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Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Titel: Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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überdenken.
    Zwölf der ursprünglich hundertfünfzig Teilnehmer stiegen aus. Sie zu ersetzen, war nicht so einfach wie die Suche nach Freiwilligen, da wir bei unserer Auswahl auf bestimmte Fähigkeiten und demografische Merkmale geachtet harten.
    Wenn wir in vierzigtausend Jahren zurückkehrten, konnte es sein, dass wir auf einem unbewohnten Planeten landeten. Und wir wollten, dass unsere Nachkommen zumindest die Chance bekamen, eine Zivilisation aufzubauen.
    Da uns nur wenig Zeit blieb, fand die Suche nach den Ersatzleuten parallel zur Planung der Fährenflüge statt. Natürlich hatte man die Nachricht von unserem Aufstand zur Erde gesandt, und es war damit zu rechnen, dass in etwa zehn Monaten eine Reaktion erfolgte. Und wenn sie Tausende von Sternenschiffen zur Verfügung hatten, gab es vielleicht das eine oder andere, das schneller als die Time Warp war. Sehr viel schneller.
    Hundertfünfzig Leute reichten für eine Art Rathaus-Demokratie. Wir hatten die Zusammensetzung bereits zwei Monate vorher ausgearbeitet und uns für ein Gremium aus fünf gewählten Ratsmitgliedern entschieden, von denen jeweils eines ein Jahr lang das Amt des Bürgermeisters übernehmen und dann zurücktreten sollte. Seinen Platz würde dann ein neu gewählter »Volksvertreter« einnehmen.
    Also arbeiteten wir so rasch wie möglich, ohne das Verfahren abzukürzen. Zum Glück war unter den Zurückgetretenen keines der gewählten Ratsmitglieder, sodass unsere Minibürokratie intakt blieb, denn vermutlich gab es in den kommenden zwei Wochen mehr Entscheidungen zu treffen als in zwei Jahren an Bord des Sternenschiffs.
    Aber es war eben ein Schiff und nicht nur eine Kommune, und so stand der Schiffskapitän über dem Bürgermeister und den Ratsmitgliedern. Marygay und ich waren ebenso für das Kapitänsamt vorgeschlagen worden wie Anita Szydhowska, die mit mir am Feldzug Sade 138 teilgenommen hatte. Anita verzichtete zu unseren Gunsten, und ich verzichtete zugunsten von Marygay, und niemand erhob Einspruch. Sowohl Anita wie ich erhielten anschließend einen Platz im Rat. Die übrigen Ratsmitglieder waren Chance Delaney, Stephen Funk und Sage Ten. Diana Alsever-More war vorgeschlagen worden, hatte aber abgelehnt, mit der Begründung, dass sie als Schiffsärztin kaum Zeit für ein Hobby finden würde.
    Es dauerte nicht länger als zwanzig Tage, alle Leute an Bord zu bringen. War ich der Einzige, dem beim Start der letzten Fähre die altmodische Redewendung in den Sinn kam, dass wir die Anker lichteten, um zu neuen Ufern aufzubrechen?
    Mit der letzten Fähre sollten auch unsere Kinder an Bord kommen. Aber als sie andockte, fehlte ein Passagier. Sara kam zu uns und reichte mir wortlos einen Brief.

    Ich liebe euch, aber ich hatte nie die Absicht, euch auf diese Reise zu begleiten. Sara überredete mich, so zu tun,
    als käme ich mit, um dem sinnlosen Gestreite ein Ende zu bereiten. Eine Notlüge, aber ich sah ein, dass es die beste Lösung war.
    Ich befinde mich im Moment irgendwo in Centrus. Sucht mich nicht, es hätte keinen Zweck.
    Ihr sollt wissen, dass ich euch bis zuletzt die Treue gehalten habe. Es wäre mir ein Leichtes gewesen, die Sache zu stoppen, als wir euch beim Sheriff absetzten. Aber wir sind wohl alle ein wenig verrückt, jeder auf seine Weise.
    Alles Gute für die nächsten 40.000 Jahre!
    In Liebe
    Bill

    Marygay war aschfahl geworden. Ich reichte ihr den Brief, aber sie wusste natürlich, was darin stand.
    Obwohl die Trennung schmerzte, empfand ich eine seltsame Erleichterung. Und ich war nicht völlig unvorbereitet; irgendwo im Unterbewusstsein hatte ich gespürt, dass es so kommen würde.
    Vielleicht war es Marygay ähnlich ergangen. Sie starrte das Blatt Papier an und schob es dann unter die anderen Zettel auf ihrem Klemmbrett. Ihre Stimme zitterte nur einen Moment lang, als sie sich an die Neuankömmlinge wandte: »Hier ist eine Liste, der ihr entnehmen könnt, wo ihr vorläufig untergebracht seid. Die Kabinen werden später in einem regelmäßigen Turnus getauscht. Aber jetzt bringt erst mal eure Sachen in den zugewiesenen Quartieren unter und kommt dann in den allgemeinen Aufenthaltsbereich. Spürt jemand von euch erste Anzeichen der Raumkrankheit?«
    Ein dicker Mann hob die Hand; sein bleiches Gesicht sprach Bände. »Ich bringe Sie zur Ärztin«, sagte ich. »Sie hat etwas Stärkeres als diese Pillen, die beim Start verteilt werden.« Er schaffte es tatsächlich bis zum Lazarett, bevor er losreiherte.
    Wir hatten zehn

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