Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
Vom Netzwerk:
während es Erek mit großen Kulleraugen anschaute. Diese Tiere hatten sich an Menschen gewöhnt, weil beide sehr viele Gemeinsamkeiten hatten. Die Palmhörnchen wurden Einzelgänger, weil sie das Schnarchen in der Nacht und auch das Frotzeln ihrer eigenen Spezies am Tag nicht mehr ertragen konnten. So wohnte auf jeder Palme lediglich ein Hörnchen. Die Männchen und die Weibchen trafen sich nur einmal im Jahr, um den obligatorischen Geschlechtsakt zu vollziehen.
    Erek holte aus seiner Tasche den grünen Rattenspeck heraus und kaute energisch darauf herum, wobei er von einem Palmhörnchen beobachtet wurde. Da diese Tiere ziemlich neidisch waren, konnten sie es kaum ertragen, wenn in ihrer Gegenwart gegessen wurde. Das Palmhörnchen frotzelte und fing an, Erek mit Ölfrüchten zu bewerfen. Er bewarf das Tier auch mit Ölfrüchten und wollte es nur verscheuchen, um in Ruhe gelassen zu werden. Dieser Vorgang blieb jedoch von einigen Sicherheitsbeamten, die die Straßen auf- und abliefen, nicht unbemerkt. So passierte es, dass sich plötzlich die Ereignisse überschlugen. Drei uniformierte Männer tauchten auf einmal auf, warfen Erek Tierquälerei vor und wollten ihm ein Bußgeld auferlegen. Die strengen Hüter von Gesetz und Ordnung wollten mehrere öffentliche Verstöße und Widrigkeiten erkannt haben.
    1. Versuchte Körperverletzung von Nutztieren
    2. Verschwendung von Ressourcen
    3. Unsachgemäßes Tragen der Burka
    Als die eifrigen Beamten Ereks Tasche durchsuchten, entdeckten sie zu ihrem Erstaunen vertrocknete Reste von Geckoscheiße und waren wie elektrisiert, weil sie glaubten, etwas Verbotenes, wie zum Beispiel Hundescheiße, gefunden zu haben. Also wurde stehenden Fußes ein Scheiße-Schnelltest herausgeholt, mit dem sie die Richtigkeit von Ereks Angaben überprüfen wollten. Eine kleine Probe aus seiner Tasche wurde in ein Glasröhrchen hineingegeben, das ein Reagens enthielt. Der Beamte machte den Deckel darauf und schüttelte das Röhrchen mit einer einstudierten Bewegung gut durch, während er Erek skeptisch musterte.
    „Also, Herr Misrati, wenn sich nun herausstellen sollte, dass das Hundescheiße ist, dann haben Sie ein echtes Problem“, sagte er. Er liebte es wohl, seine Macht in vollen Zügen auszukosten und mit erhobenem Zeigefinger durch die Welt zu laufen.
    „Das ist nur Geckoscheiße“, verteidigte sich Erek.
    „Von Ihrem eigenen Gecko?“, fragte er misstrauisch, als er festgestellt hatte, dass Erek nicht gelogen hatte und es sich hierbei um normale Gecko-Ausscheidungen handelte.
    „Ja, von meinem eigenen Gecko“, sagte Erek genervt.
    „Zeigen Sie uns bitte Ihren Gecko-Schein! Wir müssen ausschließen, dass Sie in ihrem Keller heimlich eine Hundezucht betreiben.“
    Erek händigte den Gecko-Schein aus und verstand die Welt nicht mehr.
    „Wir machen hier nur unsere Arbeit, Herr Misrati. Sie wollen doch auch nicht, dass sich fremde Hunde-DNA oder sogar Super-Hundeviren auf Tenemos verbreiten?“
    Von dieser philisterhaften Ausrede ließ sich Erek nicht beeindrucken. Er wusste sicher, dass die alltäglichen Staatsschikanen, Durchsuchungen und Kontrollen nicht nur dadurch begründet waren, dass die katarische Regierung besorgt um die Gesundheit ihrer Bürger war. Nein. Die Gesamtsituation war etwas anders gelagert. Es war eine unleugbare Tatsache, dass die Hundescheißemafia von Terra-Eins überall ihre Finger mit im Spiel hatte und für jedes miese Geschäft zu haben war. Zumindest wurde Hundescheiße mit reinem Gold aufgewogen, weil die interstellare Raumfahrt danach lechzte. Die Schergen der Hundescheißemafia entsorgten also jeden, der versuchte, ihre Geschäfte streitig zu machen und würden auch vor Erek bestimmt nicht zurückschrecken.
    „Sicher. Sie tun nur Ihre Pflicht. Ich habe nichts gegen diese Scheißkontrollen. Was sein muss, muss schließlich sein, oder?“, beruhigte Erek die Ordnungsbeamten, weil er sich nicht unbedingt mit der Hundescheißemafia von Terra-Eins anlegen wollte.
    „Hat Ihr Haustier seine Jahresimpfungen erhalten?“, fragten sie ihn, während sie ihm den Gecko-Schein wieder zurückgaben. Die ID-Karte und den Personalausweis behielten sie noch eine Weile zurück.
    „Aber ja doch! Das steht alles in den Papieren. Pippo geht es gut“, beteuerte Erek.
    „Naja, Sie wissen aber schon, dass das unangemeldete Mitführen von größeren Mengen Kot auf öffentlichen Plätzen generell eine Ordnungswidrigkeit darstellt?“, fragten sie ihn.
    „Ich kann doch nichts

Weitere Kostenlose Bücher