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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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hatte im Schaufenster eines Zeitungskiosks gehangen, an dem sie vorbeigegangen war. In dem Artikel wurden jede Menge mysteriöse Quellen zitiert und auf die Tatsache hingewiesen, dass das kanadische Modell Makedde Vanderwall nur eine Woche vor dem Mord an Becky Ross ihre ebenfalls ermordete Freundin Catherine Gerber gefunden hatte …
    Makedde stellte sich vor, dass der Mörder einen ganzen Stapel der Zeitschriften kaufte und die Titelseiten an eine Wand klebte, die bereits mit anderen Schlagzeilen wie MODEL ERMORDET oder LEICHE MIT EINZELNEM STILETTO AM FUSS ENTDECKT vollgepflastert war. Dankenswerterweise hatte man diesmal auf ein Foto von ihr verzichtet. Ein leuchtend fuchsiafarbener Wirbelsturm, der auf sie zugerauscht kam, riss sie abrupt aus ihren Gedanken. Loulou tänzelte strahlend auf das Auto zu. Sie trug ein pinkfarbenes Minikleid und Plateauschuhe. Ihre Handtasche war limonengrün und mit Goldblümchen verziert, dazu passend hatte sie sich die Fingernägel ebenfalls in glitzerndem Grellgrün lackiert. Ihr blondes Haar hatte sie zu einer pilzförmigen Wolke aufgetürmt, die den Gesetzen der Schwerkraft zu trotzen schien. Sie sah aus wie ein rotierendes Radieschen mit einer Mütze aus gelbem Stroh. Irgendwie schaffte sie es, selbst Vivienne Westwood wie eine konservative Spießerin aussehen zu lassen.
    Sie ließ sich auf den Beifahrersitz plumpsen und griff nach der Zeitschrift. »O Gott, sie ist wirklich überall zu sehen. Armes Ding. Hey!«, rief sie dann und drehte sich um. »Für einen Billigverleih ist der Wagen doch gar nicht so schlecht.«
    »Mag schon sein. Dafür ist die Fahrerin umso schlechter.«
    »Die Fahrerin?« Loulou sah sie verwirrt an. »Ach so, du meinst, weil sie hier auf der falschen Straßenseite fahren. Wie kommst du denn damit klar?«
    »Willst du fahren?«
    »Nein. Du schaffst das schon. Also los!«
    »Ich wollt’s wenigstens mal versuchen«, murmelte Makedde und fuhr los.
    Sie aßen in einem schicken kleinen Café an der Oxford Street, in das Loulou in ihrem schrillen Aufzug bestens passte. Sie musste ziemlich hungrig sein, denn während des gesamten Essens sagte sie so gut wie kein Wort, doch kaum hatte sie den letzten Bissen ihrer Spaghetti Primavera verputzt, konnte sie sich nicht mehr zurückhalten.
    »Also, jetzt erzähl mir von deinem Prachtexemplar!«
    Makedde verschluckte sich um ein Haar an einem Stück gedämpftem Brokkoli. »Prachtexemplar? Also, er ist … « Er ist tatsächlich ein Prachtexemplar. »Ich …«, begann sie erneut. Ich glaube, ich bin in ihn verknallt. Oder ich war’s …
    »Mein Gott, Mädchen, nun sag schon! Was brabbelst du da?«
    Makedde lächelte. »Also gut, ich habe tatsächlich etwas mit einem Mann. Glaube ich zumindest. Aber das ist alles, was ich dir sagen kann.«
    »Wer ist er? James Bond?«
    »Sehr witzig, Loulou.«
    »Aber es ist nicht etwa ein Paparazzo, oder?«
    »Nein, kein Fotograf. Ich kann dir nur im Moment leider nicht sagen, wer es ist. Außerdem weiß ich sowieso noch nicht, ob was daraus wird.«
    Doch so einfach ließ Loulou sich nicht abspeisen. »Du hast dich doch wohl nicht etwa in einen von deinen männlichen Model-Kollegen verguckt, oder? O Gott, es ist doch nicht etwa dein Booker?«
    »Charles? Nein, nein. Auf den stehe ich überhaupt nicht – und ich glaube, ich bin auch nicht gerade sein Typ. Ich bin ziemlich sicher, dass er schwul ist. Und überhaupt – der Mann, von dem ich rede, ist bestimmt kein Supermodel. Er hat mit dem ganzen Moderummel nichts zu tun.«
    »Ach ja, stimmt ja, Charles ist ja dein Booker. Na klar ist der schwul, er ist immer noch mit Paulo zusammen. Dein Typ kommt also nicht aus der Modebranche«, drängelte sie weiter. »Ist er Politiker?«
    »Loulou! Jetzt hör endlich auf! Bitte!«
    »Ist ja schon gut.« Sie tat für einen Moment beleidigt und kratzte an einem Fettfleck in der Tischdecke herum. »Kann ich mir mal deine Mappe ansehen?«, wechselte sie schließlich das Thema.
    »Klar, gern.« Makedde zog das schwere Portfolio aus ihrer Tasche und klatschte es zwischen den leeren Tellern auf den Tisch.
    »Hübsches Porträtfoto«, stellte Loulou mit einem Augenzwinkern fest. »Wer war denn die Visagistin?«
    »Hmmm – ich weiß es nicht mehr. Das wurde in Vancouver gemacht, vor ein oder zwei Monaten. Wahrscheinlich kennst du sie nicht.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, entgegnete Loulou und blätterte weiter. Als sie etwa die halbe Mappe durch hatte, hielt sie inne. »Klasse! Wo wurde

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