Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Feuer-Dämon

Der Feuer-Dämon

Titel: Der Feuer-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wurde von diesem Zeichen eingenommen.
    Hatte sich Justus Siegel mit ihm verbunden? Das war ein Problem. Uriel ging manchmal eigene Wege, das hatte ich auch schon erlebt. Man konnte ihn als den Beherrscher des Feuers ansehen. Allerdings ein Feuer, das zwei Seiten besaß. Auf der einen konnte es reinigen, auf der anderen auch vernichten.
    Wenn er sich zeigte – und das war selten genug passiert – dann mit seiner Waffe, dem Flammenschwert. Wie alle Engel war er von großer Gestalt und geschlechtslos. Wildes Lockenhaar umwuchs seinen Kopf, und auch er hatte schon, wie die anderen Erzengel ebenfalls, Kontakt mit den Mächten der Finsternis gehabt.
    Da ich ihm die bösen Taten nicht zutraute, musste ich davon ausgehen, dass es noch einen zweiten Engel gab, der so war wie er und der Hölle sehr nahestand.
    Noch brannte nichts.
    Alles wirkte wie versteinert. Ich riskierte einen Blick auf die Ampel. Die rote Farbe war zu sehen, aber auf der einspurigen Straße kamen uns keine Fahrzeuge mehr entgegen.
    Das ließ nur einen Schluss zu.
    Ich konnte die Ampel nicht mehr aus dem Blick lassen, denn ich hatte mir vorgenommen, genau in dem Augenblick zu reagieren, wenn sie auf Grün umsprang.
    Die erste Warnung – gelb!
    Jetzt kam es darauf an. Ich zog den Kopf leicht ein und machte mich zum Sprung bereit.
    Dann war es so weit.
    Grün!
    ***
    Nicht nur ich hörte den Schrei, der mehr einem Lachen glich, und genau das wurde abgelöst von einem einzigen Wort.
    »Brenn!«
    Ich sah es. Ich war noch nicht gesprungen. Die Gestalt des Justus Siegel glühte für einen Moment auf. Sie erinnerte mich dabei an eine überhitzte Herdplatte, und jetzt würde dieses Inferno auf Carlesi übergehen und ihn in Brand stecken.
    Das geschah nicht.
    Nur Justus Siegel glühte, aber ich sah dafür etwas anderes. Mario Carlesi hatte einen Schutz erhalten. Ich hatte genau das Richtige getan, als ich ihm das Kreuz in seine Tasche gesteckt hatte, denn es baute eine Gegenmagie auf.
    Eine helle Lichtaura, die sich dicht an seinem Körper hielt, hüllte ihn ein. Siegels Glühen kam nicht durch, es wurde einfach durch das Licht abgewehrt.
    Obwohl ich darauf gehofft hatte, war ich überrascht und zögerte einen Moment, den Bus zu verlassen. Aber hinter uns veranstalteten die Fahrer der anderen Autos ein wildes Hupkonzert, das auf mich wie ein Startsignal wirkte. Ich stieß mich mit einem Sprung von der Stufe des Busses ab.
    Gleichzeitig lockerte Justus den Griff. Er musste völlig überrascht worden sein. Er ging sogar zurück und gab den Gardisten frei.
    Das nutzte Mario aus. Er bewegte sich weg, sah mich, und ich schaute in ein Gesicht, das von Unglauben gezeichnet war. Aber das interessierte mich nicht, denn ich wollte Justus Siegel haben, obwohl ich gegen ihn waffenlos war, weil Mario mein Kreuz besaß.
    Schnell aufgegeben hatte ich noch nie, und so lief ich auf ihn zu. Er selbst befand sich in der Rückwärtsbewegung. Er sah mich auch und wusste im ersten Moment mit meiner Aktion nichts anzufangen. Er dachte auch nicht mehr an einen Angriff, sondern wirbelte herum und rannte weg.
    Das war für mich nicht zu begreifen, aber ich blieb nicht stehen. Stattdessen nahm ich die Verfolgung auf. Vor uns lag keine glatte Fläche. Hier war der Boden aufgerissen worden. Eine Hügelkette aus Pflastersteinen war aufgeschichtet worden. Eine kleine Maschine, die Steine in den Boden drückte, stand ebenfalls als Hindernis im Weg, und auch Sandhaufen mussten übersprungen werden.
    Er tat es, und ich tat es auch!
    Vor mir sah ich einen menschlichen Körper, der trotzdem glühte. Er verbrannte nicht und blieb weiterhin ein lebendes Gebilde, das es eigentlich nicht geben durfte.
    Die Kleidung geriet nicht in Flammen. Sie saugte auch nicht viel von der Farbe auf, sodass ich ihn weiterhin glühen sah, als er vor mir flüchtete.
    Warum tat er das?
    Klar, er wusste nicht, dass ich keinen weiteren Trumpf mehr bei mir hatte. Genau deshalb haute er ab. So schnell wie möglich weg, um seinen grausamen Plan weiterhin fortführen zu können.
    Um etwas hatte ich besonders viel Angst. Es konnte durchaus sein, dass ihm nach der Baustelle ein Mensch über den Weg lief. Noch befanden wir uns in diesem abgesperrten Gebiet. Jenseits davon – dort, wo hohe Zypressen und einige Pinien am Stadtrand wuchsen und sehr bald eine kleine Grünfläche bildeten – hörte die Baustelle auf. Da liefen wieder Menschen herum, die leicht ein Opfer der Flammen werden konnten, und das durfte nicht geschehen.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher