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Der Falke des Lichts

Der Falke des Lichts

Titel: Der Falke des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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Sattel blieb. Meine Seite schmerzte, und ich fühlte mich völlig ausgeleert. Alles sah dunkel aus und anders, als ich es noch vor ein paar Minuten gesehen hatte.
    »Wir sind ungefähr drei Meilen südöstlich von der Stelle, an der wir heute morgen waren«, beantwortete Bedwyr meine ungestellte Frage. Fest fuhr er fort: »Und es ist ein harter Kampf gewesen. Cerdic hat kapituliert, und morgen wird er mit Artus Friedensbedingungen aushandeln. Diesen Frieden wird er halten müssen, wenigstens ein oder zwei Jahre. Wir haben Erfolg gehabt. Und jetzt wollen wir zurück zum Lager gehen, uns ausruhen.«
    Es war dunkel, als wir das Lager erreichten, aber der Ort kochte vor Fackellicht und Aktivität. Die Toten und die Verwundeten wurden von den Dienern und den Marschbegleitern vom Schlachtfeld hereingetragen. Die Verwundeten trug man zu Ärzten, und die Toten bewachte man gegen Leichenräuber. Männer und Frauen eilten hin und her, brachten Kräuter und heißes Wasser zu den Ärzten, trugen Nahrung für Menschen und für Pferde. Sie führten die müden Tiere zu den Staketen, und sie trugen stille Gestalten auf Bahren zu den Ärzten oder zu den aufgestapelten Leichen hinüber, die auf ihr Begräbnis warteten. Für viele hatte die Schlacht erst angefangen. Ich war froh, daß mein Teil erledigt war und daß ich schlafen gehen konnte. Selbst Ceincaled war müde. Aber er hielt den Kopf hoch. Die Pferde der anderen stolperten blind vor Erschöpfung dahin.
    Als wir das Lager betraten, blickten die Arbeiter - Diener, Sklaven, Konkubinen und Frauen und Verwandte der Krieger - auf. Man zeigte auf uns. Manche brachen in Hochrufe aus, und andere nahmen das Geschrei auf. Ceincaled warf den Kopf hoch und sein Schritt wurde wieder elastisch. Einige der anderen Krieger nahmen die Zügel zurück und richteten sich auf. Sie begannen uns anzulächeln. Etwas vom frühen Glanz des Sieges umgab uns, während wir zum Mittelpunkt des Lagers ritten. Dort war die »Familie«, und dort konnten wir unsere Pferde den Pferdeknechten überlassen.
    Agravain stand im Mittelpunkt des Lagers und kümmerte sich um ein paar Gefangene, die er einfach stehenließ, als er mich sah. Er rannte herüber, umkreiste das große Lagerfeuer und erreichte mich, als ich gerade mein Pferd zügelte. Er packte mich am Fuß. Er war ungekämmt und schmutzig, Schmier von dem Blut eines anderen war auf seiner Wange, und sein Bart war zerzaust. Aber seine Augen brannten.
    »Bei der Sonne und dem Wind und der See, Gawain!« schrie er auf irisch, »ich hab’ nie einen gesehen. Wenn Vater dich hätte sehen können, er hätte dir für diesen Angriff die Hälfte der Orkneys gegeben. Yffern, er würde sie dir alle geben, bei der Sonne, du hast wie CuChulainn gefochten. Ich schwöre den Eid meines Volkes.«
    Er wurde überbrüllt von einer Menge von Kriegern und Dienern, die sich jetzt um uns drängten und Glückwünsche und Lobrufe brüllten. Das war zuviel für mich. Zuerst hatte ich mich nur müde und verwirrt gefühlt, aber jetzt konnte ich nur noch schwach den Kopf schütteln.
    »Ich glaube wirklich, daß ich wie CuChulainn gefochten habe«, sagte ich zu Agravain, »der ist in der Schlacht verrückt geworden. Und ich. ich kann mich gar nicht erinnern.« Lughs Segen, dachte ich. Ja, dieser Wahnsinn wurde auch seinem Sohn CuChulainn gegeben. Wieder schüttelte ich den Kopf, um klar denken zu können, und ich wünschte mir, daß all diese Menschen fortgingen. »Ich bin kein göttlicher Held wie CuChulainn, Agravain. Ich bin müde. Kannst du machen, daß sie still sind?«
    Agravain ließ meinen Fuß los, wirbelte zu der Menschenmenge herum und brüllte: »Bei Yffern, laßt ihn endlich in Ruhe! Könnt ihr nicht sehen, daß er müde ist? Morgen gibt es noch reichlich Zeit, ihn zu loben.«
    Die Menge tat nichts. Agravains Gesicht verfinsterte sich, und er begann zu röhren. Bedwyr drängte sein Pferd ein wenig von der Menge weg - sie folgten ihm noch immer - und sagte leise und deutlich zu Agravain: »Wenn du vielleicht britisch sprechen würdest, dann könnten sie dich verstehen.«
    Agravain starrte ihn einen Augenblick an, dann begann er zu lachen. Die anderen Krieger fingen auch an zu lachen, und dann die Diener. Die anderen von der Reiterei glitten von ihren Pferden, die Menge begann sich zu zerstreuen, und alle umarmten einander und gratulierten sich gegenseitig.
    Langsam saß ich von Ceincaled ab und nahm seinen Zügel. Das Pferd knabberte an meiner Schulter, schnaubte stolz und

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