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Der Esper und die Stadt

Der Esper und die Stadt

Titel: Der Esper und die Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine McLean
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ge­run­zel­ter Stirn an.
    „Ihr bei­den habt sie ja nicht al­le“, schnaub­te Wee­ny. „Ich soll­te euch ei­ne Ku­gel durch den Kopf ja­gen und die Ban­de sel­ber an­fuh­ren.“
    „Wenn wir wie­der im Tun­nel sind, spre­chen wir wei­ter dar­über, Ge­or­ge.“ Lar­ry nick­te mir zu und wand­te sich den an­de­ren zu.
    „Du bist doch ei­ner von der schlau­en Trup­pe, Wee­ny. Du soll­test vor dem Re­den das Ge­hirn ein­schal­ten. Soll­test du je ver­su­chen, mei­ne Ban­de zu über­neh­men, wirst du es nicht über­le­ben.“ Lar­ry stieß ein häß­li­ches Ge­läch­ter aus und führ­te uns dann wei­ter. Die Ban­de folg­te ihm.
    Als er auf dem Fens­ter­sims hock­te und das Ge­wicht des Fens­ters nicht mehr auf der Alarm­fe­der las­te­te, drück­te er sein Ge­wicht da­ge­gen. Jack schob das Fens­ter lang­sam nach oben und such­te nach wei­te­ren Fe­dern.
    Mit ei­nem Seuf­zer schob Lar­ry ein Bein hin­ein, um das Gleich­ge­wicht zu hal­ten. „Okay. Wee­ny und Jack, rein mit euch. Paßt auf, stoßt nicht ge­gen mei­nen Arm, sonst krie­gen wir al­le ’ne Ge­hirn­wä­sche.“
    Wee­ny, der kno­chi­ge Typ, den man leicht in Ra­ge brin­gen konn­te, setz­te einen Fuß in mei­ne ge­fal­te­ten Hän­de, klet­ter­te auf mei­ne Schul­ter, wur­de von Lar­ry auf den Sims ge­zo­gen und war drin. Al­les, was von ihm zu­rück­b­lieb, war ei­ne Spur sei­nes schlech­ten Kör­per­ge­ruchs.
    „Streck’ dei­ne Füh­ler aus, Ge­or­ge“, sag­te Lar­rys ho­he Stim­me. „Spürst du, ob ir­gend­was auf uns zu­kommt?“
    „Es kommt nie­mand.“
    „Okay. Kom­m1 rauf. Brauchst du ei­ne Hand?“
    „Nein.“ Ich sprang hoch, pack­te den Sims­rand, zog mich hin­auf und war drin. Lar­ry knie­te im­mer noch auf dem Fens­ter­sims und blo­ckier­te die Fe­der.
    Dann beug­te er sich hin­aus und sprach mit Ni­cho­li, ei­nem weib­li­chen Mit­glied der Ban­de, und Per­ry, ei­nem Neu­zu­gang und Mit­läu­fer.
    „Per­ry und Ni­cho­li, ihr bleibt drau­ßen und steht Schmie­re. Legt euch ins Gras und be­hal­tet die Stra­ße im Au­ge. Tut so, als wür­det ihr’s mit­ein­an­der trei­ben. Wenn je­mand vor­bei­kommt, hal­tet ihn auf und haut dann ab. Ge­or­ge wird eu­re Vi­bra­tio­nen auf­fan­gen, wenn euch der Kra­gen zu eng wird. Ihr braucht uns al­so kein Zei­chen zu ge­ben.“
    „Wie rea­lis­tisch soll un­se­re Vor­stel­lung denn sein, wenn wir so tun, als wür­den wir’s mit­ein­an­der trei­ben?“ frag­te Per­ry und ver­such­te lüs­tern zu bli­cken.
    „Seid so rea­lis­tisch, wie es euch ge­fällt, aber denkt dar­an, die Au­gen of­fen­zu­hal­ten. Auf je­den Fall soll­tet ihr den Wach­mann se­hen, be­vor er über euch fällt.“
    „Ich sor­ge schon da­für, daß er auf­paßt“, sag­te Ni­cho­li. „Kann Ge­or­ge wirk­lich fest­stel­len, ob wir einen Wach­mann se­hen?“
    „Wenn ihr Angst be­kommt, mer­ke ich das, Ni­cho­li“, sag­te ich und steck­te den Kopf aus dem Fens­ter.
    „Halt mal die Fe­der fest, Ge­or­ge.“ Ich hielt sie, bis Lar­ry drin­nen war und das Fens­ter wie­der her­un­ter­ge­zo­gen hat­te. „Los jetzt.“
    Er ver­teil­te an die an­de­ren Sprüh­do­sen, und die Ban­de hin­ter­ließ ei­lig ein paar Hin­wei­se un­se­rer Ge­schick­lich­keit auf den ehr­wür­di­gen Mar­mor- und Stahl­wän­den des Re­gie­rungs­ge­bäu­des: Schlan­gen­li­ni­en, Clow­n­ge­sich­ter und zwei­deu­ti­ge Sprü­che. Dann hielt Lar­ry an und schick­te Wee­ny und Jack auf einen ra­schen Aus­flug in zwei Bü­ros, wo sie die Pa­pier­kör­be um­stülp­ten und Ak­ten­schrän­ke und -map­pen leer­ten. Als sie wie­der im Kor­ri­dor wa­ren, lie­fen sie die Mar­mor­trep­pe hin­auf und sprüh­ten la­chend ro­te Schlan­gen­li­ni­en auf die Wän­de.
    Schließ­lich gin­gen sie in ein mit ei­ner Dop­pel­tür aus­ge­stat­te­tes Bü­ro, das mit ei­ner zu­sätz­li­chen Stahl­tür ver­se­hen war, auf der in sorg­fäl­ti­gen Let­tern stand: ZU­TRITT NUR MIT SI­CHER­HEITS­MAR­KE UND PER­SO­NEN­ÜBER­PRÜ­FUNG.
    „Ver­saut al­les, aber macht es gut“, sag­te Lar­ry. „Wir ge­neh­mi­gen uns ei­ne Stun­de. Al­les um­kip­pen, die Pa­pie­re zer­rei­ßen, die Wän­de be­schrif­ten. Bringt al­les

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