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Der Feind

Titel: Der Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Großen«, sagte Coleman, während sie die Stufen zur Eingangstür hinaufstiegen.
    »Ja, ich will ihn lebend.«
    »Und die beiden anderen?«
    »Kommt drauf an, was sie machen. Kümmere du dich nur um den Großen. Die beiden anderen übernehme ich. Milt«, sprach Rapp in das winzige Mikrofon an seinem Kragen, »sag Sarah, sie soll uns einen kurzen Blick auf die Burschen werfen lassen. Wir gehen jetzt ins Haus.«
    Coleman nickte, als Rapp wieder auf Französisch zu sprechen begann. Sie betraten das Haus und schritten quer durch die Lobby zu den Aufzügen. Sie hatten einen Lift für sich allein und lauschten während der Fahrt hinauf dem Bericht von Sarah, die soeben die Toilette verlassen hatte und nun an Abels Büro vorbeiging. »Die Tür ist zu, und ich glaube, sie sind jetzt drin.«
    »Warte auf uns bei den Aufzügen«, antwortete Rapp.
    Fünf Sekunden später ging die Aufzugtür auf, und Rapp und Coleman stürmten auf den Flur hinaus. Sie trafen Sarah in der Mitte des Ganges und besprachen mit ihr kurz ihre Strategie.
    »Wir gehen schnell hinein«, sagte Rapp. »Ich als Erster, Scott als Zweiter, und du, Sarah, bleibst bei der Tür. Du hast doch einen Schalldämpfer dabei, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Bleib unten. Ich will nicht, dass irgendeine Kugel eine Wand durchschlägt und einen von uns trifft. Wenn wir einen oder zwei Leute im äußeren Büro haben und sie keine Dummheiten machen, gehen Scott und ich gleich weiter, und du passt auf die Kerle auf. Wenn einer nicht genau das tut, was du ihm sagst, erschieß ihn.« Rapp blickte ihr in die Augen, um zu sehen, ob sie ein Problem damit haben würde. »Ist das okay?«, fragte er.
    Sie nickte, wandte aber ein: »Warum holen wir uns nicht eine kleine Linse, mit der wir unter der Tür durchgucken können?«
    Rapp schüttelte den Kopf.
    »Sie hat recht, Mitch«, wandte Coleman ein. »Es dauert höchstens fünf Minuten.«
    »Ich will aber nicht einmal fünf Minuten verschwenden, außerdem brauchen wir die Dinge nicht komplizierter zu machen. Wir gehen hinein und erledigen die Sache in fünf Sekunden, nicht in fünf Minuten. Wenn es nötig ist, erschießt alle außer dem Mädchen und dem großen Typen.«
    »Okay.«
    Rapp eilte den Gang hinunter und bog am Ende rechts ab. Er stellte sich vor, was ihn im Büro erwarten würde. Man kam wahrscheinlich zuerst in einen kleinen Empfangsbereich und dann entweder geradeaus, rechts oder links zu der Tür, die zu Abels Büro führte. Als er noch etwa fünf Schritte von der Tür entfernt war, wanderte seine linke Hand unter die Jacke und griff nach der 9-mm-Glock mit Schalldämpfer, die er im Hosenbund mit sich trug. Kurz vor der Tür blickte er sich noch einmal um, um sich zu vergewissern, dass Coleman und Sarah dicht hinter ihm waren. Er hob die rechte Hand, beugte sich vor und legte sie auf die Türklinke.
    Rapp schloss für einen Moment die Augen, duckte sich, atmete noch einmal tief durch und drückte die Türklinke hinunter. Im nächsten Augenblick stand er in einem Büroraum, der etwa fünf mal drei Meter maß. Zu seiner Rechten stand ein Schreibtisch, zu seiner Linken eine Couch, und direkt vor ihm befand sich eine Tür. Rapp hörte leise Männerstimmen aus dem angrenzenden Zimmer dringen. Langsam schlich er durch den Raum und hörte schließlich einige Worte auf Arabisch. Er hielt kurz inne und beugte sich erst nach links und dann nach rechts, um zu erkennen, wo die Leute genau standen. Er sagte sich, dass es das Beste war, die Sache durchzuziehen. Sie hatten höchstwahrscheinlich nicht ihre Waffen gezogen, und wenn doch, so waren sie sicher nicht auf die Tür gerichtet.
    Rapp öffnete vorsichtig die Tür und huschte hinein. Er blickte kurz nach links und wirbelte dann nach rechts herum. Die drei Männer standen hinter einem großen Schreibtisch. Ein Teil des Bücherregals war herausgezogen, und dahinter war ein Wandsafe aus grauem Stahl zu sehen. Keiner von ihnen drehte sich um, und so sägte Rapp: »Hey, Leute.«
    Sie zuckten überrascht zusammen, auch das Mädchen. In weniger als einer Sekunde überprüfte Rapp die Hände der Männer. Er sah eine Pistole, die der Mann ganz rechts in der Hand hielt, und so war er es, auf den Rapp seine Waffe richtete. Er wollte gerade sagen: »Das würde ich an deiner Stelle nicht tun«, als der Mann die Hand bewegte. Seine Pistole hielt er unten am Oberschenkel, und obwohl Rapp ihm in die Augen blickte, sah er die Bewegung. Die Pistole ging nach oben, doch sie kam nicht bis zur Taille. Rapp

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