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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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schließen Sie die Augen.« Und als Sara seiner Aufforderung nachkam, sagte Guff: »Bei drei. Eins … zwei … drei.«
    Als Sara die Augen öffnete, sah sie, was Guff in der Hand hielt: ein offizielles goldenes Dienstabzeichen, in das Sara Tate, DA und darunter New York County eingraviert war. Das Abzeichen schien im Morgenlicht zu funkeln.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte Guff und reichte ihr das Abzeichen in seinem schwarzen Lederfutteral. »Nun sind Sie offiziell eine stellvertretende Bezirksstaatsanwältin.«
    Sara konnte den Blick nicht von ihrem neuen Ausweis losreißen. »Ist ja irre«, sagte sie schließlich. »Ich komme mir vor wie ein Cop.«
    »Und jetzt können Sie auch diese ganzen coolen Cop-Nummern abziehen: einfach am Schauplatz eines Verbrechens auftauchen oder im Kino einen guten Platz kriegen. Und vor allem können Sie es rausreißen und ›Sara Tate! SBA!‹ brüllen«, schrie Guff und zog sein eigenes imaginäres Dienstabzeichen hoch.
    »Toll. Vielen Dank, Guff! Ganz herzlichen Dank. Das hätten Sie wirklich nicht tun brauchen.«
    »Tun Sie mir umgekehrt nun auch einen Gefallen. Zeigen Sie mal, wie Sie das Abzeichen zücken.«
    Sara erhob sich von ihrem neuen Sofa und ging in die Hocke. Dann riss sie ihr Abzeichen heraus und rief: »Sara Tate!Bezirksstaatsanwalt! Stehen bleiben, oder’s knallt!«
    »Sie können doch nicht in Reimen sprechen«, sagte Guff lachend. »Kein Mensch wird Sie ernst nehmen.«
    Bevor Sara zu einem neuen Versuch ansetzen konnte, stürmte Conrad Moore in ihr Büro. Er machte keinen fröhlichen Eindruck.
    »Probieren Sie mal«, forderte Sara ihn auf und hielt ihm das Abzeichen hin. »Richtige Amtsgewalt aus echtem Metall.« Als sie keine Antwort bekam, fügte sie hinzu: »Machen Sie doch nicht so ein Gesicht – wir sind hier gerade am Feiern.«
    »Sie wissen es noch nicht, oder?«, fragte Moore.
    »Was soll ich noch nicht wissen?«
    Moores Stimme wurde sehr ernst. »Sara, vielleicht sollten Sie sich erst mal setzen.«
    »Was ist passiert?«
    »Setzen Sie sich erst.«
    »Ist etwas mit Jared? Ist ihm etwas passiert? Was –«
    »Jared fehlt nichts.«
    Inzwischen war sie einer Panik nahe. »Dann ist es Pop! O Gott, es ist Pop! Was ist passiert? Ist er –«
    »Ihre Angehörigen sind wohlauf«, unterbrach Moore sie. »Es ist Ihr Freund, Lenny Barrow, der Privatdetektiv. Er wurde gestern Nacht gefunden. Ermordet.«

13
    »Lenny ist tot?«, stieß Sara entgeistert hervor. »Wann ist das passiert? Und wie?«
    »Er wurde in der Nähe seines Büros von einem Auto überfahren«, sagte Moore. »Dabei erlitt er so schwere Kopfverletzungen, dass er auf der Stelle tot war. Der Fahrer beging Fahrerflucht.«
    Sara sank auf die Couch. »Das kann ich einfach nicht glauben. Wir kennen Lenny schon seit Jahren. Als ich am Blinddarm operiert wurde, brachte er mich ins Krankenhaus – er trug mich vorn Taxi nach drinnen.«
    »Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen den Bericht der Mordkommission beschaffen«, sagte Moore. »Vielleicht erfahren Sie daraus Näheres.«
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass Lenny tot sein soll«, sagte Sara.
    »Sind Sie soweit okay?«, fragte Guff und setzte sich neben sie.
    »Geben Sie mir das Telefon«, sagte Sara zu Moore. »Das muss ich Jared erzählen.«
    »Tot?«, stieß Jared hervor.
    »Sara rief vor ungefähr einer halben Stunde an«, sagte Kathleen. »Er wurde gestern Abend tot aufgefunden. Es tut mir aufrichtig Leid für Sie, Jared. Ich weiß, Sie standen sich sehr nahe.«
    »Ich kann es nicht glauben.« Jareds Hände zitterten, als er seinen Krawattenknoten löste und den obersten Knopf seines Hemds öffnete. »Haben Sie schon etwas von Rafferty oder Kozlow gehört?«
    »Bisher noch nicht. Ich glaube nicht, dass Sie heute herkommen.« Als sie sah, wie ihrem Chef der Schweiß auf die Stirn trat, fragte sie: »Fehlt Ihnen auch nichts? Soll ich Ihnen ein Glas Wasser bringen?«
    Jared lief der Schweiß den Rücken hinunter, als er aufstand und zur Tür ging. »Danke, es geht schon. Ich muss nur mal kurz an die frische Luft.« Jared hatte Mühe zu atmen, als er sich den Gang hinunterschleppte. Er betrat wankend die Herrentoilette und stürzte auf eins der drei Marmorwaschbecken zu. Als er sich darüber beugte, dachte er, er müsste sich gleich übergeben. Zwei Minuten lang kämpfte er gegen die Übelkeit an und versuchte, ruhiger zu atmen. Dann drehte er das kalte Wasser auf und spritzte es sich ins Gesicht.
    Schließlich blickte er auf und sah sich im Spiegel

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