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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Kommando, und alle zwölf sanken schnell durch die kalte Nachtluft in die Tiefe. Wir warteten, bis die Abstände zwischen uns etwa fünfzig Meter betrugen. Dann wisperten die schwarzen Fallschirme, und wir drifteten unsichtbar in die ausgedehnte Plantage mit den Kaffeesträuchern, die so niedrig waren, dass sich ein normal großer Erwachsener kaum darin verstecken konnte. Es war ein kalkuliertes Risiko. Wären wir über dem Wald abgesprungen, der sich näher an der Ortschaft befand, hätten wir wesentlich mehr Lärm veranstaltet.
    Die schnurgeraden Pflanzenreihen erleichterten die Landung. Ich versank bis zu den Knien in der weichen, feuchten Erde. Die Fallschirme lösten sich automatisch und falteten sich in kleine Pakete, die zu harten Ziegeln verschmolzen. Wahrscheinlich endeten sie irgendwann als Teil einer Haus- oder Gartenmauer.
    Wir rückten leise bis zum Waldsaum vor. Dort gingen die anderen in Deckung, während Candi und ich uns zwischen den Bäumen den Hang hinauf arbeiteten, sorgsam darauf bedacht, dem Unterholz auszuweichen.
    »Hund«, sagte sie, und wir erstarrten. Ich konnte ihn nicht sehen, da ich mich hinter ihr befand, aber durch ihre Sinne roch ich sein Fell und seinen Atem, ehe ich den Infrarot-Fleck entdeckte. Er wachte auf und ich hörte ein leises Knurren, das mit dem ›Zapp‹ eines Narkosepfeils jäh endete. Die Dosis war für einen Menschen berechnet; ich hoffte, dass sie den Köter nicht umbringen würde.
    Gleich darauf hatten wir das Grundstück mit seinem sauber getrimmten Rasen erreicht. In der Küche brannte Licht. Pech. Bei unserem Absprung hatte im Haus vollkommenes Dunkel geherrscht.
    Candi und ich konnten durch das geschlossene Fenster hören, dass sich zwei Leute unterhielten, aber sie sprachen zu schnell und in einem schwerfälligen Dialekt, den wir nicht verstanden. Der leise, drängende Tonfall verriet allerdings, dass Señora Madero und ihr Gesprächspartner Angst hatten.
    Sie rechnen mit Besuch, dachte Candi.
    Jetzt! dachte ich. Mit vier Schritten war Candi am Fenster und ich an der Hintertür. Sie schlug mit einer Hand die Scheibe ein und feuerte mit der anderen zwei Pfeile ab. Ich riss die Tür aus den Angeln und lief in einen Kugelhagel.
    Zwei Leute mit Sturmgewehren. Ich setzte beide mit einer Narkoseladung außer Gefecht und lief in Richtung Küche. Eine Alarmanlage schrillte dreimal, ehe ich das klickende Relais gefunden und aus der Wand gerissen hatte.
    Zwei, drei Leute kamen die Treppe herunter gepoltert. Rauch und BG, gab ich Candi zu verstehen und warf zwei Patronen in die Diele. Der Einsatz von Brechgas war ein wenig riskant, da unser Opfer bewusstlos war; wir durften nicht zulassen, dass sie es einatmete und dann an ihrem eigenen Erbrochenen erstickte. Aber wir mussten sie ohnehin schnell von hier fortschaffen.
    Zwei Menschen saßen vornüber gesunken am Küchentisch. An der Wand hing ein Schaltkasten. Als ich ihn zertrümmerte, wurde es im Haus dunkel, aber nicht für Candi und mich; wir sahen leuchtend rote Gestalten in einer dunkelroten Küche.
    Ich packte Madero und den Mann und schleppte beide in Richtung Diele. Aber neben dem Würgen und Kotzen hörte ich das Klacken von gut geöltem Metall, mit dem eine Waffe geladen wurde, und dann das Schnappen des Entsicherungsbügels. Ich übermittelte das Bild blitzschnell an Candi. Sie durchstieß mit einem Arm das Fenster und brachte die halbe Mauer zum Einsturz. Das Dach sackte mit einem Knirschen ein; als die Holzbalken splitterten, hatte ich mit meinen beiden Gefangenen den Hinterhof erreicht. Ich ließ den Mann fallen und bettete Madero wie ein Baby in meinen Armen.
    »Warte auf die anderen«, sagte ich unnötigerweise. Wir hörten die Dorfbewohner über den Kiesweg auf das Haus zu rennen, aber unsere Leute waren schneller.
    Zehn schwarze Riesen explodierten aus dem Wald hinter uns. Rauch dort dort dort, dachte ich. Lichter an! Weißer Rauch quoll in einem Halbkreis um uns auf und wurde zu einer undurchdringlich weißen Wand, als wir die Scheinwerfer einschalteten. Ich wandte mich ab, um Madero mit dem Körper gegen die ungezielten Kugeln und Laserstrahlen abzuschirmen, die den Wall durchdrangen. Setzt euer BG ein und verteilt euch! Elf Kanister mit Brechgas zerplatzten, während ich bereits durch den Wald rannte. Kugeln schwirrten und raschelten harmlos an mir vorbei. Im Laufen kontrollierte ich ihren Puls und die Atmung, beides unter den gegebenen Umständen normal, und warf einen kurzen Blick auf die Pfeilwunde

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