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Der Fall von Thormain

Der Fall von Thormain

Titel: Der Fall von Thormain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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senkte.
    Der Schrei erstickte in einem dumpfen Aufprall, Gaymon wurde unter dem mörderischen Gestell begraben.
    »Ich habe es getan«, sagte Nyala in die Stille. Sie stand an einer Wand, ihre Hand lag noch an der Vorrichtung, an der sie den Verschluss geöffnet hatte, so dass das Folterinstrument auf Gaymon gestürzt war. »Bist du mir böse?«
    Nottr schüttelte widerwillig den Kopf, ging zu Coerl O'Marn und löste die Schellen, mit denen er an der Kette hing. Dann ließ er den Ritter langsam zu Boden gleiten.
    »Und wo bleibe ich?« rief Sadagar. Nottr ging zu ihm, durchschnitt seine Handfesseln und befreite ihn von dem Würgeeisen. Sadagar rieb sich den geröteten Hals und folgte Nottr zu Coerl O'Marn, der noch so schwindlig war, dass er sich beim Knien mit den Händen abstützen musste. Nyala war schon bei ihm und reichte ihm sein braunes Untergewand und das Kettenhemd. Der Ritter sah sie an und sagte: »Dein Blick ist wieder klar, Nyala. Bist du wirklich wieder du selbst?«
    »Um mich war bis zuletzt Nacht«, sagte sie mit leiser Stimme. »Ich bin eben erst erwacht. Ich habe nur eine ungewisse Erinnerung daran, was vorher war. War ich besessen?«
    »Vergiss es«, sagte O'Marn knapp und erhob sich. Er taumelte und musste von Nottr gestützt werden, schlug seine helfende Hand aber gleich wieder beiseite. Er zog sein Unterhemd an und schlüpfte dann in den Kettenpanzer. »Bewaffnet euch!« sagte er. »Wir werden diese Gelegenheit nützen und entweder unsere Freiheit erkämpfen oder fallen.«
    »Genügt es nicht, wenn wir einfach die Stellung halten?« meinte Sadagar. »Wir haben gehört, dass die Caer Thormain stürmen, und brauchten nur zu warten, bis sie das Nest erobern.«
    O'Marn warf ihm einen kalten Blick zu, sagte aber kein Wort. Sadagar verstand auch so. Der caerische Ritter hatte sich Drundyr nicht widersetzt und war ihnen nach Thormain gefolgt, um sich dafür nun vor einem anderen Caer-Priester rechtfertigen zu müssen.
    »Wir werden kämpfen!« bestimmte Nottr und entnahm einer Wandhalterung zwei Schwerter. Eines davon warf er Sadagar zu, der es geschickt am Griff auffing. Dann fragte er O'Marn: »Und welche Waffen bevorzugst du, Ritter?«
    »Ich hole mir meine eigenen zurück«, antwortete O'Marn. Er wandte sich der Treppe zu und stürmte diese hinauf. Nottr folgte ihm. Sadagar ließ Nyala den Vortritt und bildete den Abschluss .
    Vor der Tür am Ende der Treppe hielt O'Marn kurz an. Als Nottr bei ihm war, stieß er die Tür auf und stürmte nach vorne. Bei seinem Anblick stoben die Folterknechte, die hier auf den Ausgang des Kampfes gewartet hatten, entsetzt auseinander. O'Marn erwischte einen von ihnen am Kragen und holte ihn zurück. Er drückte ihn gegen die Wand und fragte drohend: »Wo sind meine Waffen?«
    Der vor Angst schlotternde Mann wies in einen Gang, und O'Marn drängte ihn in diese Richtung. Der Folterknecht führte sie in eine Kammer, in der die Habseligkeiten untergebracht waren, die man den Gefangenen abgenommen hatte. Dort fand der Ritter seinen Helm, sein Schwert und den verbeulten Rundschild. Er nahm alles an sich und setzte den Helm mit aufgeklapptem Visier auf. So wandte er sich wieder dem Folterknecht zu. »Wo liegt der geheime Fluchtweg aus dem Nest?« fragte er.
    »Es. es gibt keinen Geheimgang«, stotterte der Mann. »Es gibt nur einen einzigen Zugang zum Kerker, und der wird bewacht.«
    O'Marn stieß den Mann in die Kammer und verriegelte die Tür von außen.
    »Ich glaube diesem Burschen kein Wort«, sagte Sadagar. »Ganz Thormain wird von einem Netz unterirdischer Gänge und Höhlen durchzogen. Es muss auch vom Nest einen Zugang dorthin geben.«
    »Wir werden ihn finden«, versprach der Ritter.
    »Da kommt jemand«, meldete Nottr. »Ich glaube, Argur von Solths Stimme erkannt zu haben.«
    »Er wird gewarnt sein«, sagte Sadagar. »Wir müssen uns verstecken.«
    O'Marn machte eine ablehnende Handbewegung. »Wir tun das, was man nicht von uns erwartet«, sagte er energisch. »Wir werden sie über den Haufen rennen und Argur als Gefangenen nehmen.«
    Er schlich bis zu dem Seitengang vor, aus dem die Schritte und das Waffenklirren drangen, und gebot dann den anderen mit erhobener Hand Einhalt. Als die Geräusche schon ganz nahe waren, ließ er die Hand sinken und stürmte gleichzeitig nach vorne. Nottr folgte ihm auf dem Fuß, Sadagar hielt einen Sicherheitsabstand. Als er um die Ecke stürmte, sah er ein verschlungenes Menschenknäuel und mitten darin Nottr und O'Marn.
    Und

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