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Der falsche Mann

Der falsche Mann

Titel: Der falsche Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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sie beide Kolarich joggen sehen. Sie hatten nicht die geringste Chance, ihn einzuholen, wo auch immer er hinrannte. Cahill hustete erneut, spuckte aus und rappelte sich auf.
    Was zum Teufel war gerade passiert? Steckten diese Nachbarn mit Kolarich unter einer Decke?
    Der Wagen, dachte er. Sie konnten Kolarichs Wagen nehmen, der mit laufendem Motor in der Einfahrt stand, und ihn damit verfolgen.
    Als Cahill hinaus auf die Einfahrt stolperte, entdeckte er Dwyer, der mit gezückter Pistole auf den Wagen starrte.
    Dwyer sah absolut lächerlich aus, über und über mit klebrigem, schwarzem Öl übergossen und mit einer ordentlichen Schicht Sand bestreut. Vermutlich sah er selbst kaum weniger bescheuert aus. Aber wo steckte Kolarich?
    Wortlos deutete Dwyer auf den Wagen. Und erst da bemerkte Cahill, dass dies gar nicht Jason Kolarichs SUV war.
    Es war ihr eigener Ford Explorer.
    » Ach du Scheiße«, murmelte er, während er sich dem Wagen näherte.
    Sämtliche Fenster waren komplett zertrümmert worden. Den Lack hatte man übel zerkratzt. Es schien fast, als hätte jemand Worte hineingeritzt, die jedoch wegen der Dunkelheit nicht zu entziffern waren.
    » Was zur verfickten Hölle geht hier ab?«, fluchte Dwyer.
    Keiner von beiden konnte sich auch nur halbwegs einen Reim darauf machen. Cahill blickte zurück zu dem benachbarten Stadthaus. Kaum vorstellbar, dass die Sache mit dem Öl und dem Sand nur ein Zufall war, was wohl bedeutete, dass man sie entdeckt hatte, was wiederum bedeutete …
    Dwyer begann auf das Nachbarhaus zuzumarschieren. Cahill packte ihn am Arm. » Wir müssen sofort von hier verschwinden, Dwyer.«
    » Die sind da drin. Ich weiß es, verdammt, und ich werd sie mir jetzt schnappen …«
    » Die haben längst die Cops verständigt, du Schwachkopf. Wir müssen hier weg.«
    Dagegen konnte Dwyer nicht viel einwenden. Die Aktion war bisher nicht sonderlich gut verlaufen, und ob sich ihr Glück durch längeres Verweilen an Ort und Stelle wenden würde, war zweifelhaft.
    Cahill kletterte hinters Steuer und Dwyer auf den Beifahrersitz. Wobei Dwyer schmerzhaft feststellen musste, dass er auf einem Glasscherbenhaufen saß. Cahill erging es nicht besser, doch hatte er nicht vor, deswegen ihren Aufbruch zu verzögern.
    » Okay, Kolarich, ein Punkt für dich«, murmelte er. » Aber ich finde dich, und dann hack ich dir deinen beschissenen Kopf ab.«
    Er legte den Rückwärtsgang ein, stieß aus der Einfahrt und fuhr nach Westen. Womöglich wandte sich das Glück ja zu ihren Gunsten, und sie entdeckten den flüchtenden Kolarich …
    Die Scheinwerfer des Wagens hinter ihnen blendeten auf, und dann blinkte das Blaulicht auf dem Dach.
    Ein Streifenwagen. Ein beschissener Streifenwagen.
    » Dieser verfluchte Kolarich«, fluchte Cahill. » Ich reiß ihm die Augen raus und piss ihm ins Hirn.«
    » Hältst du an?«, fragte Dwyer.
    » Sollen wir ’ne Flucht riskieren?«, überlegte Cahill. Er musste eine schnelle Entscheidung treffen. Er spähte hinüber zu Dwyer, der mit schwarzer Ölsoße überzogen und braunem Sand bestreut war. Er sah aus wie ein beschissener Sundae-Eisbecher.
    » Tun wir’s«, beschloss er. Er trat das Gaspedal durch und jagte die Straße in westlicher Richtung hinunter.
    Fast gleichzeitig bog ein weiterer Streifenwagen mit Blaulicht vor ihnen in die Straße ein und kam direkt auf sie zu.
    » Scheiße.« Cahill trat auf die Bremse und drosch den Schaltknüppel wütend in Parkstellung. Es war eine schmale Straße mit parkenden Autos zu beiden Seiten, und er hatte einen Streifenwagen vor sich und einen hinter sich. Konnten er und Dwyer die Cops bei einer Schießerei besiegen? Durchaus möglich. Sie waren bessere Schützen als diese uniformierten Dumpfbacken. Aber die Cops würden über Funk Verstärkung anfordern, die Nachbarn würden die Notrufnummer wählen, und selbst wenn sie die vier Beamten ausschalteten, gab es keine praktikable Möglichkeit, ihren Wagen wieder freizukriegen und damit zu verschwinden. Sie würden ihn zurücklassen müssen und wären dann die meistgesuchten Männer des Staates. Sie würden jede Menge Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und, was noch schlimmer war, auf den Zirkel.
    Er musste das große Ziel im Auge behalten. In einer Woche wurde er dringend gebraucht. Er hatte mehr als ein Jahr für diesen Einsatz trainiert, und er würde ihn nicht verpassen.
    » Scheiße«, wiederholte er.
    Beide Streifenwagen schalteten ihre Suchlichter ein und durchleuchteten das Innere seines

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