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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Wort ab, beugte sich vor, packte ihren Mann und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. So standen sie eine Minute lang da, die Lippen fest aufeinander gepresst, die Arme eng umeinander geschlungen. Wieder einmal vergaßen sie alles um sich herum. Als sie fertig waren, fragte sie: »Wie war es?« Jared lächelte. »Es ist schön, wieder zu Hause zu sein!«
    »Allerdings. Können wir dann nicht auch endlich von hier verschwinden?«
    »Hängt davon ab, was wir im Weiteren vorhaben.«
    »Also, im Moment setzen wir ein Puzzle zusammen. Und sobald sich ein Bild abzuzeichnen beginnt, knöpfen wir uns die Kerle vor, die es durcheinander gebracht haben. Wenn Rafferty glaubt, er hätte jetzt schon Probleme, dann warte erst mal ab, wenn sein Arsch mit meinem Fuß in Berührung kommt.«
    »Hoffentlich hast du recht. Wenn Rafferty nämlich Wind von der Sache bekommt, ist nicht mit ihm zu spaßen – auch wenn du eine Staatsanwältin bist.«
    »Für dich immer noch eine stellvertretende Bezirksstaatsanwältin. Und jetzt lass uns nach Hause fahren.«
    Er stand hinter einer Gruppe wuchernder Büsche, wo er noch zusätzlich durch die tief hängenden Äste einer Eiche verdeckt wurde, und beobachtete stumm, wie das Paar die Promenade verließ. Er hatte gewusst, dass es irgendwann so weit kommen würde – er hatte es von Anfang an gesagt. Wenn der Druck zu stark würde, gäben sie ihm nach.
    Er beobachtete, wie sie den betonierten Weg zur Clark Street heraufgingen. Sie kamen direkt auf ihn zu, aber aufgrund der Dunkelheit machte er sich keine Sorgen. Er duckte sich nicht einmal, als sie näher kamen. Er lehnte sich lediglich gegen den Baum und folgte ihnen mit seinen Blicken, als sie an ihm vorübergingen. Er war versucht, die Hand nach ihnen auszustrecken, aber er kämpfte gegen den Drang an. Jared und Sara schritten mit neu gewonnener Zuversicht dahin. Inzwischen wussten sie fast alles. Das heißt, bis auf die Tatsache, dass ihr Geheimnis nicht gut aufgehoben war.

16
    »Ich wusste, er war’s!«, rief Guff und rieb sich die Hände an der Hose. »Habe ich es nicht schon gesagt? Ich war der Einzige, der gesagt hat, Rafferty steckt da mit drin!«
    »Schön, schön, Sie hatten recht«, bestätigte ihm Moore. »Aber jetzt beruhigen Sie sich mal wieder.« Er wandte sich Sara zu, die auf ihrem Schreibtisch saß. »Was hat Ihnen Jared sonst noch erzählt?«
    »Das war’s eigentlich schon. Rafferty hat Jared gedroht, mich umbringen zu lassen, wenn er den Prozess nicht gewinnt. Er war von Anfang an daran beteiligt.«
    »Glaubst du, du kannst ihm trauen?«, fragte Moore.
    »Wem? Jared? Was soll das für eine Frage sein? Er ist mein Mann.«
    »Und dein Gegner. Was heißt, das Ganze könnte nur eine List sein.«
    »Entschuldigung, aber ich glaube, da verlierst du doch etwas die Relationen aus dem Blick. Er hat mir sogar Fotos gezeigt, auf denen zu sehen ist, wie wir uns küssen. Das war kein schöner Anblick.«
    »Fotos? Woher hatte er die?«
    »Also, ich würde sagen –«
    »Mannomann«, platzte Guff dazwischen. »Sie haben sich geküsst? Kam es in diesem Büro etwa zu sexuellen Handlungen? Wenn dem nämlich so ist, sollte ich darüber Bescheid wissen.«
    »Es war nichts«, sagte Sara. »Ein unglücklicher Ausrutscher unter Freunden.«
    »Was war mit den Fotos?«, fragte Moore.
    »Sieht so aus, als wären sie von dort drüben aufgenommen worden.« Sara deutete auf zwei Büros gegenüber. »Beide gehören anderen SBAs.«
    »Hast du eine Ahnung, wer sie aufgenommen haben könnte?«
    »Es muss Victor Stockwell gewesen sein«, behauptete Sara. »Auch wenn er bei dieser Sache vielleicht nur hinter den Kulissen mitmischt, hat er auf jeden Fall seine Hand mit im Spiel.«
    »Das mag durchaus sein«, sagte Moore. »Aber solange wir es nicht beweisen können, haben wir rein gar nichts gegen ihn in der Hand. Selbst wenn er verdächtig ist, hat er nichts Gesetzwidriges getan.«
    »Deshalb möchte ich der Sache weiter nachgehen. Jared hat mir Raffertys Privatnummer gegeben und ich würde sie gern mal überprüfen lassen.«
    »Das kann ich machen«, sagte Guff. »Wahrscheinlich wollen Sie wissen, welche Gespräche von diesem Anschluss geführt wurden und welche eingegangen sind.«
    »Alles, was Sie kriegen können«, sagte Sara.
    Guff sah Moore an. »Kann ich –«
    »Ich bin mit allem einverstanden«, sagte Moore. »Wenn sie Ihnen Probleme machen, sagen Sie ihnen, sie sollen mich anrufen.«
    Sara nickte ihm ein Dankeschön zu. »Und jetzt kommt der Punkt,

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