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Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Titel: Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Jacke und zog einen halben Laib Brot heraus. Er hielt ihn mir entgegen. Er fühlte sich durchaus wirklich an. Ich biß hinein. Es schmeckte wie Brot. Ich aß ihn auf und fühlte mich gesättigt.
    »Ich danke Euch«, sagte ich. »Wenn ich verrückt werde, dann scheint dies die angenehmste Art.«
    Jermays setzte sich neben mich auf das Felsband und lehnte den Speer, den er trug, gegen die Steine. Er lächelte. »Ihr seid sicher, daß Euch mein Gesicht nicht bekannt ist? Seltsam. Aber vielleicht befinden sich unsere augenblicklichen Identitäten in verschiedenen Phasen, und Ihr habt mich noch nicht getroffen, obwohl ich Euch begegnet bin.«
    »Durchaus möglich.«
    Jermays trug einen Weinschlauch am Gürtel. Er nahm ihn ab, trank einen guten Schluck und reichte ihn an mich weiter.
    Der Wein war gut. Ich trank sparsam und gab ihm den Schlauch zurück.
    »Ich sehe, daß Ihr Euer Schwert nicht mit Euch führt«, bemerkte er.
    Ich warf ihm einen forschenden Blick zu, aber in seiner Stimme zeigte sich kein Spott. »Ich habe es verloren«, sagte ich.
    Er lachte herzlich. »Verloren! Das Schwarze Schwert verloren! Oh, ho! ho! ho! Ihr macht einen Spaß mit mir, verehrter Held.«
    Ungehalten runzelte ich die Stirn. »Es ist wahr. Was wißt Ihr über das Schwarze Schwert?«
    »Was alle wissen. Es ist ein Schwert, das viele Namen gehabt hat, wie Ihr viele Namen gehabt habt. Es ist in vielen Gestalten aufgetaucht, so wie Eure äußere Erscheinung nicht immer dieselbe ist. Man sagt, es wurde von den Mächten der Finsternis für den geschmiedet, der zu ihrem Helden bestimmt war, aber das ist eine zu einfache Erklärung, findet Ihr nicht?«
    »Allerdings.«
    »Das Schwarze Schwert soll auf vielen Ebenen existieren, und es soll ein Gegenstück haben. Einst, als ich Euch kannte, wurdet Ihr Elric genannt, und das Schwert hieß STURMBRINGER - sein Zwilling TRAUERKLINGE. Wie auch immer, manche sagen, daß diese Zweiteilung nur Illusion ist, daß es nur ein Schwarzes Schwert gibt und daß es vor den Göttern existierte, vor der Schöpfung.«
    »Das sind Legenden«, sagte ich. »Sie erklären nicht im mindesten die Natur der Sache. Mir wurde gesagt, daß es mein Schicksal ist, es zu tragen, aber ich weigere mich. Hat das für Euch eine Bedeutung?«
    »Es bedeutet, daß Ihr ein unglücklicher Mensch sein müßt. Der Held und das Schwert sind eins. Wenn der Mann die Klinge verrät oder die Klinge den Mann, ist das ein großes Verbrechen.«
    »Warum ist das so?«
    Jermays zuckte die Schultern und lächelte. »Ich weiß es nicht. Die Götter wissen es nicht. Es war immer so. Glaubt mir, Held, Ihr könntet ebensogut fragen, wodurch das Universum erschaffen wurde, durch das Ihr und ich uns so frei bewegen.«
    »Gibt es einen Weg, auf einer Ebene, einer Welt zu bleiben?«
    Jermays schürzte die Lippen. »Darüber habe ich nie nachgedacht. Mir gefällt es so, wie es ist.« Er grinste. »Aber ich bin ja auch kein Held.«
    »Habt Ihr von einem Ort namens Tanelorn gehört?«
    »Ja. Ihr könntet es eine Stadt der Veteranen nennen.« Er rieb seine lange Nase und zwinkerte. »Man sagt, daß sie im Reich der Grauen Fürsten liegt, die weder dem Chaos noch der Ordnung dienen ...«
    Eine schwache Erinnerung rührte sich. »Was meint Ihr mit Ordnung und Chaos?«
    »Manche bezeichnen sie als Licht und Dunkelheit. Es gibt Streitereien zwischen Philosophen und ähnlichen Leuten, wie man sie definieren könnte. Andere glauben, daß sie eins sind - Teil derselben Macht. Auf verschiedenen Welten, zu verschiedenen Zeiten, glauben sie andere Dinge. Und was sie glauben, nehme ich an, ist die Wahrheit .«
    »Und wo ist Tanelorn?«
    »Wo? Eine seltsame Frage aus Eurem Munde. Tanelorn ist überall.«
    Ungehalten stand ich auf. »Seid Ihr ein Teil meiner Qualen, Meister Jermays? Ihr macht alles noch verworrener.«
    »Nein, Held. Aber Ihr stellt mir unmögliche Fragen. Vielleicht könnte ein weiseres Geschöpf Euch mehr sagen, aber nicht ich. Ich bin kein Philosoph oder Held - ich bin nur Jermays, der Krüppel.« Sein Lächeln zitterte, und ich sah den Kummer in seinen Augen.
    »Es tut mir leid«, meinte ich. Ich seufzte. »Aber ich habe das Gefühl, daß es aus meiner Lage keinen Ausweg gibt. Wie seid Ihr an diesen Ort gekommen?«
    »Ein Riß in dem Gewebe einer anderen Welt. Ich weiß nicht, wie ich von einer Ebene zur anderen gelange, aber ich tue es.«
    »Könnt Ihr fort?«
    »Ich werde gehen, wenn es Zeit ist. Aber ich weiß nicht, wann es soweit sein wird.«
    »Ich

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