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Der falsche Mann

Der falsche Mann

Titel: Der falsche Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Wagens.
    » Schalten Sie den Motor aus und legen Sie die Hände auf den Kopf«, rief einer der Cops über Lautsprecher.
    » Tu es«, sagte Cahill und knirschte so heftig mit den Zähnen, dass er einen stechenden Schmerz spürte. Er würgte den Motor ab und verschränkte die Hände auf seinem schmierigen, versandeten Kopf.
    Er blickte rüber zu Dwyer, der jetzt wieder seine Waffe umklammerte.
    » Mach keinen Scheiß, Dwyer. Wir haben am siebten Dezember einen Job. Lass das hier einfach über dich ergehen, und Manning holt uns auf Kaution raus.«
    Dwyer dachte einen Moment nach, dann gehorchte er. Er legte seine Waffe unten in den Fußraum, so wie Cahill, als er sich vorhin hinters Steuer gesetzt hatte.
    Aus beiden Richtungen kamen je zwei Cops auf den Wagen zu, Pistolen im Anschlag und ihre Maglites auf das Wageninnere gerichtet. Sie nahmen sich Zeit und umrundeten zunächst das Fahrzeug, bevor sie an die Seiten traten.
    » Haben Sie Schusswaffen im Fahrzeug?«, rief einer der Cops, die eigene Waffe auf Cahill gerichtet. » Haben Sie Schusswaffen im Fahrzeug?«
    » Warum die Frage, Officer?«, sagte Cahill in wenig respektvollem Ton. Cahill war kein großer Freund der Strafverfolgungsbehörden oder der Regierung ganz allgemein.
    » Nun, zum Beispiel weil es auf dem Heck Ihres Wagens steht. Da hat jemand reingekratzt: ›Wir haben Waffen hier drin‹. Und zwar direkt vor: ›Ihr Scheiß-Cops‹.«
    Cahill schloss die Augen. Dieser beschissene Kolarich. Cahill würde ihm die Zunge rausreißen und ihn dann damit füttern.
    » Sie behalten die Hände auf dem Kopf und steigen jetzt langsam aus dem Wagen.« Ein Beamter auf jeder Seite öffnete die Wagentüren. » Sofort aussteigen. Sie beide.«
    Sie gehorchten, auch wenn das mit den Händen auf dem Kopf nicht ganz einfach war.
    » Womit sind Sie da verschmiert?«, fragte der Cop angewidert. » Was zum Teufel haben Sie beide getrieben?«
    Cahill legte die Hände gegen den Wagen und spreizte die Beine.
    » Sightseeing«, sagte er. » Ich liebe diese Stadt.«
    Nun, da der Wagen aus jeder beschissenen Richtung angestrahlt wurde, konnte Cahill auch lesen, was in die Fahrerseite des Wagens gekratzt war: Wir sind Killer.
    » Schusswaffe im Fußraum der Fahrerseite«, meldete einer der Cops.
    » Eine weitere Waffe im Beifahrerfußraum«, sagte ein anderer.
    Ein Beamter zog Cahill die Hände hinter den Rücken und verpasste ihm Handschellen.
    » Sieht aus, als hätte Sie jemand geteert und gefedert«, sagte einer der Beamten.
    » Ihr seht aus wie irgendwas aus einem Bugs-Bunny-Cartoon«, meinte ein weiterer. Jetzt wo die beiden Verdächtigen in Handschellen steckten und keine Bedrohung mehr darstellten, begannen die Cops die Situation zu genießen.
    » ›Tod … allen … Bullenschweinen‹. ›Cops … sind … Schwanzlutscher‹.« Einer der Cops drehte mit der Taschenlampe eine Runde um den Wagen und las laut die Botschaften im Lack des Explorers vor.
    » Jemand hat den Wagen gestohlen«, sagte Cahill.
    » Und hat ihn wieder zurückgegeben? Das müssen aber nette Autodiebe gewesen sein.«
    Sie ließen das Heck des Wagens aufschnappen. Cahill wusste, was sie darin finden würden. Dort lagen Gewehre, Messer, Seile und ein Leichensack.
    Einer der Cops näherte sich Cahills Ohr. » Was auch immer Sie vorhatten«, zischte er, » jetzt haben Sie eine Menge Ärger am Hals.«
    62
    Wir hatten alles von einem Fenster im zweiten Stock von Ross Vander Ways Stadthaus aus verfolgt.
    » Noch mal tausend Dank«, sagte ich zu Ross.
    » Kein Problem, Mann. Die ganze Aktion war echt wahnsinnig abgefahren.«
    Und ich war mir wahnsinnig sicher, dass Ross wahnsinnig bekifft war.
    Ross war von Beruf Sohn. Seine Eltern waren Eigentümer einer Kreuzfahrtlinie, und Ross hatte in seinem ganzen Leben noch keinen Tag gearbeitet. Offiziell studierte er Betriebswirtschaft, doch die meiste Zeit verbrachte er auf Partys, und er hatte dieses Stadthaus in die schickste Junggesellenbude verwandelt, die ich je gesehen hatte.
    Lightner telefonierte mit demjenigen seiner Angestellten, der nach dem ersten Anschlag auf mein Leben heimlich mein Haus observiert hatte. Es war Joels Idee gewesen und rückblickend eine ziemliche naheliegende Sicherheitsmaßnahme, die sich ausgezahlt hatte. Joels Mitarbeiter hatte beobachtet, wie diese beiden Typen am Vormittag mein Haus gründlich studiert hatten, dann zu ihrem Ford Explorer zurückgekehrt und für ein paar Stunden verschwunden waren, um schließlich gegen sieben Uhr abends

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