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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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auf Logans Antwort, bekam keine und fuhr fort: »Ich bitte dich – ich war doch selbst im Krankenhaus. Beine und Arme gebrochen, ein paar Rippen dazu … das war ein Profijob. Der Arzt, mit dem ich geredet habe, sagt, es besteht eine achtzigprozentige Wahrscheinlichkeit, dass er erhebliche Hirnschäden davontragen wird. Das heißt, wenn er überhaupt noch mal aufwacht! Unter uns gesagt« – Colin senkte die Stimme zu einem Flüstern –, »’nen beidseitigen Hodenriss hat er auch. Beide Eier total zerquetscht. Wenn er nicht so unterkühlt gewesen wäre, dann wäre er schon abgenippelt.«
    Als der Polizeipräsident die Fragerunde eröffnete, dauerte es kaum drei Sekunden, bis jemand anderes die gleiche Verbindung herstellte wie Miller. Sie war auch schwer zu übersehen – schließlich saß da oben der gerissene Sandy und war immer noch ganz grün und blau im Gesicht. Und kaum hatte der Anwalt angedeutet, dass die Sicherheitsüberwachung für Macintyre vorletzte Nacht eingestellt worden war, wurden allenthalben die Messer gewetzt. Der Typ vom FC Aberdeen beharrte darauf, dass die Polizei mehr hätte tun können, ja müssen ; Sandy die Schlange behauptete, es habe eine ganze Reihe signifikanter Fehleinschätzungen gegeben; Macintyres Verlobte saß da und fragte mit tränenerstickter Stimme, wie sie ihr Kind ohne Vater großziehen sollte, während seine Mutter grimmig in die Kameras blickte und Gerechtigkeit forderte. Irgendjemand müsse dafür bezahlen, dass ihr kleiner Junge im Koma lag.
    Bald darauf erklärte der Polizeipräsident die Pressekonferenz kurzerhand für beendet.
    Logan sah zu, wie Moir-Farquharson hinaushumpelte und dabei ungefragt Statements verteilte. Er verlangte eine offizielle Untersuchung des Vorfalls.
    »Dieser schleimige Heuchler!«
    »Hmm?« Miller hatte sein Handy wieder eingeschaltet und starrte es an, während er es mit seinen schwarzen Handschuhen wild hin und her drehte. »Na komm schon, du blödes …« Plötzlich lächelte er, drückte eine Taste, hielt sich das Ding ans Ohr und lauschte eine Weile schweigend, ehe er die Verbindung beendete. Er grinste Logan nervös an. »Izzy hatte heute Morgen so ein leichtes Ziehen. Der Empfang ist übrigens total beschissen hier. Was ist, wenn plötzlich die Wehen einsetzen?« Er tippte wieder auf seinem Handy herum. »Ich glaub’, der Akku ist bald leer …«
    »Was würdest du zu einer Exklusivstory sagen?«
    »Ich meine, es ist ja keine exakte Wissenschaft, nicht wahr? Es heißt zwar zweiundvierzig Wochen, aber es kann genauso gut mehr oder weniger sein. Und woher wollen die wissen , wann die zweiundvierzig Wochen um sind? Es ist ja nicht so, als …«
    »Eine Exklusivstory, Colin.«
    »Was? Oh – ja, klar, das wäre echt super.« Wieder drehte und schwenkte er sein Handy in alle Richtungen. »Können wir das vielleicht irgendwo besprechen, wo ich ein Netz habe?«
    Steel war in ihrem Büro, wo sie vor dem Fenster auf und ab ging und auf das Knäuel von Journalisten vor dem Gebäude hinunterschaute. »Scheiße, Mann – das ist ein totales Desaster! Wieso konnten sie den Fall nicht Insch geben? Womit habe ich das verdient?«
    Logan ließ sie jammern, während er so tat, als läse er die Protokolle der Zeugenbefragungen. Nachdem sie den übel zugerichteten Rob Macintyre gefunden hatten, waren alle Frauen, die er angeblich vergewaltigt hatte, noch einmal befragt worden, ebenso ihre Partner und Familien. Verständlicherweise hielt sich bei ihnen allen die Betroffenheit über das Schicksal des Fußballers in Grenzen. Und sie hatten alle Alibis. Die Tayside Police war gebeten worden, mit »ihren« Opfern ebenso zu verfahren, aber Logan wusste, dass es sinnlos war. Wie zum Teufel sollte er ermitteln, wer Macintyre halb totgeschlagen hatte, wenn er mit der Person zusammenlebte, die es getan hatte? Und dass er es irgendjemand anderem anhängen würde, kam nicht in Frage.
    Er trat zu Steel ans Fenster und sah, wie die Lämpchen an den Fernsehkameras eins nach dem anderen erloschen und die Teams sich zerstreuten, bis nur noch drei Gestalten unten auf dem Parkplatz zusammenstanden: Macintyres Verlobte mit ihrem unverkennbaren messingblonden Haarschopf, seine grässliche, lila getönte Mutter und sein lädierter Anwalt. »Egal, was wir anstellen«, sagte Steel, als Sandy Moir-Farquharson den Frauen die Hand schüttelte und zu seinem Jaguar humpelte, »mit dem Fall können wir nur auf der Nase landen.«
    Logan sah zu, wie die beiden Frauen über den

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