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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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ihn gerade verpasst. Er sagte, er wollte sich mit Ihnen zum Mittagessen treffen. Ist irgendwas?«
    »Nein, nein, alles in Ordnung.« Sara legte auf und stürmte aus dem Büro.
    Guff hängte sich an ihre Fersen und folgte ihr den Gang hinunter. »Was soll ich tun, während Sie weg sind?«
    »Finden Sie raus, ob so etwas überhaupt zulässig ist! Der letzte, den ich bei diesem Fall zum Gegner haben möchte, ist mein Mann.«
    Zwanzig Minuten später stieg Jared vor dem Forlini aus einem Taxi. Das Restaurant lag nicht nur in unmittelbarer Nähe des Gerichts, sondern war auch sehr beliebt. Er gab dem Taxifahrer einen Zehndollarschein und betrat das Lokal. »Hallo, meine Schöne«, begrüßte er Sara. Er konnte es kaum erwarten, ihr die gute Neuigkeit zu erzählen.
    »Wo warst du so lange?«, wollte Sara wissen.
    »Ich saß im Stau fest.« Jared setzte sich an den Tisch. »Hast du was?«
    »Allerdings.«
    Jared legte Sara die Hand auf den Arm. »Dann sag doch, was –«
    »Ich verstehe einfach nicht, wie du dich bereit erklären konntest, den Fall zu übernehmen – zumal du doch genau weißt, dass meine ganze Zukunft davon abhängt. Immerhin bist du derjenige, der einen Job in einer großen Kanzlei hat, während alles, was ich habe –«
    »Moment, Moment, Moment«, unterbrach Jared sie. »Immer schön mit der Ruhe. Von welchem Fall redest du eigentlich?«
    »Von meinem Einbruch. Warum hast du dich bereit erklärt, die Gegenseite zu vertreten?«
    »Die Gegenseite zu vertreten? Ich weiß nicht, wovon du –«
    »Der Fall Kozlow. Ich habe eben eine Benachrichtigung erhalten, dass du ihn vertrittst.«
    »Augenblick. Das ist dein Fall? Du hast Tony Kozlows Fall?«
    »Das hab ich dir doch gestern Abend erzählt.«
    »Du hast keinmal seinen Namen erwähnt. Du hast nur gesagt, es wäre ein Einbruch.«
    »Fandest du es nicht merkwürdig, dass du heute auch einen Einbruch angeboten bekamst?«
    »Er hat mir nicht gesagt, dass es ein Einbruch ist – er sagte nur, es wäre eine kleinere Straftat. Und dass sie mir die Unterlagen später schicken würden.«
    »Und was ist mit der Benachrichtigung über den Anwaltswechsel?«
    »Wir hatten nur die Karteinummer des Falls. Kathleen hat die Benachrichtigung getippt und an die Staatsanwaltschaft gefaxt.
    Dort sehen sie die Nummer nach und leiten es an den zuständigen SBA weiter. Glaub mir, Liebling, so etwas würde ich doch nie absichtlich tun.«
    »Du gibst den Fall also ab?«
    »Was?«
    »Im Ernst – gibst du den Fall wieder ab?«
    »Warum sollte ich ihn abgeben?«, stöhnte Jared. »Das ist ein neuer Mandant. Für mich ist das eine Riesensache.«
    »Jared, für dich ist es ein Mandant. Für mich –«
    »Nein, du hast recht. Es geht um deine Stelle. Du warst zuerst dran. Ich trete zurück.«
    »Das tust du wirklich?«, fragte Sara.
    Er zögerte. »Natürlich.« Und als er sich seiner Sache sicherer war, fügte er hinzu: »Für dich.«
    Sara legte ihre Hand auf seine. »Du bist ein guter Mann, Charlie Brown. Ich weiß, wie viel –«
    »Sara, du brauchst dich nicht zu bedanken.«
    »Doch, muss ich schon. Und ich möchte auch, dass du weißt, wie Leid es mir tut, dass ich dich in diese Lage gebracht habe. Es ist nur, dass mich die derzeitige Situation in meinem neuen Job daran erinnert, wie es –«
    »Diese Geschichte in deiner alten Kanzlei war ein Einzelfall, und auf keinen Fall solltest du deinen Wert danach beurteilen. Es ist nicht der Normalfall, dass man es in einer New Yorker Kanzlei zum Sozius bringt. Es ist eher die Ausnahme.«
    »Und was tust du dann die ganze Zeit?«
    »Ich versuche mein Bestes, der Statistik ein Schnippchen zu schlagen. Und meine Frau aufzumuntern.«
    »Also, das gelingt dir wirklich hervorragend.« Sara strich mit dem Finger über den Rand ihres Wasserglases. »Dürfte ich dich trotzdem noch was fragen? Wenn wir gegeneinander antreten müssten – wer, glaubst du, würde gewinnen?«
    »Du«, sagte Jared mit einem süffisanten Grinsen.
    Sara lachte. »Du bist dermaßen von dir eingenommen, weißt du das?«
    »Was hätte ich denn sonst sagen sollen?«
    »Du hättest gar nichts zu sagen brauchen. Ich weiß genau, was in dir vorgeht.«
    »Warum fragst du dann überhaupt? Du wolltest wissen, wer gewinnen würde. Willst du die Wahrheit hören, oder willst du etwas vorgemacht bekommen? Ich tue alles, wenn es dir nur besser geht.«
    Sara lachte wieder. »Ist dir eigentlich klar, wie eingebildet du manchmal bist?«
    »Augenblick. Du sagst, ich bin

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