseren Meldungen erledigte eine Frau alle Vorarbeiten für einen Vortrag, den Morlake halten wollte. Der Vortrag war ein Reinfall. Ungefähr fünfzehn Leute erschienen, überwiegend alte Frauen, die dachten, es handle sich um eine neue religiöse Bewegung. Wie wir von unserem Informanten erfuhren, war seine Helferin diese zweite Frau, mit der er zusammentraf.“
    „Dann scheint es also“, sagte der Senator, „daß Morlake und diese – ah – namenlose Frau sich zusammentaten?“
    Der General nickte. „Niemals“, sagte er, „habe ich von einem kühneren Paar gehört. Anfangs waren sie überaus vorsichtig. Jetzt sind sie absolut furchtlos.“
    Der Senator schwieg. Er trug Kontaktlinsen, hinter denen seine blauen Augen mit wachem Feuer glänzten.
    General Clark ging ans Fenster und blickte über die Anlagen hinaus zu den dunstigen blauen Hügeln. Ohne sich umzusehen, sagte er: „Gestern abend fragten Sie mich nach Morlake, und ich lud Sie zu diesem Besuch ein. Das entspricht der Politik der Armee, mit gewählten Vertretern des Volkes zusammenzuarbeiten. Wie Sie wissen, beabsichtigen wir die Abhaltung von Wahlen für den Kongreß 1982 zu gestatten, damit das Land zu seinen traditionellen Formen der Demokratie zurückkehren kann. Was Sie vermutlich nicht wissen, ist, daß die Wahlen zwar wie geplant abgehalten werden, die Bekanntmachung darüber jedoch mit der Absicht erfolgte, den Feind in Sicherheit zu wiegen.“
    Hinter ihm sagte Tormey langsam: „Ich glaube nicht, daß ich verstehe, General …“
    Clark wandte sich um. „Als Morlake mit der S29A flüchtete, erhielt ich eine verstümmelte und verworrene Meldung über das Geschehene. Die Meldung war tatsächlich so verworren, der Verlust der Maschine so wichtig, daß ich mich nach Texas fliegen ließ und die Unterlagen der Kriegsgerichtsverhandlung gegen Morlake einsah. Erst da wurde mir klar, welche ungeheuerliche Information dort unterdrückt worden war. Natürlich enthob ich Herrold sofort seines Kommandos, beauftragte unseren Nachrichtendienst mit Nachforschungen, und von da an begann der Informationsquell zu sprudeln. Der vielleicht interessanteste Aspekt ist, daß unsere Radarstation in Capistrano ein Radarbild des feindlichen Raumschiffs empfing, als es auf der Suche nach Morlake die Westküste abflog. Damit hatten wir den

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