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Der Falke von Aryn

Der Falke von Aryn

Titel: Der Falke von Aryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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einer von Serriks Leuten in dem Wagen drin und hat von unten den Falken aus dem Sarg geholt und in den Wagen verfrachtet. Ich habe herumgefragt, und einer meinte, er hätte den Hurenhüter mit dem Wagen aus dem Osttor fahren sehen, aber mehr kann ich nicht sagen. Wenigstens nicht dazu.«
    »Zu was sonst?«, fragte Lorentha.
    Raban sah sich um und beugte sich dann vor. »Das mit dem Aufstand ist diesmal ernst gemeint. Jemand hat ein Gerücht in die Welt gesetzt, und es erregt die Gemüter.«
    Raphanael und die Majorin sahen sich gegenseitig an.
    »Ich habe nichts gehört«, meinte Raphanael.
    »Wird nicht lange dauern, bis auch ihr es hören werdet«, meinte Raban grimmig. »Es gibt der Sache einen neuen Rahmen. Das Gerücht besagt, dass Prinzessin Armeth Herzogin von Aryn war.«
    Raphanael nickte.
    »So war es. Und?«
    »Sie wäre es nach eigenem Recht gewesen.« Raban schaute zu dem Lord hin. »Du bist Manvare und ein Adeliger noch dazu, was weißt du darüber?«
    »Es stimmt«, sagte Raphanael. »Ihre Mutter war schon Herzogin von Aryn, und sie erbte den Titel von ihr und nicht von ihrem Vater. Worauf läuft das hinaus?«
    »Darauf, dass der Titel angeblich nur an das Kind vererbt werden darf und erbgebunden ist. Dass das Herzogtum von Aryn zwar Teil des Königreiches war, aber eigenem Erbrecht unterstand, es wurde nicht erobert, es war Teil der Allianz, die Manvare einst gegründet hat.«
    »Meines Wissens stimmt das so«, sagte Raphanael, der noch immer nicht verstand. »Was hat es damit auf sich?«
    »Das Gerücht sagt, dass nach dem Erbrecht das Herzogtum weder an Manvare noch an das Reich hätte fallen dürfen, sondern einzig und allein an den Erben der Prinzessin. Demzufolge sind alle Verträge zwischen Manvare und dem Kaiserreich hinfällig. Und dies wäre der wahre Grund gewesen, weshalb es damals diesen Aufstand gab. Denn als die Prinzessin ohne Erben im Kindbett starb, fiel das Herzogtum an den nächsten Verwandten auf der mütterlichen Seite der Prinzessin zurück. Weder das Königreich Manvare noch das Kaiserreich hätten ein Recht darauf gehabt, vielmehr hätte das Reich die Stadt von dem wahren Erben gestohlen. Denn das Herzogtum hätte noch immer einen Erben, der lückenlos seine Linie bis zu dem Onkel der Prinzessin zurückverfolgen kann. Dreimal dürft ihr raten, wer der Erbe ist und bereit ist, dafür einzustehen, dass Aryn sich seiner Fesseln entledigt und frei und unabhängig von kaiserlicher Tyrannei wieder sein Haupt erhebt?«
    »Valkin Visal«, sagte Raphanael grimmig. »Er hat schon immer behauptet, er wäre der wahre Erbe.«
    »Das darf doch nicht wahr sein«, meinte Lorentha ungläubig.
    »Es kommt noch besser«, sagte Raban.
    Lorentha schüttelte den Kopf. »Und wie?«
    »Es gäbe einen Grund, weshalb dieser Aufstand von Erfolg gekrönt sein würde. Denn diesmal würde man sich nicht gegen das Reich erheben oder gar gegen König Hamil. Da Aryn niemals kaiserlich gewesen wäre und man das auch beweisen könne, könnte das Reich Größe zeigen, indem es diesen Fehler eingesteht. Somit fiele Aryn an einen Herzog Visal zurück, und der wiederum beabsichtige nicht, an den bestehenden Verhältnissen zu rütteln, Aryn soll als freie Stadt weiterhin vom Zoll befreit bleiben, sodass alle Seiten weiterhin kräftig daran verdienen können. Nur auf die Steuern müsste das Reich verzichten … und Manvare müsste den Anspruch auf das Umland, das einst zum Herzogtum gehörte, ebenfalls aufgeben. Dafür wäre aber aller Streit und Zwist um diese Stadt für immer aus der Welt, und er, Visal, würde sich verpflichten, beiden Reichen gegenüber freundschaftlich verbunden, aber neutral zu verbleiben.«
    »Götter«, sagte Raphanael grimmig.
    »Ja«, nickte Raban. »Immer wieder wird betont, dass es kein Aufstand wäre, dass nur ein Fehler ausgeglichen werden würde, man es beweisen könne und deshalb niemand das Recht hätte, gewaltsam gegen eine friedliche Übernahme vorzugehen. Da dann nicht mehr das Kaiserreich Aryn die Steuergelder aussaugen würde, ließen sich diese leicht dafür verwenden, den Bürgern dieser Stadt ein besseres Leben zu ermöglichen.«
    Lorentha hatte sich all das staunend angehört, jetzt wandte sie sich Hilfe suchend an Raphanael. »Ist es möglich, dass es tatsächlich so ist?«, fragte sie. »Valkin hat es schon immer behauptet, es würden ihm nur die Beweise fehlen. Was ist, wenn er die Wahrheit sprach und diese Beweise in den Händen hält? Ist dies denn möglich?«
    »Valkin

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