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Der erste Versuch

Der erste Versuch

Titel: Der erste Versuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Cañon geschützt,
meinte Robby.
„Du hast ja ein tolles Vertrauen zu deiner Chaise“, spottete
Morris.
Sie säuberten sich und stiegen ein, Alina und Morris
verweilten in ihren winzigen Kojen. Robby bereitete ein
einfaches Mahl.
Als sie sich nach einer halben Stunde zum Essen trafen, holte
Morris einen Gegenstand hervor, den er vor Robby hart auf
den Tisch setzte. „Vor hundertfünfzig Jahren noch hätten sich
manche dafür möglicherweise gegenseitig erschlagen“,
behauptete er.
„Was ist das?“, frage Alina und fasste zu, verschätzte sich
jedoch arg im Gewicht des eiförmigen Etwas, und dieses fiel
zurück.
„Gold, reines Gold“, antwortete Morris lässig. „Ich schätze,
es gibt hier, vorsichtig geschätzt, hunderte Tonnen davon.“
„Naja, das wär schon was“, sagte Alina erstaunt. „Als
nichtkorrodierendes Metall hat es noch seinen Wert, und es aus
den Ozeanen zu waschen, ist wohl sehr kostspielig.“
„Du sagst es.“ Morris kehrte den Überlegenen heraus.
„Und dem, meinst du, dient der Graben, eine Schürfe
sozusagen?“
„Unsinn. Allein von den Wänden kannst du, he, in meiner
Höhe…“, er hielt die flache Hand über seinen Kopf,
„Dezitonnen davon ablesen.“
„Na dann in meiner erst!“, spottete Robby.
Alina hatte die Karte geholt. Sie las sich ein. „Hier sind wir“,
sagte sie. „Ein winziger Strich der Cañon. Niemand vermutet
dahinter das.“ Sie deutete um sich herum, tat, als fächelte sie
sich Luft zu. „Und erst recht nicht jenes…“ Sie gab dem Ei
einen kräftigen Schubs, dass es, dumpfe Geräusche
verursachend, in einem Kreis auf dem Tisch herumrollte.
7. Kapitel
    „Das zweite Standbein sozusagen.“ Ahmed Hassim löste die
Verschlüsse der Trageriemen des Schwebers und setzte das
Gerät auf der Felsplatte ab. Dann half er mit wenigen
Handgriffen den im Umgang mit diesem Fortbewegungsmittel
noch unerfahrenen Milan Nowatschek aus dessen Maschine.
    Was er mit „das zweite Standbein“ bezeichnet und auf das er
mit einem unbestimmten Armkreisen hingedeutet hatte, lag in
einem Talkessel einige Meter unterhalb des kleinen Plateaus,
auf dem die beiden Männer gelandet waren.
    Wohl ausgerichtet reihten sich an die 40 quadratische
Großcontainer – nur durch schmale Gassen voneinander
getrennt.
    Von den Betrachtern etwa 100 Meter entfernt, ging das Areal
in eine Baustelle über. Man sah Fundamente und Gerät, in
noch größerem Abstand weitere Baumaschinen. Offenbar
bestand die Absicht, der Anlage noch einen Abschnitt
hinzuzufügen. Zum Zeitpunkt jedoch ruhte das Geschehen.
Kein Mensch bewegte sich im Gelände. Auf der Dachkante des
Containers direkt unter ihnen hackte eine Krähe gierig auf den
Kadaver einer Maus ein, unterbrochen von misstrauischem
Augen empor zu den beiden Störenfrieden.
Im grellen Sonnenlicht flirrte die Luft.
     
„Die Brennstoffzellen“, erläuterte Ahmed auf den fragenden
    Blick seines Begleiters.
„Und warum nicht ausschließlich, sondern…“, Milan wies
unbestimmt hinter sich, „da vorn diese vorsintflutlichen
Generatoren?“
„Weil Biodiesel noch immer der billigere Treibstoff ist. Und
– mein Lieber – vorsintflutlich sind die nicht. Sie haben einen
Wirkungsgrad von über siebzig Prozent.“
„Und einen großen Teil der dort gewonnenen Elektroenergie
verpulvert man, um Wasserstoff für die Brennstoffzellen zu
erzeugen, diese wiederum liefern Strom…“ Aus Milans
Worten klang leichter, gutmütiger Spott.
Ahmed lachte belustigt. „Schildbürger, meinst du. Siehst du
dort…“, sein lang ausgestreckter Arm deutete auf eine jenseits
des Tales aufragende Felsgruppe, die sich aus ihrer Umgebung
durch eine gewisse Ebenmäßigkeit heraushob, „die Mauer?
Eine Ringmauer. Dahinter trifft künftig der Energiestrahl aus
dem Kosmos auf. Power mehr als genug für Wasserstoff.“
„Ah ja, und weil das Ganze diskontinuierlich… der
Wasserstoff – die Zellen also der Puffer. Ihr seid ganz schön
weit, alle Achtung!“
„Nur, du siehst, es ist noch eine Menge zu…“ Ahmeds
Erklärung brach unvermittelt ab. Er hatte noch mit weit
ausgestrecktem Arm gestanden, schlug sich dann in den
Nacken, als wollte er eine Mücke töten, taumelte und brach mit
einem gurgelnden Laut zusammen.
Milan war an die niedrige Felswand zurückgewichen, die das
kleine Plateau nach hinten begrenzte. Er fasste sich jedoch
schnell, trat vor, ohne den am Boden Liegenden näher zu
beachten, und musterte aufmerksam die Umgebung.
Er zeigte sich nicht besonders

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