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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Reiche in Besitz nimmt, bedeutet das grausige Zerstörung, entsetzliche Qualen für die eroberten Völker, seien es Alte oder Menschen. Sharadim verlangt es nur nach Macht, mit deren Hilfe sie all ihre perversen Launen befriedigen kann. Sie ist wie geschaffen als Werkzeug für den Erzherzog Balarizaaf. Und er, besser noch als sie, begreift die Bedeutung des Schwertes.«
    »Also ist dies ein Kampf zwischen Ordnung und Chaos?« fragte ich. »Und ich bin diesmal ausersehen, auf der Seite der Ordnung zu fechten.«
    »Es ist der Wille des Gleichgewichts«, antwortete Sepiriz, mit einem Ton ungewohnter Frömmigkeit in der Stimme.
    »Nun ja, ich vertraue Euch mit ebensoviel Vergnügen, wie ich den anderen von Eurer Sorte traue«, meinte ich. »Was sollte ich auch sonst tun? Aber ich werde nichts unternehmen, bis Ihr mir versprecht, daß meine Taten zum Nutzen dieser Frauen sind, denn der Rasse der Alten fühle ich mich mehr verbunden als irgendeiner großen kosmischen Macht.«
    »Das Versprechen kann ich Euch geben.« Sepiriz schien von meiner letzten Bemerkung eher beeindruckt als verärgert zu sein.
    »Dann werde ich mein Bestes tun, das Drachenschwert zu finden, und die darin Gefangene zu befreien«, versicherte ich.
    »Darauf habe ich jetzt Euren Eid«, sagte Sepiriz zufrieden. Er schien sich eine gedankliche Notiz zu machen. Außerdem wirkte er einigermaßen erleichtert.
    Von Bek trat vor. »Verzeiht die Unterbrechung, meine Herren, aber ich wäre äußerst dankbar, wenn mir jemand sagen könnte, ob auch ich irgendein vorbestimmtes Schicksal zu erfüllen habe, oder ob ich mich jetzt damit befassen kann, aus eigener Kraft einen Weg nach Hause zu finden?«
    Sepiriz legte dem Grafen aus Sachsen eine Hand auf den Arm. »Mein junger Freund, was Euch betrifft, liegt die Sache viel klarer, und ich kann offen sprechen. Wenn Ihr an dieser Suche teilnehmt und dem Helden helft, sein Schicksal zu erfüllen, werdet Ihr, das verspreche ich, erreichen, was Ihr Euch am meisten wünscht.«
    »Die Vernichtung Hitlers und seiner Nazis?«
    »Ich schwöre es.«
    Es fiel mir schwer, den Mund zu halten. Ich wußte ja schon, daß die Nazis besiegt worden waren. Aber dann fiel mir ein, daß sie vielleicht doch Erfolg haben konnten, daß von Bek und ich selbst für die Niederwerfung der Faschisten verantwortlich gewesen waren. Langsam fing ich an zu begreifen, warum Sepiriz gezwungen war, in Rätseln zu sprechen. Er besaß mehr als das Wissen um eine Zukunft. Er wußte um eine Million verschiedener Zukunftsmöglichkeiten, eine Million verschiedene Welten, eine Million verschiedene Zeitalter .
    »Sehr schön«, sagte von Bek, »dann werde ich bei diesem Unternehmen mitmachen, wenigstens vorläufig.«
    »Alisaard wird Euch ebenfalls begleiten«, meldete sich Lady Phali- zaarn zu Wort. »Sie hat sich freiwillig gemeldet, da sie zu denen gehörte, die Sharadim zu viel offenbart haben. Und natürlich werdet Ihr die
    Männer mitnehmen.«
    »Die Männer? Welche Männer?« Begriffsstutzig schaute ich mich um.
    »Sharadims verbannte Höflinge«, erklärte sie.
    »Warum sollte ich sie bei mir haben wollen?«
    »Als Zeugen«, warf Sepiriz ein. »Das es Eure erste Aufgabe ist, nach Draachenheem zu gehen und Eurer Schwester mit Eurer Anklage und den Beweisen gegenüberzutreten. Gelingt es, sie ihrer Macht zu entheben, wird Eure Aufgabe um vieles leichter sein.«
    »Ihr glaubt, das könnten wir zuwege bringen? Wir drei und eine Handvoll Männer?«
    »Ihr habt keine Wahl«, ermahnte Sepiriz mich ernst. »Es ist die erste Hürde bei Eurer Suche nach dem Drachenschwert. Einen besseren Ansatzpunkt gibt es nicht. Indem Ihr Eurem dunklen Gegenstück, Shara- dim, gegenübertretet, bestimmt Ihr das Muster für den weiteren Verlauf Eurer Aufgabe. Erinnert Euch, Held, wir formen Zeit und Materie nach unseren Taten. Das ist eine der wenigen Konstanten im Multiver- sum. Wir sind es, die den Dingen Logik aufzwingen, um unseres Überlebens willen. Sorgt dafür, daß es ein gutes Muster wird, und Ihr kommt einen Schritt weiter an das Schicksal heran, das Ihr am meisten ersehnt .«
    »Schicksal!« Mein Grinsen war freudlos. Einen Augenblick lang bäumte sich alles in mir auf. Beinahe hätte ich mich umgedreht und die Halle verlassen und Sepiriz gesagt, er könne sich seine Aufgabe an den Hut stecken. Sie standen mir bis zum Hals, seine Geheimnisse und Schicksale.
    Aber dann schaute ich in die Gesichter der Frauen, und ich sah, verborgen hinter ihrer Anmut und Würde, sowohl

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