Der Figurmacher
Punkt, an dem es nicht mehr weitergeht. Das Gewicht will einfach nicht weiter heruntergehen. Viele Menschen machen dann den Fehler, noch mehr zu trainieren und die Diät noch strenger durchzuführen. Das bringt leider nichts. Der Körper wehrt sich gegen diesen Stress mit Stillstand. Es handelt sich dabei um eine ganz einfache Notsituation für den Körper. Ein weiterer Abbau von Gewicht wird verhindert, da der Körper für noch schlechtere Zeiten vorsorgt. Was ist also die Lösung?
So komisch es klingt: mindestens einen Tag Trainingspause und einen „Schummeltag“ einlegen
Sie haben ihn sich verdient: den Schummeltag.
Schummeltage. Was bedeutet das eigentlich? Es bedeutet genau das, was das Wort schon besagt: Tage während einer Diät, an denen Schummeln, also das Essen von nicht diätfreundlichen Mahlzeiten, erlaubt ist. Und nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht. „Aber ist das nicht kontraproduktiv?“, werden Sie sich fragen. Nein, ist es nicht, lautet meine Antwort. Es ist produktiv, es wird Ihnen helfen, Ihre Ziele zu erreichen, und es macht es für Sie außerdem leichter, Ihre Diät durchzuhalten. Denn es ist natürlich ein Unterschied, ob Sie eine Diät starten mit dem Gedanken, dass nun für die nächsten drei Monate alle Lebensmittel, die Sie so sehr genießen, tabu sind, oder ob Sie eine Diät starten und wissen, dass Sie schon in sechs Tagen wieder genießen dürfen, worauf Sie Lust haben. Ich denke, da stimmen Sie mir zweifelsfrei zu, oder? Schummeln ist also nicht kontraproduktiv. Es ist vielmehr eine Strategie, Ihre Diät noch schneller zum Erfolg zu führen. Und nun erzähle ich Ihnen, wieso das so ist.
„Schuld“ daran ist das Hormon Leptin. Leptin kommt von „leptos“ (= dünn) und ist das Schlankheitshormon. Leptin kann Segen oder Fluch in Ihrem Stoffwechsel sein, Sie haben es in der Hand. Denn Leptin hat die folgende Aufgabe: Es ist sozusagen der Postbote für Ihren Stoffwechsel. Dieses Hormon teilt dem Rest Ihres Körpers mit, wie es um den aktuellen „Nährstoffstatus“ bestellt ist. Und Ihr Körper reagiert auf die Meldung des Leptins sofort: Eine hohe Leptinkonzentration beschleunigt die Fettverbrennung und den Stoffwechsel, eine niedrige bremst die Fettverbrennung und den Stoffwechsel. So einfach ist das. (In Wirklichkeit ist es etwas komplizierter, das ändert aber nichts und tut hier nichts zur Sache.)
Wissenschaftler haben nun Folgendes herausgefunden: Bereits nach sieben Tagen Diät sinkt der Leptinwert um 50 Prozent. Und – Überraschung! – Ihre Fettverbrennung und Ihr Stoffwechsel sinken mit. In Kalorien ausgedrückt: Wenn Ihr Tagesbedarf vor der Diät bei 2000 Kalorien lag, liegt er nach sieben Tagen Diät bei 1500 Kalorien. Keine gute Sache.
Das bedeutet, es geht bei einer erfolgreichen Diät darum, den Leptinwert immer wieder auf das Normalniveau zurückzubringen. Denn solange Sie Ihre Diät strikt durchziehen, wird der Leptinwert immer weiter sinken. Den Rest der Geschichte kennen Sie aus Ihren vergangenen Diäten …
Der erste Schritt sieht also so aus: Legen Sie zunächst alle sieben Tage einen Schummeltag ein (falls Sie stark übergewichtig sind, halten Sie sich an die Frequenz weiter unten), an dem Sie sich gönnen, worauf Sie Lust haben. Natürlich sollten Sie sich nicht „vollstopfen“, sondern weiter Ihrem Hunger- und Sättigungsgefühl vertrauen. Aber Sie dürfen essen, was Sie möchten.
Genießen Sie Ihren Schummeltag!
Es gibt noch eine gute und eine schlechte Nachricht zum Leptin. Die Konzentration an Leptin hängt nicht allein von Ihrer Kalorienbilanz ab. Auch die Menge an Körperfett, die Sie mit sich herumtragen, entscheidet über den Leptinwert:
hoher Körperfettgehalt = hoher Leptinwert
niedriger Körperfettgehalt = niedriger Leptinwert
Schade aber auch. Es hätte so schön sein können, oder? Aber keine Angst, es ist alles gut. Sie müssen nur wissen, wie Sie Leptin zu Ihrem Vorteil nutzen können. Neben den beiden Komponenten Kalorienbilanz und Körperfettgehalt spielt auch die körpereigene Sensitivität gegenüber Leptin eine Rolle. Diese Situation kennen Sie vom Diabetes Typ II: Der dauerhafte übertriebene Verzehr von kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln sorgt dafür, dass der Körper ständig Insulin ausschüttet. Durch diese ständige Überreizung der Rezeptoren mit Insulin stumpfen diese ab und es entwickelt sich eine Insulinresistenz, sodass Insulin in Ihrem Körper „nicht mehr funktioniert“.
Nicht verzweifeln –
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