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Der Fall der Feste

Der Fall der Feste

Titel: Der Fall der Feste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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in weiter Flut über das Feld in Richtung dessen vor, was vom Kontingent der Sechzehnten Division der Idirischen Armee noch übrig war.

    Duergas hatten die Verteidigungslinien der Sechzehnten zurückgedrängt, Homunkuli waren wie dunkelgepanzerte Inseln der Vernichtung in ihre Reihen eingefallen. Es herrschte ein furchtbares drängendes, schwankendes Kampfgewühl aus sich biegenden Reihen, wirr zerfahrenen, zerwirbelnden Kampfhaufen um die wütenden Kreaturen der Nichtmenschen herum. Über dieses Schlachtgetümmel brandeten die von Kudai geführten Horden von Suevaren, Prokrythen und Saphatraken herein. Doch diesmal trafen sie nicht wie beim Angriff des Vortages auf die geordneten, disziplinierten Aufstellungen der Barbarenbataillone, die sich teilten und zu eingespielten Kleingruppen formierten, sondern auf eine bereits aufgebrochene Heeresmasse. Ein wüstes Handgemenge entbrannte dort, wo die Barbarensoldaten des idirischen Reiches auf die Valgarenstämme der Nichtmenschenallianz trafen.

    Auric duckte sich unter dem Schwung des schweren Streitkolbens weg, fühlte wie einen Windstoß dessen Wucht ihn streifen, stieß sein Schwert mit aller Macht oberhalb des zottigen Felles um die Hüften des Duerga gegen dessen Flanke. Der Stahl drang tief ein und die Kreatur röhrte, warf den Kopf herum, die Keule hob sich zu einem neuen, wütenden Schwung. Auric sprang davor zurück, krachte gegen einen Schild hinter ihm, duckte sich weg. Die eisenbeschlagene Masse der Waffe verfehlte ihn erneut, erwischte aber einen anderen seiner Mitstreiter am Helm, warf ihn, wahrscheinlich augenblicklich tot, in eine Gruppe anderer Kämpfenden hinein. Ein weiterer wurde oberhalb der Hüfte getroffen und aufschreiend beiseite gefegt. Drei, vier Überlebende stürmten auf den Duerga an, bedrängten ihn mit ihren Klingen, wenn der Streitkolben gerade in eine andere Richtung sauste, wichen rückwärts, wenn die grauen, knotigen Arme der Kreatur sein Gewicht in ihre Richtung trieben. Wie Hunde, die einen Bären bedrängen, gaben sie nicht nach, klebten zäh an dem monströsen Wesen.
    Unerwartet schlug der Duerga mit überraschender Schnelligkeit zu. Sein stumpfes Maul schnappte eben noch fauchend in die eine Richtung, dann warf er sich plötzlich mit seiner ganzen Körpermasse zur anderen Seite vor. Seinem Streitkolben entging zwar einer der idirischen Soldaten, seine linke Faust aber erwischte ihn. Der Duerga packte ihn und drosch ihn zu Boden, sein Fuß im eisenbeschlagenen Stiefel kam herab, und man sah wie der Torso des Unglücklichen nachgab und seine Glieder unter der Wucht hochzuckten.  
    Von seiner rechten Seite hörte Auric einen Chor von Gebrüll, und sah schlanke Stacheln über den Köpfen des Schlachtgetümmels tanzen. Die Reihen dort brachen auseinander, ein Trupp von spießbewehrten idirischen Soldaten strömte hervor. Ohne zu zögern brachten sie ihre Spieße in Anschlag und stürmten auf die grauhäutige Kreatur ein. Eine von Jags Kommandogruppen, die sich nach vorn durchgeschlagen hatte.  
    Spieße bohrten sich in das haarlose Fleisch der Kreatur, andere wurden durch den umherfliegenden Streitkolben beiseite gefegt oder weggeknickt. Die Kreatur brüllte auf, sie war schwer getroffen. Blut und eine trübe, ölige Flüssigkeit liefen ihr aus Nase und Mund.
    Auric sah weitere Kreaturen, welche die Menge seiner Soldaten überragten, überall über das Feld verteilt. Ungeschlachte dunkle Homunkulihäupter schwankten über dem Meer der behelmten Soldatenköpfe im Handgemenge hin und her. Auch dann und wann ein Gestocher von Spießen, das anzeigte wo Jags Kommandogruppen gegen die Kreaturen der Nichtmenschen fochten. Man sah die Schlachthämmer und Schwerter von Duergas auf und nieder sausen. Das Waffenklirren und Brüllen war unbeschreiblich.  
    Fast gleichzeitig sah er Davernian und Ni-Konnacht, die im Getümmel von ihm getrennt worden waren, sich zu ihm durchkämpfen. Sie sahen ihn ebenfalls, schlossen zu ihm auf, wobei Ni-Konnacht der plötzlich vorbrechenden Kampfmasse um einen Homunkulus ausweichen und die Attacke von dessen Klingen parieren musste. Dann war der wüste Gefechtsknäuel, das um diese Kampfkreatur herrschte, wieder Aurics Aufmerksamkeit entzogen.
    Auch dort, wo Auric focht, kam jetzt in das Kampfgeschehen ein neuer Druck von vorn. Die neue Angriffswelle brach in das der Front zugewandte Gewühl ein und fiel den in Kämpfe mit Homunkuli und Duerga Verstrickten in den Rücken. Zahlreiche Soldaten fielen im ersten

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