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Der falsche Spiegel: Roman (German Edition)

Der falsche Spiegel: Roman (German Edition)

Titel: Der falsche Spiegel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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lächle. Dibenko interessiert
mich, logisch. Aber nicht die Frage, wann er wo mal kurz aufgetaucht ist …
    »Er hat keinen Vortrag gehalten«, fährt Igel fort. »Aber bei den Gesprächen am Rande hat er sich geäußert. Seiner Meinung nach ist die Tiefe in ihrer heutigen Form nur noch ein billiger Abklatsch des realen Lebens. Er habe jedoch eigentlich von etwas ganz anderem geträumt. Und bald würde sich ganz Deeptown verändern … grundlegend … zum Besseren.«
    Das interessiert mich:
    Denn ich bin mir ebenfalls sicher, dass Deeptown sich verändern wird, sobald eine reale Waffe auftaucht. Aber ob das zum Besseren sein wird?
    »Wenn er es sagt …«, bemerke ich.
    Igel kichert, nimmt erst einen Schluck Kognak und nippt dann am Kaffee. »Dibenko wird sein Schäfchen schon ins Trockene bringen. Wenn einer weiß, wann er ein Programm zum Patent anmelden muss, dann er.«
    »Sag mal, Igel … nimmst du eigentlich auch Aufträge an?«
    »Bitte?« Er stellt die Tasse ab.
    »Du erzählt den Gästen hier im Fischerkönig doch ständig irgendwelche Gerüchte und Geschichten. Jetzt würde ich sozusagen gern eins bestellen. Ich brauche eine ganz bestimmte Information. «
    »Über den Dark Diver?«
    Er ist wirklich nicht dumm. Wir haben noch nie über den Dark Diver gesprochen, ja, wir haben nicht mal das Wort Diver erwähnt.
    »Genau.«
    »Was gibt’s über den schon groß zu sagen?« Igel sieht mich fragend an. »Vor zwei Jahren haben alle Diver ihre besonderen Fähigkeiten verloren, er nicht.«
    »Wer ist er?«
    Igel breitet die Arme aus.
    »Und was macht er?«
    Der Alte blickt seufzend auf sein leeres Glas. Ich nicke dem Kellner zu – der ohne jede Rückfrage eine Flasche Kognak bringt. »Er hat’s auf Dibenko abgesehen …«
    »Was?«, entfährt es mir.
    »Überworfen haben sie sich eigentlich nicht. Trotzdem macht der Dark Diver Jagd auf Dibenko. Genauer gesagt, er versucht, ihm zu schaden. Ohne Erfolg natürlich. Sicher, Dibenko ist nicht Bill Gates. Aber auch er ist ein Millionär und kann sich wehren. Sogar gegen einen Diver.«
    »Woher hast du die Information?«
    »Das sind Gerüchte«, erklärt Igel gelangweilt. »Wie letzten Endes jede Information nur ein Gerücht ist. Aber wenn du richtig hinhörst, kannst du die Wahrheit aus ihnen herausfiltern. «
    »Kannst du eigentlich auch ein Gerücht in Umlauf setzen?«, will ich wissen. Mir ist eine Idee gekommen, die so wahnsinnig ist, dass ich nicht anders kann: Ich muss sie in die Tat umsetzen.
    Igel sieht mich kurz mit einem prüfenden Blick an. Nein, er ist kein alter Mann. Das ist der feste Blick eines jungen Mannes. Falls du den Augen in der Tiefe trauen kannst.
    »Das ist gar nicht so schwer … wenn du weißt, wem du was wie hinterbringen musst. Wenn du das kannst, redet morgen die ganze Tiefe davon, und übermorgen liest du es dann als Aufmacher in der Buschtrommel .«
    »Was würde mich das kosten?«, packe ich den Stier bei den Hörnern.
    »Kommt darauf an, was genau ich erzählen muss.« Igel sieht weder beleidigt noch erstaunt aus.
    »Du sollst erzählen, dass ein Ex-Diver namens Revolvermann von Dmitri Dibenko den Auftrag erhalten hat, den Dark Diver
aufzuspüren und unschädlich zu machen. Dafür hat Dibenko dem Revolvermann zunächst eine Waffe der zweiten Generation zur Verfügung gestellt, aber die hat nichts gebracht. Deshalb hat der Revolvermann nun eine Waffe der dritten Generation erhalten. Und die ist tödlich.«
    Igel starrt gedankenversunken auf meinen Revolver. »Stimmt das?«
    »Ich glaube, du hast nur eine Möglichkeit, das herauszukriegen«, entgegne ich. »Nämlich wenn ich auf dich schießen würde.«
    »Okay«, sagt Igel, »ich ziehe die Frage zurück.«
    »Übernimmst du den Auftrag?«
    Er nickt.
    »Wie viel verlangst du?«
    »Nichts. Das mache ich aus Liebe zur Kunst.«
    »Wann fängt man an, über die Sache zu reden?«
    Igel stiert an die Decke, während er laut überlegt. »Also … Pjotr kommt mittags her … Max wird gegen Abend reinschauen … der Lehrer auch … Am späten Abend nach Moskauer Zeit wird das russische Viertel Deeptowns auf dem Laufenden sein, morgen früh ganz Deeptown.«
    »Danke«, sage ich.
    Das passt. Wenn ich das Labyrinth des Todes verlassen werde, kennt Deeptown ein Gerücht mehr. Sicher, derart abstruse Storys kriegst du jeden Tag dutzendweise zu hören. Für mich zählt im Moment aber nur, dass zwei Menschen von dieser Geschichte Kenntnis erhalten: Dmitri Dibenko und der Dark Diver.
    Einer von beiden

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