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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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zehn.
    Aber er durfte nichts überstürzen.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass er unbeobachtet war, holte er eine kleine Taschenlampe und eine Zange aus der Tasche. Er nahm beides in eine Hand, legte sich flach auf den nassen Asphalt, ignorierte den anhaltenden Regen, der ihm die Hosenbeine durchnässte, und schob sich vorne unter das Auto. Dann knipste er die Taschenlampe an. Er lag direkt unter dem Motorblock. Mit geübtem Blick fand er schnell die Anlasserkabel und löste sie. Dann steckte er sie an einer Stelle fest, wo man sie nicht sehen konnte.
    Er knipste die Taschenlampe wieder aus und wand sich unter dem Auto hervor. Das Ganze hatte keine sechzig Sekunden gedauert. Sehr gut. Seine Kleidung war schmutzig und durchnässt. Die Straße war immer noch menschenleer. Als er zu seinem VW-Bus zurückging, war er in Hochstimmung. Er würde in den frühen Morgenstunden auf seinen großen Preis warten, wenn es sein musste, den ganzen Tag. Im Verborgenen warten, bis der geeignete Moment gekommen war.
    Und er würde kommen … bald.

52
    Um acht Uhr am nächsten Morgen wählte Makedde Jimmys Nummer, doch er nahm nicht ab. Sie wollte etwas über die neue Spur in Erfahrung bringen, von der Andy gesprochen hatte, doch sie wollte auch über einen Verdacht reden, der ihr im Zusammenhang mit dem Auto gekommen war, das ihr nun schon wiederholt aufgefallen war. Der Fingerzeig war ihr im Traum erschienen. Sie war sich ganz sicher. Andy verfolgte sie. Aber warum? Und warum hatte er ihr nichts davon gesagt? Er hatte sich darüber beklagt, dass Cassandra den Honda behalten hatte, und jetzt hatte er ihn zurück. Wie weit war er gegangen, um ihn zu bekommen? War er ihr schon den ganzen Tag gefolgt und hatte sie dann an der Haustür abgefangen? Und da war noch etwas. Er hatte behauptet, sich mit dem Messer, mit dem später seine Frau ermordet worden war, beim Obstschneiden in den rechten Daumen geschnitten zu haben.
    Aber Andy war Rechtshänder.
    Sie trat hinaus auf die Veranda und betrachtete die Wellen, die an den Strand von Bronte rollten. Spätestens in zwei Wochen würde sie abreisen. Ihre Familie würde ihr nie verzeihen, wenn sie nicht pünktlich zur Geburt des ersten Babys ihrer Schwester zu Hause wäre. Andererseits hatte sie sich geschworen, nicht abzureisen, bevor Catherines Mörder gefasst war. Es wäre schrecklich, unverrichteter Dinge nach Hause zu fahren. Sie würde sich vorkommen wie eine Versagerin. Ach was, sie würde noch genau zwei Wochen bleiben und sich damit zufrieden geben, dass sie getan hatte, was sie konnte.
    Das Telefon klingelte, und sie riss den Hörer von der Gabel. »Jimmy …?«
    »Hallo Makedde, hier ist Suzy von Book.«
    Suzy? »Oh, entschuldige bitte. Ich hatte jemand anderes erwartet.«
    »Wie schnell kannst du in der City sein?«
    »Äh … wenn ich ein Taxi nehme, in zwanzig Minuten. Warum?«
    »Eins von den Mädchen hat sich krank gemeldet. Genau in diesem Moment wird sie bei einem Mode-Shooting für die ELLE erwartet. Vier Stunden. Halber Tagessatz.«
    »Super.« Die ELEE-Aufnahmen konnte sie wunderbar ihrem Portfolio hinzufügen. Suzy nannte ihr die Adresse, und nachdem sie aufgelegt hatte, bestellte Makedde sich umgehend ein Taxi. Suzy? In der Agentur arbeiteten so viele Booker, dass sie nicht einmal die Hälfte von ihnen mit Namen kannte. Suzy war vermutlich die mit den roten Locken. Minuten später stand das Taxi vor der Tür, und Makedde hastete mit einer Tasche über der Schulter, in die sie eilig etwas Make-up und ihr Portfolio gestopft hatte, die Treppe hinunter. Es sollte ihr letzter Auftrag in Sydney sein.
    Andy Flynn hätte schwören können, dass seine Kollegen von ihm abrückten, als er den Fahrstuhl betrat. Die beiden Beamten zu seiner Linken wandten ihm den Rücken zu, als er zu stieg, und die Chinesin aus der Gerichtsmedizin, die zu seiner Rechten eingepfercht war und keinen Platz zum Ausweichen hatte, schien sich äußerst unbehaglich dabei zu fühlen, die Fahrstuhlkabine mit ihm teilen zu müssen. Sie wandte den Blick ab und zuckte jedes Mal erschrocken zusammen, wenn er sich bewegte.
    Willkommen in der Realität. Die Kolleginnen und Kollegen seiner Abteilung, beziehungsweise der Abteilung, die er mal geleitet hatte, behandelten ihn auf einmal wie einen Aussätzigen. In ihren Augen war er schuldig, solange er seine Unschuld nicht bewiesen hatte. Wussten sie denn nicht, dass er für die Morde an all diesen Frauen ein Alibi hatte? Doch vermutlich reichten ihnen seine

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