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Der Experte: Thriller (German Edition)

Der Experte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Experte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Allen Smith
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Minuten eine Reaktion erhalten.
    Viel Dank. Ich bin da um 12.
    Er schloss die Mail und blickte auf das Hintergrundbild des Desktops – Ezra im Alter von acht Jahren, lächelnd, die Violine unter dem Kinn. Matheson drückte seine Zigarette aus und nahm einen Schluck Grey Goose. Jedes Mal, wenn er das Foto sah, spürte er ein hohles Klopfen in seiner Brust. Sein rauer Seufzer war wie ein Stichwort, auf das hin er die Finger auf die Tasten legte. Er öffnete das spezielle E-Mail-Programm, das Harry erstellt hatte, und begann zu tippen.
    Hi. Ich wollte nur Hallo sagen – und ich vermisse Dich. Ich hoffe, es geht Dir gut.
    Er nahm seinen Wodka, lehnte sich zurück und machte ein düsteres Gesicht.
    Victor kam mit einem schwarzen Stoffbeutel auf den Korridor, ging zu einer Tür, die mit SORTIE beschriftet war, und stieg die Treppe hinunter. Im dritten Stock verließ er das Treppenhaus und folgte dem Gang zu einer nicht nummerierten Tür. Einen Augenblick lang stand er da, bis er der Stille traute, dann öffnete er die Tür, ging hinein und kam mit einem Wäschewagen wieder heraus, an dessen einen Meter mal einen Meter großem Gestell ein riesiger Leintuchsack herunterhing. Er schob ihn den Gang entlang zu der Tür, die mit 3-B markiert war, und legte das Ohr daran; dann nahm er Harrys Zimmerschlüssel aus der Tasche.    
    Matheson beugte sich wieder über den Laptop und tippte weiter.
    Ich möchte Dir nur sagen, dass es mir leidtut, und dass ich Dich lieb habe, sehr lieb. Ich hätte versucht, dich über Harrys iChat zu erreichen, aber ich bin außer Landes, und bei Dir ist es halb acht Uhr morgens, daher nehme ich an, dass Deine Mutter noch zu Hause ist und Du Dich für die Schule fertigmachst. In Liebe, Dad.
    Er hörte, wie Harrys Tür geöffnet und geschlossen wurde. »Hallo!«, rief er, klickte auf »Versenden« und stand auf. »Für morgen ist alles klar. Mittag an der Notre-Dame.« Die Verbindungstür zwischen ihren Zimmern stand offen. »Und, willst du mir von deinem Date erzählen?« Er ging durch die Tür. »Immerhin sind wir in der Stadt der Liebe, daher glaube ich gern, dass es …«
    Eine Faust schoss vor und traf ihn in den Magen. Er klappte zusammen, stürzte auf Hände und Knie und erbrach sich.
    Der Franzose runzelte die Stirn. »Merde …«
    Matheson ließ den Kopf hängen, keuchte, rang um Luft, alles purer Reflex. Victor kniete sich neben ihn.
    »Sind Sie fertig?«
    Matheson gab einen unartikulierten fragenden Laut von sich.
    »Sind Sie fertig mit dem Erbrechen? Vorher kann ich Ihnen die Spritze nicht geben. Das wäre zu gefährlich.«
    Matheson drehte langsam den Kopf zur Seite, bis er seinen Angreifer sehen konnte. In seinem Gesicht entdeckte Victor Verwirrung und Schmerzen, aber keine Angst. Und vielleicht ein angedeutetes Grinsen, mit dem er einen wahrhaft absurden Augenblick in seinem Leben würdigte. Dann würgte Matheson erneut – aber diesmal kam hauptsächlich Flüssigkeit. Victor nickte.
    »Das genügt«, sagte er, packte Matheson beim Haar und leerte eine Spritze mit milchigem Inhalt in seinen Hals. »Entspannen Sie sich.« Matheson öffnete die Lider, so weit es ging, während er gegen das Betäubungsmittel ankämpfte. Victor entdeckte frische Wut in den Augen und nickte wieder. »Das verstehe ich, mein Freund.«
    Victor drückte den Knopf zum Kellergeschoss, der mit SS beschriftet war. Die Aufzugtüren schlossen sich, und er sah die Stockwerksnummern nacheinander aufleuchten. 3 … 2 … Matheson lag in dem Wäschewagen neben ihm, bedeckt mit den Laken aus seinem und Harrys Betten. Victor griff hinein und bauschte sie ein wenig auf, dann blickte er wieder auf die Uhr. Für seine Arbeit bevorzugte er die Nacht. Dunkelheit, weniger Menschen, denen man begegnete, weniger Verkehr …
    Er hörte das Klingeln des Aufzugs, ehe er anhielt, und sah auf. RC leuchtete. SS – sous-sol für Kellergeschoss – war noch dunkel. Die Tür ging auf, und eine Frau mit silbrigem Haar und in Abendkleidung starrte ihn an. Victor konnte den Nachtportier an der Theke hinter ihr teilweise sehen, der, das Kinn auf die Hand gestützt, in sein Lehrbuch versunken war.
    Die Frau blickte auf den Wäschewagen. »Fahren Sie nach oben, mein Lieber?«
    »Nach unten. Ich schicke Ihnen den Aufzug wieder hoch«, antwortete er und lächelte – bis die Tür sich schloss.
    Die ältere Dame wandte sich an den Portier. »Zu dieser Stunde lassen Sie die Zimmer reinigen? Meine Güte … Ich hoffe, Sie zahlen den

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