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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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unwahrscheinlich, dass der Einbruch etwas mit dem Mord zu tun hat. Wir können sowieso nicht viel tun, und wenn man bedenkt, dass Ihnen offenbar keinerlei Wertgegenstände abhanden gekommen sind …« Er wechselte das Thema. »Könnten Sie es heute noch schaffen, vorbeizukommen? Ich werde ziemlich lange hier sein.«
    »Ja, das müsste gehen. Am frühen Abend.«
    »Großartig. Ich bin auf jeden Fall hier. Dann noch einmal vielen Dank …«
    »Ich habe gehört«, fiel sie ihm schnell ins Wort, »dass Sie den Film aus Tony Thomas’ Kamera beschlagnahmt haben?«
    »Das stimmt«, erwiderte er vorsichtig.
    »Haben Sie auf dem Film irgendetwas Außergewöhnliches gefunden?«
    »Ich kann wirklich nicht über die Details unserer Ermittlungen sprechen, Miss Vanderwall.«
    Makedde verdrehte die Augen. »Hören Sie, ich arbeite als Model. Ich muss mit diesem Typen zusammenarbeiten. Wenn er also ein verrückter Triebtäter ist, wüsste ich das gerne. Außerdem habe ich noch etwas bei Ihnen gut. Quid pro quo, Detective.«
    Es folgte eine längere Pause, dann entgegnete er mit einem heiteren Unterton: »Verstehe, Sie sind ein Fan von Thomas Harris. Nur bin ich leider nicht Hannibal Lecter. Ich kann nur weitergeben, was mir gestattet ist, und ich verlange dafür im Gegenzug auch nicht die Preisgabe Ihrer dunkelsten Geheimnisse. Es gibt da gewisse Vorschriften.«
    »Vielen Dank auch«, erwiderte sie sarkastisch. »Ich muss jetzt übrigens los zu einem Shooting. Damenunterwäsche – mit Tony Thomas …« Sie machte eine Pause und wartete auf eine Reaktion.
    In der Leitung war es still, dann sagte er fast im Flüsterton: »Er hat Fotos von der Leiche gemacht, bevor die Polizei eingetroffen ist.«
    Makedde fiel die Kinnlade herunter. »Mein Gott.«
    »Wir tun, was wir können«, fuhr Detective Flynn fort. Wohl wissend, dass er zu viel verraten hatte. »Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann.« Es klang wie ein im Voraus aufgezeichnetes Statement. Sie wusste, dass sie seinen Panzer geknackt hatte, jedenfalls ein kleines bisschen, und sie wollte noch etwas weiterbohren.
    »Mir geht es nur darum, dass dieser Kerl gestoppt wird. Wenn er vor Catherine schon zweimal gemordet hat, wird er es wieder tun.«
    Sie vernahm einen kaum hörbaren Seufzer.
    »Sie müssen nicht alles glauben, was in den Zeitungen steht. Im Moment wissen wir nichts mit absoluter Sicherheit.«
    »Unsinn!«, erwiderte sie aufgebracht und versuchte ihn weiter aus der Reserve zu locken. »Sie wissen genau, dass er schon vorher getötet hat. Wahrscheinlich sogar öfter als zweimal. Derartige Verstümmelungen begeht niemand von heute auf morgen – es dauert Jahre, einen derartigen Hass aufzubauen. Es handelt sich eindeutig um einen Ritualmörder. Solche Typen hören nie einfach wieder auf; sie perfektionieren ihre Vorgehensweise und finden immer neue Mittel und Wege, sich Befriedigung zu verschaffen.«
    »Könnte sein …« Er machte eine Pause. »Was für Bücher lesen Sie eigentlich in Ihrer Freizeit?«
    Sie ignorierte seine Frage. »Catherine war meine Freundin. Ich habe gesehen, was ihr angetan wurde, und ich werde mich erst wieder sicher fühlen, wenn Sie diesen Typen geschnappt haben.« Danach war es in der Leitung still. Sie hatte seinen wunden Punkt getroffen.
    Andy Flynn antwortete langsam und mit entschlossener Stimme. »Wir tun, was wir können.«
    Sie wollte ihm glauben.

14
    Was die ›Stiletto-Morde‹ anging, so gab es mehrere Ungereimtheiten, und im Laufe der sich hinziehenden Tage analysierte Detective Flynn wie ein Besessener immer wieder die vorliegenden Anhaltspunkte und Beweisstücke und versuchte, seine Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Bei Ritualmorden konnte jedes gewalttätige, perverse Detail am Fundort der Leichen einen Einblick in die Persönlichkeit des Mörders liefern. Das Gleiche galt für die Auswahl der Opfer. Doch der Mörder von Catherine Gerber hatte kaum irgendwelche Spuren hinterlassen, und was er hinterlassen hatte, warf eher Fragen auf, als dass es Antworten lieferte.
    Andy Flynn hatte den ganzen Morgen ein weiteres Mal über den Fakten gebrütet und vergeblich versucht, zwischen den drei bekannten Opfern irgendeine berufliche oder persönliche Beziehung herzustellen. Doch allem Anschein nach hatten sie es mit einem Killer zu tun, der seine Opfer willkürlich auswählte – die Sorte Mörder, die am schwersten zu schnappen war.
    »Warum er wohl Kondome benutzt?«, fragte er wie aus heiterem Himmel, als sein Partner Jimmy

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