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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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Autos eingekeilt – Männer und Frauen, die auf dem Nachhauseweg von der Arbeit waren und keine Ahnung hatten, dass es einen weiteren brutalen Mord zur Folge haben konnte, wenn sie die Straße blockierten. Andy lehnte sich aus dem Beifahrerfenster und schrie: »Na los! Machen Sie den verdammten Weg frei!« Sein Ausbruch hatte keinerlei Wirkung, außer dass er eine junge Mutter erschreckte, die neben ihnen im Stau stand. Das schlafende Baby auf ihrem Rücksitz rührte sich nicht.
    »Festhalten!«, forderte Jimmy ihn auf, riss das Lenkrad scharf nach rechts und steuerte den Commodore über den Mittelstreifen. Sie rasten auf der falschen Seite weiter. Die aufheulende Sirene warnte die entgegenkommenden Wagen, ihnen auszuweichen. Als sie ein paar Ampeln passiert hatten, fuhr Jimmy rumpelnd und mit quietschenden Reifen erneut über den Mittelstreifen.
    Andy stützte sich mit aller Kraft mit den Füßen ab und hielt sich am Haltegriff über der Tür fest. »Erzähl mir was über diesen Ed Brown. Wer zum Teufel ist das?«
    »Arbeitet im Leichenschauhaus. Außerdem Stammgast in unserer Kneipe. Du würdest ihn sofort wiedererkennen. Er hatte an dem Tag Dienst, als Makedde die Leiche von Catherine Gerber identifiziert hat.« Jimmy ließ die Straße nicht aus den Augen. »Vermutlich hat er euch danach zusammen gesehen und ist eifersüchtig geworden. Der Mord an Cassandra war für ihn nur Mittel zum Zweck, um dich von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Er hat mich vor ein paar Tagen in der Kneipe angequatscht, so ganz beiläufig.« Er hielt kurz inne, um zu hupen und ein paar Autofahrer zu beschimpfen, die ihn nicht vorbeiließen. »Er hat mich über dich ausgefragt. Er wusste Bescheid über den Mord an Cassandra, und auch, dass du untergetaucht warst. Außerdem hat er gesagt, er würde glauben, dass du deine Frau umgebracht hast. Ich habe dagegengehalten, aber irgendetwas stimmte mit dem Kerl nicht. Er hat zu sehr auf dir und dem Fall rumgeritten. Wollte wissen, ob du vom Dienst suspendiert worden wärst. Ob du der Hauptverdächtige bist. Lauter solche Sachen.«
    »Und was hast du daraufhin unternommen?«
    »Ich bin nach Hause gefahren und habe zunächst nicht weiter darüber nachgedacht. Aber irgendwie hat mich der Kerl auf das Leichenschauhaus gebracht und darauf, dass es sich bei dem scharfen Instrument, das der Mörder benutzt, möglicherweise um ein Skalpell handeln könnte. Da ich sonst nicht viele Anhaltspunkte hatte, habe ich seinen Hintergrund gecheckt. Er hat als Teenager ein paar Brände gelegt, alles geringfügigere Vergehen, aber das wiederum hat mich auf die klassischen drei Symptome bei Mördern gebracht – du weißt schon, der Kram, mit dem du uns auf die Nerven gegangen bist, als du aus den USA zurückkamst: auffällig langes Bettnässen, Grausamkeit zu Tieren und eben Brandstiftung. Also habe ich Colin ins Leichenschauhaus geschickt und ihn herumfragen lassen, ob irgendjemandem an Ed Brown etwas aufgefallen ist. Gestern erzählt Colin mir dann, dass im Leichenschauhaus diverse Autopsieinstrumente vermisst werden. Außerdem wurde Ed Brown am Donnerstag gefeuert.«
    »Der Tag, an dem Cassandra ermordet wurde.«
    »Genau. Ich gehe davon aus, dass der Kerl seine Opfer mit den vermissten Instrumenten so zurichtet. Also haben wir ihn überwacht – und jetzt das. Er ist ein gerissener Scheißkerl. Ich weiß auch nicht, wie er Wind davon bekommen hat, dass wir hinter ihm her sind, aber er hat es ziemlich schnell gemerkt.«
    Die anderen Autos machten ihnen nicht schnell genug Platz. Makedde, halt durch.

55
    Makedde war ganz offensichtlich nervös. Das war gut. Wenn sie unbedingt pünktlich zu dem nichtexistenten Strumpfhosen-Casting wollte, würde sie nicht so auf der Hut sein wie sonst. Schließlich glaubte sie, dass es um dreißigtausend Dollar ging. Er sah, dass sie vor Anspannung glühte und schneller atmete. Ihre Brüste hoben und senkten sich, wodurch die Knopflöcher ihrer Strickjacke bei jedem Atemzug leicht auseinandergezogen wurden. Ihr Kleid reichte ihr bis zum halben Oberschenkel, und sie schwankte leicht auf ihren hohen, schwarzen Stilettos. Als sie ihr Gewicht durch eine unbewusste Bewegung leicht nach hinten verlagerte und die Knie durchdrückte, strapazierte sie die dünnen Absätze sichtlich.
    Sie erkennt mich nicht wieder. Niemand erkennt mich jemals wieder.
    Er wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb, um die Stadt zu verlassen. Die Polizei, so blöd sie auch war, dürfte ihm auf den

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