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Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Titel: Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Stadtansichten in den verschiedenen Jahreszeiten zeigten, bestanden die Kunstwerke der Taurier aus einem Gewirr von Strichen und Klecksen in so lauten Farben, dass sie zu vibrieren schienen. Ich hatte gehört, dass sie zum Teil mit Körperflüssigkeiten angerührt wurden und sehr viel harmonischer wirkten, wenn man sie bei ultraviolettem Licht betrachtete.
    Wie auf ein Signal hin legten alle gleichzeitig ihre Kopien des Zeitplans auf den Tisch.
    »Wir haben so weit keine Einwände«, sagte der Mensch, weiblich, der ganz links saß. Ihre Blicke wanderten die Reihe entlang – ein Zeichen dafür, dass sie keine telepathischen Kräfte besaß. Die anderen Menschen und der Taurier nickten. »Die Tage, an denen ihr beide Fähren braucht, werden einige Ungelegenheiten bereiten, aber das bekommen wir in den Griff.«
    »Was heißt ›so weit‹?«, erkundigte sich Marygay.
    »Wir hätten vielleicht früher über diesen Punkt sprechen sollen«, sagte sie, »aber wir dachten, das verstünde sich von selbst. Ihr werdet zwei weitere Passagiere mitnehmen müssen. Einen neuen Menschen und einen Taurier.«
    Natürlich. Dass ein Mensch mitkommen würde, hatten wir gewusst, die Sache mit dem Taurier hätten wir uns denken können. »Der Mensch stellt kein großes Problem dar«, sagte ich. »Er oder sie wird unsere Kost vertragen. Aber Taurier-Rationen für zehn Jahre?« Ich überschlug die Mengen im Kopf. »Das wären zusätzlich sechs bis acht Tonnen Fracht.«
    »Nein, das ist ebenfalls kein Problem«, erklärte Antres 906 mit seiner kratzigen Stimme. »Mein Stoffwechsel lässt sich so verändern, dass er eure Nahrung verträgt – bei ein paar Gramm Ergänzungssubstanzen täglich.«
    »Ihr versteht sicher, wie wichtig die Teilnahme für uns ist«, sagte der Mensch.
    »Jetzt, da ich darüber nachdenke, natürlich schon«, erwiderte ich. »Jede der beiden Rassen könnte sich in vierzigtausend Jahren verändern. Zwei Zeitreisende als Referenz wären in diesem Fall eine große Hilfe.«
    Marygay biss sich auf die Unterlippe und schüttelte langsam den Kopf. »Dann werden wir die Zusammensetzung der Crew verändern müssen. Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, Antres, aber es gibt viele Veteranen, die Ihre Gegenwart keine zehn Stunden, geschweige denn zehn Jahre tolerieren würden.«
    »Für Ihre Sicherheit können wir ohnehin nicht garantieren«, fügte ich hinzu. »Viele von uns waren darauf konditioniert, sofort anzugreifen, wenn sie ein Exemplar Ihrer Rasse zu Gesicht bekamen.«
    »Aber diese Konditionierung wurde doch gelöscht«, warf der Mensch ein.
    Ich dachte an Max, der als Zweiter Bauingenieur vorgesehen war. »Nicht immer mit Erfolg, fürchte ich.«
    »Das verstehe und verzeihe ich«, sagte Antres. »Wenn dieser Teil des Experiments scheitert, dann scheitert er eben.« Er blätterte bis zur letzten Seite des Berichts und tippte auf die Schnittzeichnung des Frachtzylinders. »Ich kann mich dort unten einquartieren, ohne allzu viel Platz zu beanspruchen. Auf diese Weise wird es selten zu unfreiwilligen Begegnungen mit Ihren Leuten kommen.«
    »Das ist machbar«, meinte ich. »Schicken Sie uns eine Liste der Dinge, die Sie benötigen, und wir werden sie in unseren Beladungsplan aufnehmen.«
    Danach kamen nur noch einige Formalitäten, die wir bei einer Tasse starkem Kaffee und einem Gläschen Schnaps mit den Vertretern des Menschen klärten. Der Taurier verschwand und kam nach wenigen Minuten mit seiner Liste wieder. Sie hatten sich offensichtlich gut auf unseren Besuch vorbereitet.
    Wir verloren kein Wort darüber, bis wir das Regierungsgebäude verlassen hatten. »Verdammt, wir hätten das voraussehen und ihnen zuvorkommen müssen.«
    »Allerdings«, meinte Marygay. »Jetzt können wir noch einmal von vorn anfangen und uns mit Max und seinen Gesinnungsgenossen herumschlagen.«
    »Ja, obwohl einer wie Max den Taurier bestimmt nicht umbringt. Schon eher jemand, der fest davon überzeugt ist, dass er mit diesem Krieg endgültig abgeschlossen hat. Bis er eines Tages durchdreht und ihn doch noch verliert.«
    »Jemand wie du?«
    »Das glaube ich nicht. Herrgott, ich habe mit dem Krieg noch lange nicht abgeschlossen. Bill sieht darin sogar den Grund für meine Flucht.«
    »Ich will jetzt nicht an die Kinder denken.« Sie legte mir einen Arm um die Hüfte und drückte sich enger an mich. »Gehen wir ins Hotel zurück und denken wir mal nur an uns!«
    *
    Nach einem angenehmen Zwischenspiel bummelten wir den Rest des Tages durch die

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