Der Feuer-Dämon
sich an den Geisterjäger zu wenden. Es lief alles genau in Sinclair’s Richtung. Jetzt musste dieser Mensch nur noch gefunden werden.
Ignatius ging davon aus, dass er sich hier in Rom ein Versteck ausgesucht hatte. Ein Hort der Finsternis, wo er mit seinen verqueren und teuflischen Gedanken allein war und wo man ihm zur Seite stand. Möglicherweise hatte er einen Weg zum Satan gefunden, und wenn der Gefallen an einem Menschen gefunden hatte, ließ er ihn nicht im Stich.
Deshalb war es wichtig, ihn so schnell wie möglich zu finden, bevor er weiteres Unheil anrichtete.
Eine Großfahndung?
Ja, sie konnte unter Umständen etwas bringen. Durch das Phantombild lief die Fahndung bereits. Father Ignatius wollte sich da nicht einmischen. Wahrscheinlich hatte Urs Meyer sterben müssen, weil er zu viel über Justus Siegel wusste. Genau das war der springende Punkt. Und um sicherzugehen, wollte er auch dessen Freundin finden. Hoffentlich waren John und Mario schneller.
Father Ignatius spürte, wie seine Nervosität wuchs...
***
Erst jetzt registrierten auch die anderen Fahrgäste, was im hinteren Teil des Busses ablief. Dazu gehörten auch die Menschen, die in unserer Nähe saßen.
Einige schrien auf. Es gab welche, die lachten, und in diese Laute hin brüllte der Mann: »Sie wird brennen! Sie wird brennen! Ich will nur hier weg!«
Diese Pause nutzte ich aus. Mit lauter Stimme schrie ich in den Bus hinein, damit es auch der Fahrer hörte.
»Bitte bleiben Sie auf Ihren Plätzen! Keiner bewegt sich, dann wird alles gut!«
Jeder hatte mich hören können, auch der Fahrer, der sich von seinem Sitz erhob und nach hinten in den Bus hineinschaute. Er griff zum Glück nicht ein, aber ich hörte in meinem Rücken die Stimme des Gardechefs.
- »Verdammt, ich kenne ihn. Das ist Justus Siegel! Er hat mal zu uns gehört.«
Siegel hatte die Worte verstanden. »Ja, das stimmt! Nur gehöre ich jetzt nicht mehr zu euch, verdammt! Ich bin den anderen Weg gegangen. Ich habe die Hölle betreten. Ich kenne den Flammenengel, denn ich bin ein Teil von ihm geworden.«
Ich winkte ihm zu und zeigte ihm dabei meine offenen Handflächen. »Okay, wir wissen jetzt Bescheid. Aber lassen Sie die Frau los. Ich stelle mich als Geisel zur Verfügung.« Ich hoffte, dass ich verstanden worden war, denn mein Italienisch war nicht eben perfekt.
Und die Frau hatte Angst. Sie schrie nicht, sie jammerte auch nicht. Die kalte Furcht hatte sie bewegungslos gemacht, und so hing sie starr im Griff des Mannes.
»Du willst Geisel sein?«, vergewisserte sich Siegel.
»Ja!«
»Nein, ich nehme dich nicht. Ich weiß nicht, wer du bist, aber du hast etwas an dir, was mich abstößt. Du stehst auf der anderen Seite, verdammt.«
Ich wollte die Lage entspannen und sagte: »Ich heiße John Sinclair.«
»Das ist mir egal. Wenn ihr nicht das tut, was ich will, wird dieser Bus zu einer Flammenhölle.«
»Bitte, was ist los?«
»Sie hat Glück gehabt, die kleine Claudia. Ich hätte sie gern aus dem Verkehr gezogen und ihre Asche auf der Straße verteilt, aber man muss auch mal nachgeben können. Ich brauche sie nicht mehr. Sie soll meinetwegen davonkommen.«
»Und warum musste Urs Meyer sterben?«, fragte Mario Carlesi aus dem Hintergrund.
»Er hat nicht mehr auf meiner Seite gestanden. Er hat mich verraten. Die kleine Polin hätte es nie getan, aber er konnte sein verdammtes Maul nicht halten. Sein Eid, seine Ehre! Ich scheiße darauf, und er hätte es besser auch tun sollen.«
»Er hat genau richtig gehandelt.«
»Ich weiß, Carlesi, ich weiß. Du stehst ja an der Spitze, und du glaubst nicht, wie ich dich deswegen hasse. Soll ich dir verraten, welche Schmerzen Menschen durchleiden, wenn sie verbrennen? Nein, ich werde es dir nicht sagen! Ich werde es dich spüren lassen, wenn ich dich verbrenne. Ich will nicht diesen Sinclair als Geisel haben – ich will dich! Dass du in meiner Nähe bist, ist ein Glücksfall. So kann ich dich auslöschen, und ich hätte nicht gedacht, so schnell diese Chance zu bekommen.« Er nickte und zerrte seine Geisel etwas weiter zurück.
In der Mitte des Busses begann ein Kind zu weinen, was Siegel aufregte.
»Das Gör soll das Maul halten, sonst brenne ich es ab!«
Wie die Mutter ihr Kind beruhigte, sah ich nicht. Es war nur plötzlich still.
»So, Carlesi, so. Du wirst jetzt zu mir kommen. Ich will den Austausch vornehmen. Alles wird perfekt über die Bühne gehen. Sie gegen dich. Das ist es.«
Ich drehte für einen winzigen
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