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Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Titel: Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Naturwissenschaftler.« Er verwandelte sich von John Wayne in einen Mann, den ich vage aus meinen Schulbüchern zu kennen glaubte, ein Künstler, dessen Medium die Körperskulptur war. Er hatte vier und sechs Finger und in der Stirn ein Wärmesensor-Auge. »Ich bin eine Art Historiker.«
    »Dann habt ihr euch seit der grauen Vorzeit unter die Menschen gemischt – und niemand ahnte was davon«, meinte Cat.
    »Unsere Archive sind nicht die besten«, erklärte er. »Aber ich glaube, dass wir anfangs kein Geheimnis aus unserem Wesen machten und Seite an Seite mit euch existierten. Irgendwann – ich glaube, so um die Zeit, als bei euch die Entwicklung von Sprache und Zivilisation einsetzte – begannen wir uns dann zu verstecken.«
    »Und wurdet zu Mythen«, sagte Diane.
    »Genau. Als Werwolf beispielsweise bin ich echt klasse«, sagte er. »Und man hielt uns manchmal für Engel und Götter. Hin und wieder gab ich einen Menschen, der ganz normal erwachsen wurde und alterte. Aber das ist irgendwie trostlos.«
    »Warst du auch ein neuer Mensch?«, wollte der Sheriff wissen. »Ein Teil des Großen Baums?«
    »Das klingt schwieriger, als es ist. Ich habe meine Neuralverbindungen ganz gut im Griff. Der Baum kann mich nicht von einem Menschen unterscheiden – und ihr Neuen seid nur Menschen, mit einem Hohlraum und einer Handvoll Gedanken im Schädel.« Er verwandelte sich wieder in Wayne und sagte im schleppenden Tonfall des Schauspielers: »Ein Haufen gottverdammter Roter, wenn ihr mich fragt.«
    »Steckt ihr hinter dieser Geschichte?« Der Sheriff und der Omni standen sich gegenüber – zwei Riesen, beide mit Pistolen bewaffnet, umringt vom Rest der Gruppe. »Habt ihr all die Leute verschwinden lassen?«
    John Wayne forderte ihn nicht zum Showdown heraus, ein Ritual, das er wohl nicht verstanden hätte. Er schüttelte nur traurig den Kopf. »Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich befand mich in einem Aufzug, zusammen mit zwei neuen Menschen. Plötzlich waren sie einfach weg. Ein leises ›Plop‹ und ihre Kleider fielen zu Boden. Die Aufzugtüren gingen auf, und ich rollte hinaus – ich mimte gerade einen Roboter, der Essen ausgab – und das ganze Gebäude war leer, bis auf jede Menge herumliegende Kleidungsstücke.
    Draußen spielte sich ein Höllenspektakel ab, mit Tausenden von Verkehrsunfällen. Ein Gleiter krachte durch ein Panoramafenster. Ich nahm Menschengestalt an, rannte die Nottreppe hinunter und verkroch mich im Keller, bis das Schlimmste vorbei war.«
    »Wo warst du zu diesem Zeitpunkt?«, fragte ich.
    »Im Titusville-Sektor. Das ist ein Teil der Raumhafen-Verwaltung. Wir kamen auf dem Weg hierher daran vorbei.« Er nahm die Gestalt einer riesigen Albert-Einstein-Statue an und setzte sich mit überkreuzten Beinen in den Staub, sodass sich unsere Blicke in gleicher Höhe trafen. »Das passte ganz gut, da ich mich von jedem Ort aus sofort zu einem Raumhafen begeben hätte – um dort auf die Ankunft von Leuten zu warten, die mir vielleicht erklären konnten, was los war.«
    »Ich glaube nicht, dass wir mehr wissen als du«, sagte Marygay.
    »Ihr kennt eure eigenen Umstände im Moment des Geschehens. Vielleicht können wir gemeinsam etwas heraustüfteln.« Seine Blicke wanderten nach Osten. »Euer Boot ist ein altmodischer Schlachtkreuzer der Sumi-Klasse, und sein Kommunikationssystem besitzt eine Datensicherung, die es daran hinderte, die meisten meiner Fragen zu beantworten. Ich weiß, dass ihr von Mittelfinger kommt und zwar über den Aleph-10-Kollapsar. Das Boot kennt euch bereits von einer früheren Reise, verrät aber nichts Genaues über das damalige Ziel.«
    »Wir waren mitten im Nichts, als es geschah«, berichtete ich. »Ein Zehntel Lichtjahr von Mittelfinger entfernt. Wir hatten uns an Bord eines umgebauten Schlachtkreuzers begeben und wollten damit zwanzigtausend Lichtjahre…«
    »Das weiß ich vom Großen Baum. Wenn ich mich nicht täusche, wurde euer Antrag abgelehnt.«
    »Wir entführten das Schiff mehr oder weniger«, erklärte Marygay.
    Einstein nickte. »Einige Leute vermuteten das und schlugen vor, man solle euch ziehen lassen, um Gewalt zu vermeiden.«
    »Einer von uns fand den Tod«, sagte der Taurier.
    Es entstand ein unbehagliches Schweigen. Der Omni sagte etwas in der Sprache der Taurier und Antres nickte. »Das ist wahr.«
    »Wir hatten etwa ein Zehntel Lichtjahr zurückgelegt, als sich der Antimaterie-Treibstoff des Kreuzers plötzlich in Nichts auflöste.«
    »In Nichts auflöste?

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