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Der Fehler des Colonels

Der Fehler des Colonels

Titel: Der Fehler des Colonels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Mayland
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über den Hals lief.
    »Hast du das angerichtet in Astara?«, fragte Daria. »Und in Baku?«
    »Verstehe«, sagte Yaver in sein Telefon, dann ließ er es zuschnappen. Seine Miene wurde hart, als er es in die Hosentasche schob.
    Mark war schon bei Hinrichtungen dabei gewesen. Er kannte den Blick der Profis, bevor sie den Abzug drückten – wie ihre Augen stumpf wurden, als hätten sie Pappkameraden vor sich.
    Diesen Blick sah er jetzt und fragte sich, wo zum Teufel Decker blieb.
    »Wie viel zahlen dir die Iraner?«, sagte Mark, um Zeit zu schinden. Bevor Yaver antworten konnte, fügte er hinzu: »Ich habe Beweise dafür, dass der Iran direkt mit dem Anschlag auf Campbell zu tun hatte. Und wenn du mich umbringst, gehen diese Beweise innerhalb eines Tages an die CIA.«
    »Du lügst,
tokhme sag
 –«
Hundesohn.
    »Ich biete dir ein Geschäft an. Das Geld, das du genommen hast, ist nur eine Anzahlung. Ich gebe dir zusätzlich dreißigtausend in bar, wenn du uns gehen lässt.«
    Mark hatte annähernd diese Summe in seinem Lada unten an der Straße versteckt.
    Yaver überlegte. »Das Geld, wo ist es?«
    »Erst müssen wir eine Vereinbarung treffen.«
    »Es gibt keine Vereinbarung. Kein Geschäft. Es gibt nur –«
    Da sprang Tural plötzlich von Panik überwältigt auf und rannte los, was Yaver dazu veranlasste, zwei gezielte Schüsse auf seinen Kopf abzufeuern.
    In dem Moment, in dem Yaver sich umdrehte, stürmte Mark auf ihn los und packte ihn mit seinen gefesselten Händen am Hals. Beide stürzten und rollten über den Boden, während Daria weglief.
    Mark versuchte, Yaver den Schädel ins Gesicht zu rammen, aber er war nicht stark genug, um Yavers Hals festzuhalten, und landeteschließlich rücklings auf dem Boden. Er packte den Lauf der Kalaschnikow und stieß ihn gerade noch rechtzeitig weg von seinem Körper, als Yaver feuerte. Der glühend heiße Lauf versengte ihm die Hände.
    »Waffe fallen lassen!«, brüllte Decker aus etwa fünfzehn Metern Entfernung.
    Mark mühte sich ab, den Lauf des Gewehrs von sich wegzuhalten, während Yaver daran riss. Er kam auf die Knie und rammte den Lauf in den Boden.
    Da krachte ein Pistolenschuss. Decker hatte Yavers Bein getroffen.
    Nun kam Daria zurück. In den Händen hielt sie die Pistole, die Yaver weggeworfen hatte. Sie drückte das Magazin in den Griff, zielte und feuerte zweimal. Ein Schuss traf Yaver in den Bauch, der andere in die Brust.
    Yaver fiel auf die Knie. Mark entwand ihm die Kalaschnikow.

40
    Stöhnend und zusammengekauert lag Yaver auf dem Boden. Daria beobachtete, wie Mark prüfte, ob noch eine Kugel im Magazin der Kalaschnikow war, und die Waffe dann auf Halbautomatik stellte.
    Er richtete die Kalaschnikow auf Yavers Kopf. Daria bemerkte, dass er die Waffe ganz ruhig hielt, während sich sein Mund zu einem höhnischen Grinsen verzog. An seiner Stirn traten Adern hervor.
    »Flick ihn zusammen!«, rief er Decker zu.
    Decker kniete sich hin und riss Yavers Hemd für einen Notverband in Streifen.
    Daria stand ein Stück entfernt mit ihrer Pistole in der Hand.
    »Leg sie hin«, befahl Mark.
    Daria schaute auf ihre Waffe. Sie hatte noch nie auf jemanden geschossen. Es war ein schreckliches Gefühl.
    »Sofort!«
    Sie schaute auf die Kalaschnikow in Marks Händen und zum ersten Mal hatte sie Angst vor ihm.
    »Los.«
    Sie gab ihre Pistole ab und er sicherte die Waffe, ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen.
    Yavers Augen waren glasig, sein Blick unkoordiniert. Er bewegte den Mund, sodass er aussah wie ein hungriges Vogelkind, das um Futter bittet.
    »Verdammter Mist, das überlebt er nicht«, fluchte Decker.
    Mark steckte Darias Pistole in seinen Gürtel, dann holte er seine zwanzigtausend Dollar und Yavers Handy aus den Taschen des Sterbenden. Als er auf den Knopf für kürzlich gewählte Verbindungen drückte, wurde keine Nummer angezeigt.
    Decker hatte die Brustwunde inzwischen verbunden, brachte Yaver in eine sitzende Position und widmete sich dann dem Bauchschuss.
    »Wer ist er, Daria?«, fragte Mark.
    Sie hörte die Frage, war aber zu benommen, um zu antworten. Mark packte sie am Arm.
    »Du tust mir weh.«
    »Wer ist er? Und spar dir die Version für Idioten.«
    »Ich kannte ihn als Yaver Mustafa. Bis jetzt dachte ich, dass er ein loyaler Volksmudschahedin ist. Ich bin hergekommen, um ihn zu fragen, ob er etwas über die Ereignisse in Baku und Astara wüsste. Ich hab dich nicht angelogen.«
    »Wie lange gehört er schon zur Astara-Zelle?«
    »Vielleicht

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