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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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einmal – Brrrrrrrinnnnng – , und diesmal hielt er den Finger so lange auf dem Knopf, bis in der Diele ein Licht aufleuchtete. Aber noch immer kam niemand an die Tür.
    »Mrs. Stewart!« Insch hämmerte mit der flachen Hand gegen die Tür, dass alles nur so dröhnte und wackelte. »Wir wissen, dass Sie da drin sind!« BAMM , BAMM , BAMM !
    Im Nebenhaus ging das Licht an. Die Vorhänge zuckten, als Insch seine Nummer wiederholte. BAMM , BAMM , BAMM ! »Polizei! Machen Sie auf!«
    »He, Sie! Machen Sie nicht so einen Krach!« Der Sprecher war ein zorniger alter Mann von Ende sechzig, der mit seinem Gehstock vor die Tür trat.
    »Hier spricht die Polizei, Mrs. Stewart – machen Sie auf!« BAMM , BAMM , BAMM !
    »Lassen Sie sie in Ruhe!«
    Logan versuchte es mit der »Netter Bulle«-Masche. »Bitte, gehen Sie wieder ins Haus, Sir!«
    »Erzählen Sie mir bloß nicht, was ich zu tun habe! Ich bezahle Ihr Gehalt!«
    BUMM , BUMM , BUMM ! »Kommen Sie schon, Mrs. Stewart!«
    »Verschwinden Sie hier! Sie hat nichts getan!«
    Logan tippte dem Inspector auf die Schulter. »Das bringt wahrscheinlich wenig, Sir.«
    »Habe ich Sie etwa nach Ihrer Meinung gefragt?« BUMM , BUMM , BUMM ! »Aufmachen!«
    Als endlich eine zerknittert aussehende Ma Stewart an der Tür erschien, war schon die halbe Straße auf den Beinen – alte Männlein und Weiblein in Morgenmänteln und Cordhosen, die Logan und Insch ausschimpften: Sie sollten sich was schämen, einer alten Dame so zuzusetzen! Ma stand auf der Schwelle und blinzelte, als ob sie Schwierigkeiten hätte, die beiden zu erkennen. Sie sah fürchterlich aus: Tränensäcke wie zwei Boxhandschuhe, das Gesicht entstellt von Fettwülsten. Sie war einfach nicht dieselbe ohne das ganze Make-up und das selige Dauerlächeln. Sie war alt.
    »Mmmmmpf …«, machte sie und rückte ihre Gesichtszüge mit einer speckigen Patschhand zurecht. »Tee. Ich mache Tee …« Ein unterdrücktes Gähnen, dann setzte sie hinzu: »Und Kuchen. Kuchen mag jeder …«
    Sie versammelten sich in der Küche.
    »Tee, Tee, Tee, Tee …« Ma torkelte in der Küche herum, riss Schranktüren auf und schlug sie wieder zu. Logan bugsierte sie auf einen Stuhl und sagte, sie solle sich keine Umstände machen, er würde sich schon darum kümmern.
    »Wissen Sie, warum wir hier sind?«, fragte Insch, während Logan sich auf die Suche nach dem verlorenen Teebeutel machte. »Wie sich herausstellte, enthält eine der DVDs, die wir in Ihrem Laden konfisziert haben, eine Art Amateurvideo.« Er machte eine Pause und wartete darauf, dass sie in die Bresche sprang und etwas sagte. Doch sie gähnte nur. »Der Film zeigt, wie jemand auf einen Tisch gebunden und getötet wird. Es ist ein Snuff-Movie.« Was, streng genommen, nicht stimmte: Jason Fettes war nicht vor laufender Kamera gestorben, doch laut Datums- und Zeiteinblendung in der unteren rechten Ecke des Bildes war er weniger als eine Stunde danach tot gewesen.
    »Kuchen …« Sie hievte sich wankend hoch, ging vor einem der Küchenschränke in die Hocke, kämpfte mit der Schranktür und anschließend mit einer Kollektion von Tupperdosen. In jede einzelne schaute sie hinein, um die Dosen dann wie Bauklötze auf dem Küchenboden zu stapeln.
    »Mrs. Stewart – die DVD?«
    »Können doch unsere tapferen Gesetzeshüter nicht verhungern lassen, was?«
    Insch ließ die flache Hand auf die Arbeitsplatte krachen – es klang wie ein Pistolenschuss. »Wo haben Sie die DVD her?« Er lief schon wieder scharlachrot an.
    »Wissen Sie«, sagte sie und fasste Inschs Hand, »meinen Jamesy, Gott hab ihn selig, hat der Schlag getroffen, als er ungefähr in Ihrem Alter war – ist eines Tages umgekippt und war mausetot. Einfach so. Sie sollten versuchen, sich ein bisschen mehr zu entspannen.«
    Und das war der Moment, als DI Insch endgültig ausflippte.
    »Ich glaube, sie hat sich wieder gefangen«, sagte Logan, als er ins Wohnzimmer zurückgeschlurft kam. Das Zimmer war sauber aufgeräumt, Velourstapeten an den Wänden, überall Porzellanhündchen, Teller und Fotos von lächelnden Enkelkindern – genau wie im Wettbüro. Eine Serie primitiver Aquarelle, die den Bennachie darstellten, waren gerahmt und am Ehrenplatz über dem Kamin aufgehängt worden. Das Einzige, was nicht so aussah, als ob es in das Haus einer alten Dame gehörte, war DI Insch, der auf dem Kanapee saß und seine Atemübungen machte, die Augen zugekniffen, zwei Finger seitlich an den Hals gedrückt. Logan schloss leise die Tür,

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