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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Macintyre wieder auf die Pirsch gehen …« Logan bezweifelte irgendwie, dass sie diese Genehmigung bekommen würden – wenn die Staatsanwältin der Sache nicht über den Weg traute, würde der stellvertretende Polizeipräsident sie nicht einmal mit einer Kneifzange und extra starken Latexhandschuhen anfassen.
    Die Mikado -Truppe saß in einem kleinen Nebenzimmer hinter der Bar, zu dem ein paar Steinstufen hinaufführten, mit noch ein paar überflüssigen Geländern mehr. Rennie hockte als Hahn im Korb mit drei Frauen in einer Ecke. Alle drei warfen den Kopf in den Nacken und lachten sich scheckig, als er zur Pointe eines ganz besonders versauten Witzes kam. Mit einem idiotischen Grinsen im Gesicht blickte er auf und sah Logan. »Hallo! Kommen Sie her, ich möchte Ihnen Sophie, Anna und Liz vorstellen! Die drei sind meine ungezogenen Schulmädels. Na los, Liz, rutsch rüber und lass den Mann seinen Hintern parken.« Rennie übernahm die Vorstellungen und gab mächtig mit Logans Verdiensten als »Polizeiheld« an, um seinen Mit-Miminnen zu imponieren. »Haben Sie was von der Probe mitgekriegt?«
    Logan blickte sich um und vergewisserte sich, dass der Inspector außer Hörweite war. »Nur die Motivationsrede am Schluss.« Eine kleine Notlüge.
    »O ja.« Rennie nickte weise. »Wir waren wirklich unter aller Sau heute Abend. Nichts, aber auch gar nichts haben wir auf die Reihe gekriegt.«
    Anna – oder Liz, Logan war sich nicht ganz sicher – gab dem Constable einen Klaps auf die Schulter. »Jetzt werd mal nicht unverschämt! Also, Debs war jedenfalls brillant.« Sie deutete auf eine ernst wirkende Frau, die am Rand der Gruppe saß und ins Gespräch mit DI Insch vertieft war. Logan brauchte einen Moment, bis er sie wiedererkannte: dunkles, welliges Haar, rosiger Teint – nichts mehr erinnerte an die hässliche alte Vettel, die sie auf der Bühne dargestellt hatte.
    Eine der beiden anderen Frauen verdrehte die Augen. »Debs ist immer brillant. Aber Erick …«
    »O Gott, verschon mich mit Erick … «
    Alle Gespräche schienen sich um die verschiedenen Produktionen zu drehen, in denen sie mitgewirkt hatten, und darum, wer mit wem schlief. Und Logan hatte nie einen blassen Schimmer, von wem gerade die Rede war.
    Eine Stunde und drei Pints später gelang ihm schließlich die Flucht. Immer, wenn er einen Versuch unternommen hatte, sich loszueisen, war Rennie gerade mit einer neuen Runde von der Bar zurückgetorkelt. Am Ende musste er eine Verabredung mit Jackie vorschützen, um zu entkommen. Nicht dass er etwas gegen diese Leute gehabt hätte – er hatte nur einfach nichts mit ihnen gemeinsam. Nun ja, außer mit DI Insch und DC Rennie, und von denen bekam er im Dienst mehr als genug zu sehen.
    Die einzige halbwegs normale Unterhaltung hatte er mit der »brillanten« Debs über Neuseeland und die Herr-der-Ringe -Verfilmungen, und selbst da ging es hauptsächlich um Schauspieler und Bühnenbilder und Drehbücher. Wesentlich interessanter war da der Inhalt ihrer Handtasche, in die Logan unerwartet einen Blick werfen konnte, als sie sich mit Weißwein bekleckerte und nach einem Taschentuch kramte: Puderdose, Lippenstift, Handy, Ian-Rankin-Krimi, Tampons, Pfefferminzbonbons und etwas, das verdächtig nach einem Satz pelzbesetzter Handschellen aussah. Nun ja, jedem Tierchen sein Pläsierchen.
    Mitternacht. Ein Poltern und Klappern an der Wohnungstür, unverständliches Gemurmel und Gekicher, und dann platzte Jackie ins Schlafzimmer. Logan stöhnte, als das Deckenlicht aufflammte, ihn aus dem Schlaf riss und ihn in die Augen stach. Er zog sich die Decke über den Kopf und hörte, wie Jackie mit diversen Möbeln kollidierte. Klick , und es wurde wieder dunkel im Zimmer – und dann sprang ein kalter Körper zu ihm ins Bett und versuchte sich die Hände an seiner nackten Brust zu wärmen. »Aaaah – Finger weg, du fürchterliches Weib!« Jackie kicherte nur und kuschelte sich enger an ihn. Logan ächzte. »Puh, du riechst ja wie eine ganze Brauerei!«
    »Jawohl, ich hab getrunken .« Sie schnaubte und bohrte ihre kalte Nase in Logans Hals. »Ich bin sehr, sehr böse gewesen – ich glaube, du musst mir den Hintern versohlen.«
    »Deine Füße sind eiskalt.«
    »Uuh, ich liebe es, wenn du so hart und männlich bist …« Und dann warf sie sich auf ihn.
    Zehn nach sieben, und DI Inschs morgendliche Einsatzbesprechung war in vollem Gange. Der Inspector hatte eine gewaltige Pobacke auf die Kante eines Schreibtischs gepflanzt und

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