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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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bei dem ich wirklich Ihre Hilfe brauche. Jared sagte, Kozlow wäre eine Weile beim Militär gewesen. Wenn mich nicht alles täuscht, hat er dort den Kerl mit den eingefallenen Wangen kennengelernt. Und da wir nichts tun können, solange wir nicht wissen, wer er ist, dachte ich, ob wir vielleicht –«
    »Sagen Sie einfach, was Sie brauchen«, sagte Moore. »Die Namen aller Leute in seiner Division? Jeden auf seinem Stützpunkt? Fotos? Fingerabdrücke?«
    »Fotos wären am besten. Ein Name würde nicht viel sagen, aber anhand eines Fotos würde ich ihn vielleicht erkennen.«
    »Ich lasse sie herschaffen, sobald sie alles beisammen haben. Bevor dieser Prozess zu Ende ist, kennen wir sogar die Ringgröße dieses Kerls.«
    »Nein, nein, nein«, sagte Sara. »Die brauche ich, bevor der Prozess beginnt. Wenn wir warten, bis er vorbei ist, ist einer von uns tot.«
    Als Moore und Guff Saras Büro verließen, sagte Sara zu Moore: »Conrad, könnte ich dich noch kurz sprechen?«
    »Oho, Romeo, jetzt wird’s ernst«, witzelte Guff.
    Moore sah Saras verlegenes Gesicht und schloss die Tür hinter Guff. »Lass mich raten, worum es geht.«
    »Ich weiß, es ist peinlich, aber wir müssen darüber sprechen.«
    »Sara, du brauchst nichts zu sagen. Ich weiß, wie du über Jared denkst. Er ist dein Mann.«
    »Es ist nicht nur, dass er mein Mann ist. Er ist –«
    »Er ist der Mann, den du liebst«, unterbrach Moore sie.
    »Nein«, sagte Sara. »Er ist mehr. Wesentlich mehr.«
    Moore setzte sich auf die Couch. »Es tut mir Leid, Sara. Das hätte nie passieren dürfen.«
    »Es war nicht nur deine Schuld. Ich habe mich ja auch nicht gerade gesträubt.«
    Moore stützte die Ellbogen auf die Knie und hielt den Kopf weiter gesenkt. »Das war wirklich dumm«, murmelte er.
    »Mach dir jetzt bitte keine Vorwürfe.«
    »Es war nicht richtig – ich hätte es nicht tun sollen.«
    »Conrad, in jeder Freundschaft gibt es ein paar peinliche Momente. Das war einer von unseren. Und egal, wie oft wir uns entschuldigen, glaube ich, wir kommen am besten darüber hinweg, indem wir das Ganze einfach auf sich beruhen lassen.«
    »Einfach so, hm?«
    Sara wandte den Blick ab. »Ich weiß auch nicht … vielleicht.«
    Als er ihre Reaktion sah, wurde Moore klar, dass er keine andere Wahl hatte. »Ich verspreche dir, ich werde nie mehr –«
    »Keine Erklärungen nötig«, sagte sie und setzte eine entschlossene Miene auf. »Wir werden damit leben können.«
    »Das werden wir auf jeden Fall. Aber es tut mir wirklich Leid, Sara. Ich habe dein Verhalten falsch gedeutet und es wird nicht wieder passieren.«
    »Abgemacht.« Lächelnd reichte Sara ihm die Hand. »Von jetzt an kann es nur noch aufwärts gehen.«
    Moore schüttelte ihr die Hand. »Abwärts jedenfalls nicht mehr.«
    »Sind Sie für Donnerstag bereit?«, fragte Rafferty, als Jared den Hörer abnahm.
    »Ich hoffe es«, sagte Jared. »Allerdings wird bis dahin doch alles noch recht eng.«
    »Aber Sie hatten doch wochenlang Zeit, sich auf den Prozess vorzubereiten! Was gibt es denn da noch zu tun?«
    »Ich muss noch mein Eröffnungsplädoyer abschließen, ich muss meine Zeugenvernehmungen abschließen, ich muss meine Kreuzverhöre abschließen, ich muss mir über die Auswahl der Geschworenen Gedanken machen, ich muss entscheiden, welcher Geschworenentypus Kozlow am ehesten sympathische Züge abgewinnt. Alles in den nächsten drei Tagen. Das ist nicht gerade wenig.«
    »Das ist mir doch egal! Sehen Sie jedenfalls zu, dass Sie es schaffen. Sonst irgendwas Neues von Ihrer Frau?«
    »Nur, dass ich wieder zu Hause eingezogen bin. Ich habe ihr gesagt, ich würde nicht gern bei Pop schlafen, und nach der Geschichte mit Moore hatte sie so ein schlechtes Gewissen, dass sie nicht Nein sagen konnte. Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten.«
    »Wirklich nicht?«
    Jared zögerte nicht einen Moment. »Natürlich nicht. Und laut den Aufzeichnungen in ihrer Aktentasche wird sie Patty Harrison erst dann in den Zeugenstand rufen, wenn sie sie wirklich braucht.«
    »Glauben Sie mir, selbst wenn sie sie aufruft, wird Ms. Harrison nicht dieselbe Zeugin sein, die sie mal war.«
    »Tun Sie mir bitte einen Gefallen und lassen Sie sie in Ruhe, solange wir nicht wissen, was Sara vorhat. Ich möchte nicht auch noch Einschüchterung von Zeugen auf die Liste von Kozlows Delikten setzen müssen.«
    »Keine Sorge. Das Problem haben wir im Griff.«
    »Ich weiß«, sagte Jared devot. »Aber wenn Sie mich jetzt bitte wieder

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