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Der Falke von Aryn

Der Falke von Aryn

Titel: Der Falke von Aryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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aufstand. »Schau dich doch an. Wenn du nicht dem Orden angehören würdest, müsstest du dich nicht diesem Don Amos stellen und Gefahr laufen, Arin allein in der Welt zurückzulassen. Und meine Mutter …« Sie atmete tief durch und fuhr sich mit einer verärgerten Geste durchs Haar. »Ich werde ganz bestimmt nicht zu den Walküren gehen und mich dem Diktat dieses Ordens unterwerfen. Ich will all das nicht in meinem Leben haben, Raphanael. Mein Vater hat recht. Arin auch. Egal, was ich hier tue, es macht meine Mutter nicht wieder lebendig. Wenn wir den Falken gefunden haben, verlasse ich die Stadt mit dem ersten Schiff und werde mich bemühen, all das hier«, sie tat eine weit ausholende Geste, »zu vergessen. Lass den Besitz meiner Mutter zum Haus der Gräfin schicken und kümmer dich um diesen Amos. Ich werde in der Zwischenzeit schauen, wie ich Serrik finden kann.«
    »Ich geleite dich noch nach oben.« Er räusperte sich. »Du solltest dich frisch machen, bevor du gehst.«
    Sie sah an sich herab. Ihre Rüstung hatte den Zwischenfall besser überstanden als Raphanaels feine Kleider. »Es wird schon gehen. Aber dennoch, danke für alles.«
    »Wie du wünschst«, sagte seine Lordschaft. »Wo kann ich dich finden?«
    »Versuche es in der Garda.« Sie tippte mit dem Finger gegen ihren goldenen Wolf. »Denn dort gehöre ich hin.« Sie nahm Dolch und Schwert auf und nickte Raphanael zu, der Anstalten machte, sie nach oben zu begleiten. »Bemüh dich nicht. Ich finde den Weg hinaus.«
    Sie hatte schon gut ein Viertel der Straße hinter sich gebracht, als sie ein dumpfes Grollen hörte, das sie sogar durch ihre Sohlen spürte. Sie sah zurück zu Raphanaels Haus, doch dort war alles ruhig und still. Donner vielleicht? Sie sah nach oben in den wolkenlosen, blauen Himmel. Wohl nicht.
    Götter, dachte sie müde. Manchmal tun die richtigen Entscheidungen weh. Noch so ein Wort von Albrecht. Sie wünschte nur, er hätte nicht so oft recht behalten. Genug davon, ermahnte sie sich. Dem Stand der Sonne nach war es früher Nachmittag. Vielleicht war Raban doch schon auf. Denn langsam wurde es Zeit, diesem Serrik das Handwerk zu legen.

Nach dem Donner
    28  Als Barlin eine gute Stunde später die Tür aufstieß, sah er zwei der Dienstboten, die damit beschäftigt waren, die Reste des Kronleuchters zusammenzukehren. Zu seinen Füßen zogen sich Risse durch den Steinboden der Halle, die von einer Platte etwas rechts von der Mitte ausgingen, die ein etwa faustgroßes Loch hatte, in dem der Stein fast pulverisiert worden war. Das Loch passte in Form und Größe zu den Enden von Raphanaels Kampfstab.
    »Wo ist seine Lordschaft?«, fragte er eines der Mädchen, das erleichtert darüber schien, ihn zu sehen.
    »In der Bibliothek, Herr«, sagte sie. »Aber habt acht, er hat gar üble Laune.«
    »Ja«, sagte Barlin und ließ seinen Blick über die verwüstete Halle schweifen, in der nicht nur der Boden und der Kronleuchter in Mitleidenschaft gezogen waren, auch die kleine Anrichte an der Seite und ein Teil der Wandvertäfelung hatte übel gelitten. »Das sehe ich.«
    Er fand Raphanael neben dem kalten Kamin sitzend, in seinen Händen ein Glas Branntwein, eine offene Flasche neben ihm auf dem Beistelltisch, während er grimmig in den Kamin starrte.
    »Sie ist gegangen?«, fragte Barlin sanft.
    »Ja«, knurrte Raphanael. »Das ist sie. Es stellte sich heraus, dass sie kein Interesse an Magie besitzt, sie vielmehr als einen Fluch betrachtet, der auch mich berührt. Sie sagt, dass, wenn der Falke gefunden ist, sie das erste Schiff nehmen will und all das hier vergessen wird.«
    »Es ist lange her, dass du einen Wutanfall erlitten hast«, stellte Barlin fest und nahm sich ein Glas, um sich dann einzuschenken. Er lehnte sich gegen den Kaminsims und sah auf seinen Freund herab. »Was ist geschehen?«
    »Ich stand da, versuchte mir einzureden, es ließe mich unberührt. Was eine Lüge war. Ich fand es so … ungerecht … und dann muss ich meinen Stab herbeigerufen haben …« Er schüttelte niedergeschlagen den Kopf. »Ich sollte mittlerweile wissen, dass es ein Fehler ist, einen Donner in einen geschlossenen Raum zu rufen.«
    »Ich hoffe, du weißt, wie du deiner Mutter erklären willst, dass ihre kostbare Uhr etwas … gelitten hat.«
    »Sie wird es verstehen«, knurrte Raphanael. »Zudem … ich habe dieses Ding noch nie gemocht.«
    Barlin trank einen Schluck, es war eine von Raphanaels besseren Flaschen. »Gutes Zeug«, stellte er dann

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