Der Figurmacher

sogenannte Glycerin. Die drei waagerechten Striche sind die Fettsäuren. Diese sind sehr fest mit dem Glycerin verbunden und lassen sich nur schwer abtrennen.
    Es wird für schlechte Zeiten gespeichert. Immer mehr und mehr. Doch woher soll unsere alte Genetik wissen, dass wir eigentlich keine schlechten Zeiten mehr kennen? Wir müssen den Körper also austricksen.
    Es gibt zwei Tricks und einen Zusatzturbo

    Vor dem Training wenige Kohlenhydrate essen.
    Trick 1 – Die nahrungsgesteuerte Fettverbrennung:
    Zwei Stunden vor dem Training keine Kohlenhydrate essen. Dann schüttet der Körper kein Insulin aus, sondern den Gegenspieler, das Fettabbauhormon Glucagon. Glucagon produziert außerdem das Fettaufspaltungsenzym HSL (Hormonsensitive Lipase). Das Enzym können Sie sich wie eine Schere vorstellen: Es schneidet die Fettsäuren vom Glycerin ab, die Fettsäuren sind frei. Sie verlassen den Fettspeicher und befinden sich jetzt in der Blutbahn. Ein weiterer Nährstoff, das L-Carnitin, nimmt die Fettsäuren huckepack und bringt sie zum trainierenden Muskel.
    Das Problem ist bloß, dass die meisten Menschen das Falsche vor dem Training essen oder währenddessen sogar Apfelschorle trinken. Apfelschorle enthält zu viel Zucker und dieser Zucker blockiert die Fettverbrennung.
    Trick 2 – Die hormongesteuerte Fettverbrennung:
    Es gibt noch eine andere Möglichkeit, die Fettsäuren aus dem Fettgewebe zu lösen. Hierbei müssen wir uns wieder unserer Genetik bedienen und sie austricksen. Der Trick besteht darin, Stresshormone zu produzieren, welche die Fettaufspaltung anregen. Wir müssen eine Fluchtreaktion simulieren. Das Gehirn kann nicht unterscheiden, ob es sich um eine wirkliche oder eine gespielte Fluchtreaktion handelt. Stellen Sie sich vor, Sie machen eine Expedition durch den Dschungel und der Säbelzahntiger kommt auf Ihre Gruppe zu. Sie werden wahrscheinlich in Panik geraten und weglaufen. Ihr Körper mobilisiert alle Kräfte und stellt so viel Energie wie nur möglich zur Verfügung. Sie sprinten los. Von überall her kommt Energie, auch aus dem Fett. Die Fettsäuren befinden sich im Blut und können so als Energie verbrannt werden. Sie geben alles und laufen. Sie müssen ja nur schneller sein als Ihr Expeditionspartner …
    Für die maximale Fettverbrennung bedeutet das, dass Sie ab und an eine Fluchtreaktion simulieren müssen. Der Sportwissenschaftler nennt das HIIT Training, High Intensiv Intervall Training.
    So geht’s: Nehmen wir als Beispiel den Ergometer (Standfahrrad). Fahren Sie eine Minute langsam und geben dann für 30 Sekunden alles. Sie radeln so schnell Sie können. Anschließend wieder eine Minute langsam, dann wieder schnell usw. Insgesamt genügen zehn Minuten HIIT. Die Fettsäuren sind aufgespalten und im Blut. Jetzt wird es Zeit, eine Pause zu machen, und das für ca. fünf Minuten, damit sich die Stresshormone abbauen. Die Fettsäuren sind aber noch im Blut. Diese werden dann mithilfe eines langsamen Fettverbrennungstrainings verbrannt. 20 Minuten genügen. Einen genauen Plan erhalten Sie an anderer Stelle dieses Buches. Mir ist es wichtig, dass Sie die Hintergründe verstehen.
    Der Zusatzturbo für die Fettverbrennung:
    Fassen wir zusammen: Um Körperfett zu verbrennen, müssen wir es aus dem Fettspeicher herausbekommen und zu den Muskeln transportieren. Es sollte nicht wieder zurück in die Fettzellen wandern.

    Thermo-Caps erhöhen die Kalorienverbrennung.
    Damit das nicht passiert, gibt es sogenannte Fatburner-Kapseln. Meistens tragen sie noch die Bezeichnung „Thermo“ im Namen. Diese Fatburner-Kapseln enthalten Grünteeextrakt, Koffein, Pfefferextrakt, Carnitin und im besten Fall CLA.
    Hier ganz kurz die einzelnen Funktionen:
    Grünteeextrakt enthält sogenannte Catechine, die dem Körper dabei helfen, Fettaufspaltungsenzyme zu produzieren.
    Koffein öffnet die Fettzelle.
    Carnitin transportiert die Fettsäuren in die Muskelzelle.
    CLA ist ein besonderer Nährstoff. Er verhindert, dass die freigesetzten Fettsäuren wieder im Fettgewebe aufgenommen werden. CLA steigert den Transport von Fettsäuren in die Muskulatur. Dort werden sie bei entsprechender Aktivität verbrannt.
    Die Bezeichnung Thermo kommt von Thermogenese. Die Thermogenese beschreibt die Wärmebildung des Körpers. Je mehr Wärme produziert wird, desto höher ist der Kalorienverbrauch. Vielleicht kennen Sie auch Menschen, die im Winter im T-Shirt herumlaufen, weil ihnen warm ist, die meistens dünnen, wandelnden