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Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Titel: Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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überfallen würdet?«
    »Mich auf den Weg machen, um die Urheber dieser Belästigungen auszurotten«, sagte ich.
    Als die große Flotte aufbrach, war ich dabei.
    Wir ließen die winkenden, jubelnden Frauen im Roten Fjord zurück, passierten die Klippen und befanden uns bald auf dem offenen Meer.
    Anfangs gab es einige Verwirrung, als die Reiher die Führungsleinen durcheinander brachten, aber das wurde rasch in Ordnung gebracht, und wir glitten nach Norden.
    Bladrak sang ein unverständliches, symbolisches Lied, dessen Bedeutung er wahrscheinlich selbst nicht kannte.
    Er schien guter Dinge zu sein, obwohl ich herausfand, daß er für dieses Unternehmen keine besonderen Pläne gemacht hatte, außer, irgendwie die Insel zu erreichen und irgendwie die Sklaven zu befreien.
    Ich hatte mir einige Dinge überlegt, und er lauschte meinen Erklärungen aufmerksam. »Sehr gut«, meinte er. »Wir werden es versuchen.«
    Es war ein außerordentlich simpler Plan, und da ich die Silbernen Krieger nicht kannte, konnte ich auch nicht voraussehen, ob er gelingen würde.
    Geraume Zeit glitten wir über das Meer, die Kufen der Schlitten hüpften über die zähe Wasserfläche.
    Ewiges Halbdunkel begleitete uns, bis wir vor uns eine große Insel entdeckten.
    Bladrak gab dem führenden Fahrzeug seine Befehle: »Greift schnell an, schießt die Pfeile ab und zieht euch dann zurück. Wartet, bis sie euch folgen, und lockt sie dann hinter euch her, während wir in dem Durcheinander die Sklaven an Bord nehmen.«
    Das war mein Plan. Ich betete, daß es gelingen möge.
    Das Führungsboot bestätigte Bladraks Anweisungen und eilte weiter, während wir anderen unsere Fahrt verlangsamten und im Schutz einer braunen Wolkenbank abwarteten.
    Nicht lange, und wir hörten Tumult in der Ferne, dann sahen wir die Schiffe des Roten Fjords die Flucht ergreifen. Sie wurden von größeren, schwereren Fahrzeugen verfolgt, die die ersten Schiffe zu sein schienen, die sich tatsächlich durch das Wasser bewegten, aber aus dieser Entfernung konnte ich nicht erkennen, wodurch sie angetrieben wurden.
    Jetzt war es Zeit für uns.
    Die Insel Nalanarc rückte näher und näher, und ich konnte erkennen, daß ein Teil der Gebäude auf dem Fels errichtet worden war. Vielleicht war es nicht die Gewohnheit der Silbernen Krieger, in lebenden Fels zu bauen, wie es Bladraks Volk und die Bewohner Rowenarcs taten.
    Die Gebäude waren quadratisch, flach und innen erleuchtet. Sie erhoben sich auf einem Berg und gruppierten sich um ein zentral gelegenes, besonders großes Haus auf dem Gipfel. Am Fuß des Berges waren die üblichen Höhleneingänge zu sehen.
    »Dort sind die Sklaven untergebracht«, erklärte Bladrak. »In diesen Höhlen zwingt man sie, an Waffen und Schiffen zu arbeiten, bis sie sterben und andere ihren Platz einnehmen. Sie erhalten kaum etwas zu essen. Sie sind so leicht zu ersetzen, versteht Ihr? Ich glaube nicht, daß unsere Rasse überleben wird, wenn der Planet erst den Silbernen Kriegern gehört.«
    Zwar war ich durchaus bereit, Bladrak zu glauben. Aber schon einmal hatte ein Volk, das mich zu Hilfe rief, erzählt, es würde von einer zutiefst bösen Rasse bedroht. Fast zu spät hatte ich herausgefunden, daß die Alten die eigentlichen Opfer waren. Diesmal wollte ich mich selbst überzeugen.
    Die Reiher zogen unser Boot auf den Strand der Insel, wir gingen an Land und näherten uns vorsichtig den Höhlen am Fuß des Berges.
    Es war offensichtlich, daß fast alle Silbernen Krieger sich an der Verfolgung der wenigen Schiffe, die wir vorgeschickt hatten, beteiligten. Ich war überzeugt, daß sie ein zweitesmal nicht darauf hereinfallen würden.
    Wir stürmten in die Höhlen, und ich konnte endlich einen Blick auf die Krieger werfen.
    Sie waren im Durchschnitt gut zwei Meter groß, dabei außerordentlich dünn, mit langen Armen und Beinen und schmalen Köpfen. Ihre Haut war eigentlich weiß, mit einem matten, silbernen Schimmer. Eine durchgehende Rüstung bedeckte ihren Körper und den Kopf umschloß ein knapp sitzender Helm.
    Sie waren mit langen, zweischneidigen Hellebarden bewaffnet. Als sie unserer ansichtig wurden, griffen sie sofort an. Aber sie handhabten die Hellebarden reichlich ungeschickt, und ich hatte den Eindruck, daß sie ursprünglich vielleicht an andere Waffen gewöhnt waren.
    Wir hatten uns mit etwas ausgerüstet, das nach Bladraks Versicherung das einzig nützliche Mittel gegen die Silbernen Krieger war, deren Rüstung nicht durchbohrt werden

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