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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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worden: auf dem Bett und den Laken, an den Wänden, auf dem Boden und an dem Messer, das am Tatort entdeckt worden war. War der Mörder mit der Blutgruppe AB beim Kampf mit Cassandra verletzt worden, oder hatte er Andy mit dem Messer angegriffen, bevor er seine Frau umgebracht hatte?
    Andys Messer fehlte in der entsprechenden Scheide in der Küchenschublade. Seine Fingerabdrücke waren darauf. Außerdem sein Blut. Und die Fußabdrücke, die man in der Blutlache unter der Leiche gefunden hatte und die quer durch das Haus führten, das Andy und Cassandra einst geteilt hatten, stammten von Schuhen in Größe 44 – Andys Schuhgröße.
    Um Mitternacht war Makedde immer noch hellwach. Unter ihrem Kissen lag das Schälmesser. Auf dem Nachttisch hatte sie eine Dose Haarspray und ein Feuerzeug bereitgelegt. Die Kurzwahltaste des Telefons hatte sie auf den Notruf eingestellt, außerdem hatte sie Jimmys Handynummer. Was konnte sie um diese Zeit noch tun? Umgeben von ihrem kleinen Waffenarsenal saß sie auf dem Bett und begann ein Buch über psychopathische Mörder zu lesen, ein Bestseller, den einer ihrer Professoren an der Universität von British Columbia geschrieben hatte. Keine tröstende, aber doch eine angemessene Lektüre.
    Luther näherte sich schwerfällig dem Haus in Bronte. Niemand sah oder hörte ihn. Für einen Mann von seiner einschüchternden Erscheinung empfahl es sich, nach Einbruch der Dunkelheit tätig zu werden. Es war besser, wenn seine Beute ihn nicht kommen sah, wenn seine Opfer nicht auf der Hut waren und der Schreck ihnen schlagartig in die Glieder fuhr. Er ging zur Rückseite des Hauses. Seine riesigen Füße sanken lautlos in den feuchten Rasen des Nachbargrundstücks. Der Mann fürs Grobe.
    James Tiney junior würde sich freuen, die schöne Blondine, die sich ständig in fremde Angelegenheiten einmischte und ihm so viele Schwierigkeiten bereitet hatte, endlich los zu sein. Er war völlig aus dem Häuschen darüber, dass die Bullen den Ring gefunden hatten. Jetzt hatte er die Polizei am Hals, und dann hatte auch noch seine Frau Wind von der Affäre bekommen. All das war nicht Luthers Schuld, doch es bereitete ihm trotzdem Freude, seinen Auftraggeber von diesem Stachel in seinem Fleisch zu befreien, und zwar völlig gratis. Alle würden davon profitieren. Luther würde seinen Spaß haben, und JT hätte ein hieb- und stichfestes Alibi; nach diesem Mord würde er von der Verdächtigenliste gestrichen werden. Er hatte JT klare Instruktionen erteilt. »Reden Sie heute Abend mit der Polizei. Reden Sie heute Abend mit Ihrer Familie. Verbringen Sie keine Minute allein.« Er hatte ihm nicht verraten, warum, nur gesagt, dass es sehr wichtig war. JT würde es ihm später danken.
    Um diese Uhrzeit war die Straße leer. Ein Stück weiter parkten ein paar Autos, die ihm vorher nicht aufgefallen waren, doch in der Nähe ihres Hauses stand keins. Wenn einer der Wagenbesitzer zu ihr gewollt hätte, hätte er mit Sicherheit näher am Haus geparkt. Nein, er war sicher, dass sie allein war. Was für ein Vergnügen es sein würde, Makedde ganz für sich zu haben! Luther konnte seine süße Eroberung schon fast schmecken.
    Er würde so vorgehen wie der Stiletto-Mörder.
    Zuschlagen.
    Fesseln.
    Aufschlitzen.
    Voller Hingabe und Genuss. Genau wie die Frau des Bullen. Das würde man Flynn auch noch zur Last legen. Bei diesem Gedanken lächelte Luther. Am Rand des Gartens hinter Makeddes Haus blieb er stehen und horchte. Dann zog er sich eine Sturmhaube über den Kopf. Mit seinen gut einsdreiundachtzig, dem schwarzen Overall, den Handschuhen und der Sturmhaube bot er einen Furcht erregenden Anblick. Er hatte einen schweren Schraubenschlüssel dabei, einen Knebel, Handschellen und ein sehr scharfes Jagdmesser mit einer fünfzehn Zentimeter langen Klinge. Er würde seine Utensilien genau in der richtigen Reihenfolge einsetzen. Der Gedanke an Makeddes nackten Körper trieb ihn an, und er setzte sich wieder in Bewegung. Er würde sich anschleichen, bis er durchs Fenster sehen konnte, dass sie allein war, dann würde er zuschlagen.
    Er hörte ein Geräusch.
    Irgendetwas raschelte hinter ihm im Gebüsch.
    Er kauerte sich nieder, zog mit einem blitzschnellen, geübten Griff das Messer aus der Scheide und versuchte auszumachen, was das Geräusch verursacht hatte. Doch abgesehen von dem leisen Geriesel herabfallender Blätter regte sich nichts in den Büschen.
    Stille.
    Bestimmt ein Vogel. Vielleicht auch ein Opossum.
    Er schlich

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