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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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sei­ner me­lo­di­schen, weit tra­gen­den Stim­me fort: „Was mich in­ter­es­siert, Ma­rie-Ange, mein lie­bes En­gel­chen: Wie ist der Sex bei euch bei­den? Gi­gan­tisch? Un­ver­gleich­lich? Hart und rat­ten­scharf?“ Auch er war voll, aber er ar­ti­ku­lier­te mit der Rou­ti­ne des Büh­nen­künst­lers.
    Ma­rie-Ange zö­ger­te einen Tick zu lan­ge.
    „Na komm schon, En­gel­chen, ich will es wis­sen.“
    „Ach Je­ro­me ... in ei­ner Ehe ist Sex doch nicht al­les. Und ich lie­be ihn nun mal“, sag­te sie dann halb­laut.
    „Autsch“, sag­te er, „das klingt ja nicht ge­ra­de, als ob sich auf dem Höhe­punkt die Erde un­ter euch auf­tut ...“
    „Lass mich in Ruhe, Je­ro­me.“
    „Du, Ma­rie-Ange ... nur, da­mit die Fron­ten hier klar sind: Wenn dein Mann im­po­tent ist, ruf mich an, und ich sprin­ge ein ... Du weißt ja, in wel­chem Ho­tel ich näch­ti­ge. Mei­ne Zim­mer­num­mer ist 102. Ich bin auch be­reit, dei­ne Hoch­zeits­nacht zu ret­ten.“
    Die Plas­tik­kis­te ging zu Bo­den.
    Die Schnaps­fla­schen zer­bars­ten laut­stark.
    Pein­lich be­rührt spritzten die vier aus­ein­an­der, Ma­rie-Ange kam her­über und half ihm wort­los, die Scher­ben auf­zu­sam­meln.
    Er schnitt sich an ei­ner der Glas­scher­ben, und sein Blut misch­te sich auf den Kno­chens­tei­nen des Park­plat­zes mit dem Eau de Vie.

    Als er vier Jah­re später die­sem Je­ro­me De­lors mit ei­nem Tran­chier­mes­ser die Keh­le durch­schnitt, die­sem drecki­gen Hahn­rei, nach­dem er ihn in fla­gran­ti mit Ma­rie-Ange im Bett er­wi­scht hat­te, war sehr viel mehr Blut ge­flos­sen. Er hat­te ge­röchelt, und Luft war pfei­fend aus der durch­trenn­ten Luft­röh­re ent­wi­chen.
    Der Opern­sän­ger wür­de nie wie­der über ihn läs­tern. Nie mehr. Über ihn nicht und auch über sonst kei­nen.
    Dann hob er den Kopf und sah Ma­rie-Ange an, die mit angst­wei­ten Au­gen zu ihm auf­starr­te. Das Mes­ser ließ er sin­ken.
    „Kei­ne Angst, mein En­gel, ich wer­de dir nichts tun ... aber von nun an bes­tim­me ich, wie un­se­re Ehe läuft ... Komm her.“

9
Ve­xin
    18.2.2011, 11:02
    Pré­fec­ture de Po­li­ce
    Rue de la Cité, Pa­ris
    Bis sich die Türen hin­ter ihm schlos­sen und er sich da­mit nicht mehr im Sicht­be­reich der Me­di­en­ver­tre­ter be­fand, hat­te Mafro gute Mie­ne zum bö­sen Spiel ge­macht. Kaum aber wa­ren die bei­den Türen mit ver­nehm­li­chem Klacken zu­ge­fal­len, stürm­te er wie ein wüten­der Stier in Rich­tung der Trep­pe zu sei­nem Büro und zerr­te Dr. Eude ohne jede Rück­sicht ein­fach mit. Sie hat­te kei­ne an­de­re Wahl, als auf ih­ren ho­hen Hacken so gut sie konn­te mit dem Com­mis­saire Schritt zu hal­ten.
    Als sie auf der hal­b­en Trep­pe an Fa­b­re­gas vor­bei­ka­men, hielt Mafro inne. „Fa­b­re­gas, Sie sind mir da­für ver­ant­wort­lich, dass bis auf Wei­te­res kein Re­por­ter und schon gar kei­ne Ka­me­ra die­ses Ge­bäu­de be­tritt. Wir müs­sen we­nigs­tens an­satz­wei­se die Kon­trol­le dar­über be­hal­ten, wie viel von die­sem be­schis­se­nen Fall an die Öf­fent­lich­keit ge­langt.“
    Fa­b­re­gas setzte sich mit ei­nem knap­pen Nicken kom­men­tar­los in Rich­tung Haupt­por­tal in Be­we­gung.
    Ohne ein wei­te­res Wort zerr­te Mafro Dr. Eude dann wei­ter; bis in sein Büro locker­te er sei­nen Griff um ih­ren Arm kei­ne Se­kun­de lang. Wahr­schein­lich tat er ihr weh, aber sei­ne Ner­ven la­gen so blank, dass ihm das voll­kom­men gleich­gül­tig war. Nur Se­kun­den nach den bei­den trat die Wöl­fin ein; sie strahl­te re­gel­recht vor Zorn und un­ter­strich, was sie emp­fand, in­dem sie laut­stark die Tür hin­ter sich ins Schloss warf. Dann ließ sie sich in einen von Mafros Be­su­cher­stühlen fal­len.
    „So, jetzt reicht es aber“, knurr­te Dr. Eude, de­ren Ge­sicht weiß wie die Wand war und de­ren Au­gen Fun­ken zu sprühen schie­nen. „Was ist nur in euch bei­de ge­fah­ren? Wenn ich mit der Pres­se spre­che, habt ihr ge­fäl­ligst die Füße stillzu­hal­ten ...”
    „Wer, bit­te, ist ge­stor­ben und hat Ih­nen das Amt der Pres­se­spre­che­rin ver­erbt?“, fiel ihr Mafro ins Wort.
    Dr. Eude stand mit of­fe­nem Mund da. Dann schloss sie ihn lang­sam wie­der. Es er­in­ner­te

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