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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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Identität?« Der Ring?
    »Nein.«
    »Schade.« Sie wollte die Sache vorerst auf sich beruhen lassen. »Halten Sie mich bitte auf dem Laufenden.« Sie wusste, dass es sinnlos war, den Ring zu erwähnen, bevor sie weitere Informationen hatte. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung mussten sie ihn schließlich entdeckt und für belanglos gehalten haben. Sie nahm ihren Mantel und war dankbar, dass er schwarz war. Was der Detective als Nächstes sagte, ließ sie wie angewurzelt stehen bleiben.
    »Hätten Sie Lust, irgendwann mit mir auszugehen?«
    Einen Augenblick lang starrte sie einfach nur auf ihre Hand, die den Türknauf umklammerte.
    »Fragen Sie das all Ihre Zeuginnen, oder nur die, die Models sind?«, konterte sie.
    »Ich frage das zum ersten Mal. Ich dachte mir, Sie haben hier wahrscheinlich nicht viele Freunde.«
    »Ich habe genug Freunde, danke«, log sie. »Und Sie auch, so wie’s aussieht.«
    Er grinste. »Ja, da haben Sie wohl Recht. Entschuldigen Sie die Frage.«
    Höflich geleitete er sie zum Fahrstuhl.
    »Danke für Ihre Hilfe, Miss Vanderwall«, verabschiedete er sich kühl, bevor die Türen zuglitten.
    Makedde verspürte den Drang, sich für ihre Ruppigkeit zu entschuldigen, doch plötzlich war er weg. Er hatte sie mit seiner Frage total überrumpelt. Was hatte dieser Mann bloß an sich? Eben hatte sie noch Lust, ihm den Hals umzudrehen, und im nächsten Moment wollte sie ihn am liebsten küssen.
    Sie zog sich ihren Mantel an und trat hinaus auf die Straße. »Fragen Sie das all Ihre Zeuginnen, oder nur die, die Models sind?«, äffte sie sich selber wütend nach. »Bla-blabla! Idiotin.«

16
    Detective Flynn machte sich auf etwas gefasst. Er hatte gerade die Mittwochzeitung gelesen und wusste intuitiv, dass sein Chef nicht glücklich sein würde. Er rieb sich die rot geränderten Augen und betrat das Büro. Unter dem einen Arm hatte er die Akten, mit denen er sich die ganze Nacht beschäftigt hatte, unter dem anderen die Zeitung mit dem Stein des Anstoßes. An seinem Schreibtisch begrüßte ihn sein eifriger Partner. Er hatte sein schlimmstes, ausdrucksloses Sekretärinnen-Gesicht aufgesetzt.
    »Detective Inspector Roderick Kelley wünscht Sie umgehend in seinem Büro zu sehen, Sir«, säuselte Jimmy.
    »Hat er schon mit dir gesprochen?«
    »Oh, ja, und überraschenderweise geht es diesmal um etwas Erfreuliches.«
    Auf dem Weg ins Büro seines Vorgesetzten rückte Andy unbewusst seine Krawatte zurecht und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    Die Tür stand offen. Detective Inspector Kelley erwartete ihn bereits.
    »Detective Flynn«, begrüßte er ihn und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Kommen Sie rein.«
    Detective Inspector Kelley war ein schlanker grauhaariger Mann Anfang fünfzig. Er hatte schiefergraue Augen, dünne Lippen und ein kantiges, glatt rasiertes Gesicht. In allem, was er tat, war er äußerst rationell, und auch mit Worten ging er eher sparsam um. Er hatte eine sehr direkte Art und war extrem intelligent. Andy hatte enormen Respekt vor ihm. Die Morgenzeitung lag aufgeschlagen auf seinem Schreibtisch. Für Andy lag sie falsch herum, doch auch wenn die fette Schlagzeile auf dem Kopf stand, war sie problemlos zu lesen.
    SERIENMÖRDER IN SYDNEY AM WERK – POLIZEI TAPPT IM DUNKELN.
    »Was sagen Sie dazu?«, fragte Kelley herausfordernd, als Andy ihm gegenüber auf dem heißen Stuhl Platz genommen hatte.
    Andy schwieg und suchte nach einer passenden Antwort. »Also, Sir, wir haben versucht, es unter Verschluss zu halten, aber irgendjemand hat Wind von der Sache gekriegt und es sofort rausgeblasen, was natürlich zu erwarten war. Wir haben einen Haufen Anrufe gekriegt, aber keiner hat uns weitergebracht.«
    »Und haben wir es tatsächlich mit einem Serienmörder zu tun?«
    »Wenn Sie mich fragen, ja.«
    »Erzählen Sie mir von dem Fall.«
    »Es sind ganz eindeutig Ritualmorde mit einer speziellen Handschrift – fast wie aus dem Lehrbuch, mit Verstümmelungen nach einem deutlich erkennbaren Muster. Leider ist es uns bisher nicht gelungen, irgendeine Beziehung zwischen ihnen herzustellen – wenn man davon absieht, dass sie alle etwa im gleichen Alter waren, ähnlich aussahen und so. Der Mörder hinterlässt nicht viele Spuren – außer der Sache mit den Schuhen.«
    »Er hinterlässt Spuren, Flynn. Sie hinterlassen immer Spuren. Man muss sie nur finden und richtig deuten.«
    Andy wusste, dass sein Chef unzufrieden mit ihm war, wenn er ihn ›Flynn‹ nannte. »Natürlich …«,

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