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Der Fänger

Der Fänger

Titel: Der Fänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erkannte nur wenig. Das Licht war zu schwach. Es handelte sich um eine Mischung aus Rot und Gelb, nichts Grelles, das in ihre Augen stach. Sie sah nicht mal die Quelle, aus der das Licht stammte, sie erlebte einfach nur einen geheimnisvollen Schein, der in diesem Raum vorherrschte.
    Zuerst hatte sie den Eindruck, von irgendwelchen Gestalten umstanden zu sein – Wächter, die sich nicht von der Stelle rührten und auf sie fixiert waren.
    Doch es waren keine Menschen, sondern Skelette aus Stahl oder einem ähnlich starren Material. Etwas, das ihr unbekannt war und vor dem sich Raissa fürchtete.
    Sie versuchte, ruhig zu bleiben. Noch lebte sie, und wenn sie lebte, gab es auch einen Funken Hoffnung.
    Erst jetzt, da sie nicht mehr abgelenkt war, fing sie an, über ihre Situation nachzudenken. Raissa war klar, dass man sie nicht grundlos in diesen Raum geschleppt hatte. Man hatte etwas Übles mit ihr vor. An den Versprechungen des Igor Sartow war nichts dran gewesen. Es war kein Job als Model. Sie würde ihr Geld nicht auf diese Art und Weise verdienen. Stattdessen lag sie in einem schwach erleuchteten Raum, der nichts mit einer Wohnung zu tun hatte und sie eher an ein Labor erinnerte. An einen Experimentierraum!
    Das ließ wieder albtraumhafte Fantasien in ihr aufsteigen. Sie hatte darüber in Thrillern gelesen.
    Was tun?
    Ich kann nichts tun!, erkannte sie im nächsten Moment.
    Jetzt war die Angst da. Ihr Herz klopfte schneller. Sie spürte jeden Schlag bis in den Kopf. Dort breiteten sich kleine Wellen unter der Schädeldecke aus. Der Schweiß brach ihr aus. Die straff gespannten Riemen über ihrem Körper fingen an zu drücken und malträtierten die Haut. Ihre Atmung beschleunigte sich.
    Das schwache Licht hüllte sie ein. Es schien aus einer fremden Welt zu kommen, in deren Tiefe man sie versteckt hatte.
    Der Druck und der unregelmäßige Atem ließen sie Zittern. Mit offenem Mund schnappte sie nach Luft. Das Klopfen hinter ihrer Stirn glich einer Folter durch einen Zwerg, der immer wieder mit seinem Hammer zuschlug.
    Was hatte man mit ihr vor?
    Wer wollte etwas von ihr?
    Igor Sartow?
    Sie konnte sich im Moment keine andere Antwort geben, doch so recht glaubte sie nicht daran. Da steckte jemand anderes dahinter. Warum hätte Sartow sie gefangen nehmen sollen, wenn er auf andere Art und Weise mehr Geld durch sie hätte verdienen können ?
    Oder lief doch alles ganz anders ab? War sie zum Spielball fremder Mächte degradiert worden?
    Sie schnappte panisch nach Luft.
    Ruhe!, sagte sie sich. Du musst Ruhe finden! Du darfst die Hoffnung nicht verlieren. Denke an etwas anderes. An deine Heimat, dein Familie, die Eltern, den Bruder und die Freunde.
    Es half etwas, jedoch nicht viel. Um sie herum war es still. Der trübe Lichtschein fiel über irgendwelche Instrumente, die sie nicht kannte, die ihr allerdings Furcht einjagten. Dabei war sie noch nicht einmal daran angeschlossen.
    Noch nicht, aber es würde kommen. Sie war das Opfer, und irgendwo lauerten bereits die Henker.
    Obwohl Raissa schwitzte, fror sie auch. Das innerliche Zittern, die kalte Furcht vor der Zukunft...
    So nutzlos es auch war, sie wünschte sich plötzlich wieder Igor Sartow zurück. Vielleicht würde er wenigstens mit ihr reden und ihr hoffentlich die Wahrheit sagen.
    Natürlich hatte sie sich in ihm getäuscht. Er war die ganze Zeit über nett gewesen und hatte nie versucht, sie anzufassen. Er hatte ihr immer Mut zugesprochen.
    Aber jetzt war dieses Gebilde des Vertrauens zerplatzt und zusammengestürzt.
    Plötzlich hörte sie nicht mehr nur ihren eigenen Atem, sondern noch ein anderes Geräusch, das sie im ersten Moment nicht zuordnen konnte. Ein Schleifen auf dem Boden.
    Im nächsten Augenblick war ihr alles klar. Jemand hatte eine Tür geöffnet!
    Raissa wusste nicht, ob sie erleichtert sein oder noch mehr Angst haben sollte. Beides hielt sich die Waage. Ihr Herz klopfte schneller, auch härter, und sie spürte die Schläge im Kopf wie Echos nachhallen.
    Die junge Frau konnte den Kopf nicht so drehen, dass sie die Tür sehen konnte. So wusste sie auch nicht, wer den Raum betreten hatte.
    Die Tür schlug wieder zu. Heller wurde es nicht. Es blieb weiterhin das schummrige Licht bestehen, und so musste sich Raissa weiterhin auf ihre Ohren verlassen. Doch jetzt hörte sie Schrittgeräusche!
    Der Unbekannte kam näher.
    Sie hörte ihn atmen.
    War das Igor Sartow?
    Jetzt sah sie den Schatten. Er schlich von der rechten Seite an den Tisch, auf dem sie

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