Der Fall
zu! Hier steht mehr auf dem Spiel, als du denkst!«
»Das hast du bereits gesagt. Und jetzt lass mich los.«
Ohne seinen Griff zu lockern, schrie Jared: »Sara, ich bitte dich ein letztes Mal: Du musst mich gewinnen lassen.«
»Warum? Wieso ist dir das so wichtig?«, schrie Sara zurück und versuchte sich loszureißen.
An diesem Punkt wurde Jared klar, dass er keine andere Wahl hatte. Er sah seiner Frau tief in die Augen und schrie: »Weil sie dich umbringen, wenn ich den Prozess nicht gewinne!«
Saras Gegenwehr erlahmte sofort. »Was?«
»Du hast ganz richtig verstanden! Sie werden dich umbringen. Ich habe diesen Fall nur aus dem Grund übernommen, weil sie mir gedroht haben, dich umzubringen, wenn ich ihn abgebe. Nur deshalb habe ich mich so reingehängt. Nur deshalb habe ich die ganze Zeit versucht, dich zum Einlenken zu bewegen. Und nur deshalb habe ich in deiner Aktentasche herumgeschnüffelt, Sie haben uns seit Kozlows Festnahme ständig beobachtet. Sie sind in unsere Wohnung eingebrochen. Und sie haben –«
»O mein Gott«, stieß Sara hervor und sank auf die Bank zurück.
»Die Sache ist todernst, Sara! Wir stecken ganz gewaltig in Schwierigkeiten.«
»Die Leute, die dir gedroht haben – hatte einer von ihnen extrem eingefallene Wangen?«
»Eingefallene Wangen? Nein. Gedroht haben mir Kozlow und …« Jared hielt inne.
»Kozlow und wer?«, fragte Sara.
Um sich zu vergewissern, dass sie immer noch allein waren, blickte Jared sich um. Dann sah er seine Frau direkt an. »Oscar Rafferty. Er hatte von Anfang an seine Finger mit im Spiel. Er ist es, der –« * »Dieses hinterhältige Schwein!«, platzte Sara heraus. »Wir wussten es – Guff sagte es, sobald wir aus seinem Büro kamen. Rafferty hatte dich in der Hand, und der Kerl mit den eingefallenen Wangen mich.«
»Von wem sprichst du eigentlich? Wer ist dieser Bursche mit den Wangen?«
Sara berichtete ihm kurz von ihren Begegnungen mit dem Hohlwangigen und wie er ihr gedroht hatte, Jared umzubringen. Dann erzählte sie ihm von seinen Fingerabdrücken und dass sie von einem Toten stammten.
Als sie fertig war, sagte Jared: »Wenn du also klein beigegeben hättest, hätte er –«
»Nur deshalb habe ich nicht zurückgesteckt.«
»Aber wenn er es war, der Pop die Treppe runtergestoßen hat, warum hast du ihn dann nicht festnehmen lassen?«
»Weil ich keine Ahnung habe, wer er ist. Außerdem hatte ich solche Angst, er könnte dir etwas antun, dass ich nicht wagte, etwas gegen ihn zu unternehmen.«
»Jetzt weiß ich, was du durchgemacht hast.« Jared setzte sich neben Sara und strich über den Verband auf seinem Kinn.
»Wer war das? Kozlow?«
»Hat sich auf seine Art ein Pfund Fleisch geholt«, sagte Jared. »Aber wie es aussieht, hat dir dieser Typ doch auch geholfen! War nicht er es, der dich auf Rafferty aufmerksam gemacht hat?«
»Ganz und gar nicht. Auf Rafferty sind wir ganz allein gestoßen. Ein Blick in Arnold Donigers Testament genügte, um ihn in den Kreis der Verdächtigen zu rücken.«
»Doniger hatte ein Testament?«
»Siehst du, das ist das Problem mit euch Strafverteidigern. Euch interessiert nichts anderes, als eure Mandanten herauszuhauen. Wir Staatsanwälte sind die Einzigen, die die Wahrheit herauszufinden versuchen.«
Ohne auf diese Spitze einzugehen, sagte Jared: »Was stand in Donigers Testament?«
»Da gibt es an sich nicht viel zu erzählen. So, wie wir die Sache sehen, wird Rafferty Echo Enterprises erben, nachdem sein Partner nicht mehr unter den Lebenden weilt.«
»Im Ernst? Rafferty kriegt die Firma?«
»Alles«, sagte Sara, als sie das entgeisterte Gesicht ihres Mannes sah. »Wieso? Erklärt das irgendwas? Ich meine, außer der Tatsache, dass er einen Grund hatte, seinen Partner umzubringen.«
»Es erklärt, warum es für Rafferty so wichtig war, diesen Prozess zu gewinnen.« Er strich sich mit der Hand durchs Haar. »Dieser Kerl ist wirklich unglaublich.«
»Warum? Was hat er gemacht?« Sara schlug ihrem Mann auf den Arm. »Erzähl schon endlich.«
»Es ist eigentlich ganz simpel. Weißt du, was ein Tötungsstatut ist.«
»Ein was?«
»Ein Tötungsstatut. Tötung wie in Mord oder Totschlag.« Als Sara den Kopf schüttelte, führte Jared weiter aus: »Das Tötungsstatut soll verhindern, dass ein Mörder von seiner Tat profitiert. Angenommen, du hast ein Testament. Und in diesem Testament hast du mich als Haupterben eingesetzt. Mit anderen Worten: Wenn du stirbst, kriege ich dein ganzes
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