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Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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den Vorschriften, und für jeden ›Tag‹ auf dem Planeten bekamen sie zwei Tage Ruhe an Bord – was zugegebenermaßen nicht übermäßig großzügig war, da ein Schiffstag mit vierundzwanzig Stunden berechnet wurde, während ein planetarischer Tag achtunddreißigeinhalb Stunden dauerte.
    Der Stützpunkt war in weniger als vier Wochen fertiggestellt, und er konnte sich sehen lassen. Der äußere Verteidigungsring hatte einen Kilometer Durchmesser und war mit fünfundzwanzig Laserkanonen bestückt, die innerhalb eines Sekundenbruchteils automatisch zielten und feuerten. Die Empfindlichkeit der Feuerleitgeräte war so hoch, daß sie selbst auf kleinste Bewegungen zwischen Perimeter und Horizont reagierten. Gelegentlich, wenn der Wind stärker wurde, fegte er den körnigen Ammoniakschnee in weißen Bahnen und Rinnsalen vor sich her. Sie lösten sich regelmäßig in kurzlebige Dampfwolken auf, wenn sie in den Feuerbereich der Laserkanonen kamen.
    Die vergrabenen Minen detonierten, sobald ein Fremdkörper in ihr schwaches elektromagnetisches Feld geriet; ein einziger Taurier konnte eine solche Mine mit nuklearem Sprengsatz zur Detonation bringen, wenn er sich ihr auf fünfzig Meter näherte. Die Breite dieses Minengürtels betrug fünf Kilometer.
    Im Innern des Stützpunkts verließen wir uns auf unsere Laserwaffen, Granatwerfer und einen neuartigen Raketenwerfer, der noch nicht im Kampf erprobt worden war. Als letzte Zuflucht wurde neben den Wohnquartieren ein Stasisfeld errichtet. Im Innern seiner durchsichtig-grauen Kuppel hatten wir neben allerlei mittelalterlichen Hieb- und Stichwaffen einen kleinen Aufklärer untergebracht. Dies war eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, daß wir im Verlauf der erwarteten Gefechte alle Schiffe verlieren sollten. Zwölf von uns würden damit nach Sterntor zurückkehren können. Daß die anderen Überlebenden auf ihren Händen würden sitzen müssen, bis sie von Verstärkungen oder dem Tod erlöst würden, versuchte ich zu verdrängen.
    Die Wohnquartiere und Vorratsmagazine waren alle unterirdisch angelegt, um sie gegen Laserwaffen zu schützen. Für die Truppenmoral war diese Art der Unterbringung jedoch weniger gut; es gab Wartelisten für jede Art von Außendienst, gleichgültig, wie anstrengend oder gefährlich. Anfangs hatte ich nicht erlaubt, daß die Leute in ihrer Freizeit an die Oberfläche gingen, zum einen wegen der möglichen, damit verbundenen Gefahren, zum anderen wegen der Schwierigkeiten mit ständig arbeitenden Luftschleusen und der Überwachung des Personals.
    Zuletzt mußte ich nachgeben und den Leuten gestatten, daß sie jede Woche ein paar Stunden an die Oberfläche gingen, es gab dort außer der öden Ebene und dem Himmel (der tagsüber von Doradus beherrscht wurde, bei Nacht von dem gewaltigen, leuchtenden Oval der Milchstraße) nichts zu sehen, aber selbst das war eine Verbesserung, wenn man tagelang nichts als den geschmolzenen Fels der Wände und Decken angestarrt hatte.
    Ein beliebter Sport war es, zum Verteidigungsring hinauszugehen und Ammoniak-Schneebälle vor die Laserkanonen zu werfen. Der Unterhaltungswert dieses Zeitvertreibs schien mir ungefähr jenem zu entsprechen, den man der Betrachtung eines tropfenden Wasserhahns abgewinnt, doch konnte es nicht viel schaden, da die Waffen nur nach außen feuerten und wir mehr Energie erzeugten, als wir verbrauchen konnten.
    Fünf Monate lang ereignete sich nichts, und das Leben im Stützpunkt nahm mehr und mehr den Charakter öder, aber bequemer militärischer Routine an. Es gab die gleichen verwaltungstechnischen und soziologischen Probleme wie an Bord der ›Masaryk II‹, doch schienen sie gemildert durch den Umstand, daß wir als passive Troglodyten weniger gefährdet waren.
    Ich drückte beide Augen zu, als Rudkowski seinen Destillierapparat neu aufbaute. Alles, was die Monotonie des Garnisonsdienstes unterbrach, war willkommen, und die Gutscheine ließen sich nicht nur in Schnaps umsetzen, sondern auch als Spielmarken verwenden.
    Ich machte nur zwei Einschränkungen: Niemand durfte hinausgehen, es sei denn, er oder sie war völlig nüchtern, und niemand durfte sexuelle Gefälligkeiten verkaufen. Vielleicht war das der Puritaner in mir, aber ich konnte mich auch in diesem Fall auf die Vorschriften berufen. Die Meinungen der Spezialisten waren geteilt. Leutnant Wilber, der Psychiater, gab mir recht; die Sexberater Carreras und Evans waren anderer Meinung. Aber als Fachexperten wären sie wahrscheinlich

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